In einem besonderen Ambiente konnten kleine und große Besucher am Dienstagnachmittag ein Mutmach-Theater im Marktheidenfelder Westentaschenpark hinter dem Franck Haus erleben. Denn dorthin wurde Wolfgang Messner von der Stadtbibliothek mit seinem Blinklichttheater eingeladen. Mitgebracht hatte er das Märchen "Die Bremer Stadtmusikanten" von den Gebrüdern Grimm.
Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich rund 50 Zuschauer, um sich vom Puppenspieler und seiner zeitgemäßen Inszenierung aus Schauspiel, sympathischen Stofftieren und einer Portion Lachen verzaubern zu lassen. Sogar Bürgermeister Thomas Stamm war mit seinem Enkel gekommen und wünschte allen Anwesenden viel Spaß. Als Clown und Spaßmacher fühlt sich Wolfgang Messner "wie ein mittelalter junger Kerl" und erzählte mit einem Augenzwinkern die allseits bekannte Geschichte der Bremer Stadtmusikanten.

Aber selbst wenn das Märchen fast allen geläufig sein dürfte, wurde es zu keiner Zeit langweilig oder gar langatmig. Stets wurde das Publikum mit einbezogen und durfte teilweise sogar mitspielen. Während des Märchens schlüpfte der Puppenspieler immer wieder in die verschiedensten Rollen und sorgte so dafür, dass man sich mitten in der Geschichte wähnte. Die Tiere Esel, Hund, Katze und Hahn wollten nach Bremen, um dort Musikanten zu werden. Da sie zu Hause nur der Tod erwartete, wollten sie ein neues Leben anfangen. Dabei kommen sie eines Nachts hungrig, matt und müde an ein Haus, in dem es Speisen nur vom Allerfeinsten gibt. Allerdings ist dort aber auch eine Räuberbande. Schließlich stellen sie sich aufeinander und singen die Räuber in die Flucht. Hier kam das Marktheidenfelder Publikum ins Spiel.
Am Ende gingen sogar die Räuber zur Schule
Während die Väter und Opas bellend für den Hund die Geräusche machten, versuchten sich die Mamas und Omas unter dem Gelächter der anwesenden Kinder an dem Miauen der Katzen. Schließlich dürfen auch vier Kinder die Bremer Stadtmusikanten nachspielen. Natürlich ging die Geschichte insgesamt positiv aus, da auch die Räuber ehrbare Leute wurden und wieder zur Schule gingen. "Einer ließ sich in Marktheidenfeld sogar zum Bürgermeister wählen", plauderte der Puppenspieler aus dem Nähkästchen. Der andere Räuber zieht wohl als Puppenspieler durch die Lande. Und auch die Tiere wurden sehr alt, weil sie Freunde und ein glückliches Leben hatten.
Und genau das wünschte am Ende Wolfgang Messner den Kindern: stets Freunde, ein glückliches und leichtes Leben. Der studierte Germanist und Politologe ist schon sein ganzes Leben Puppenspieler und fühlt sich auf der Bühne sehr wohl. Vor allem Kinder haben es ihm angetan: "Kinder sind unmittelbar und direkt. Es hat heute riesigen Spaß gemacht, hier zu spielen".