Die Forstbetriebsgemeinschaft Sinn-Saale e.V. (FBG) geht mit der Zeit und setzt auf Digitalisierung. Dies führe zu einer effektiveren Gestaltung und Umsetzung der Leistungen, erklärte der seit 15. Dezember 2021 neu installierte Geschäftsführer Pascal Büttner beim Pressegespräch. Die Prozesse der Holzaufnahme bis zum Holzverkauf würden deutlich effizienter und schneller, sodass mehr Zeit für Informationen der Waldbesitzer, für Fortbildung und besonders für die Problematik des möglichen Waldumbaus bleibt. "Die umständliche und zeitraubende Holzaufnahme mit Stift und Papier im Wald gehört der Vergangenheit an", verspricht der gebürtige Burgsinner.
Die Selbsthilfeeinrichtung für Waldbesitzer ist mit 570 Mitgliedern und knapp 8000 Hektar eine der größeren Forstbetriebsgemeinschaften in Unterfranken. Sie betreut rund 500 Privatwaldbesitzer mit einem bis zu zehn Hektar großen Forst. Aber auch fünf Kommunalwälder mit 4800 Hektar sind Mitglied in der FBG, so Büttner. Das betreute Gebiet umfasst die Gemeinden Burgsinn, Mittelsinn, Obersinn, Rieneck, Aura, Gräfendorf mit Wolfsmünster und Schonderfeld.
Bei Holzaufnahme und -verkauf wird viel Zeit gespart
Das Aufgabenspektrum sehen Geschäftsführer Büttner und Burgsinns Bürgermeister Robert Herold als FBG-Vorsitzender in der Beratung, Organisation und Abwicklung von Waldarbeiten, Holzeinschlag und -verkauf sowie der Waldbetreuung mittels Waldpflegeverträgen. Künftig soll es wieder Sammelbestellungen von Pflanzen und Kulturschutz sowie Information, Fortbildung und Schulung der Mitglieder über Aushaltungs-, Motorsägen- und Pflanzkurse geben. Der Umbau des Waldes in einen möglichst klimaresistenten Zukunftswald ist das Ziel. Vermarktet werden jährlich bis zu 25.000 Festmeter der verschiedensten Baumarten und Sortimente.
Der 31-jährige Pascal Büttner möchte mit der FBG die Weichen für die Zukunft stellen. Ab sofort erfolgt die Aufnahme des aufgearbeiteten und bereitgestellten Holzes der Besitzer im Privatwald mit Hilfe der App "Timber Data". Die Anwendung wird dabei auf einem Smartphone oder Tablet installiert und ermöglicht die Trennung nach Waldbesitzern.
Auch im Forst geht der Blick in die Zukunft
An den bereitgestellten Holzpoltern wird die Holzmenge erfasst, Aufnahmevarianten wie Einzelstamm, Polter, Stichprobe oder Schätzmaß ausgewählt; als Zusatzfunktion stehen die GPS-Verortung und die Zuordnung eines Fotos zum einzelnen Polter zur Verfügung. Die im Wald aufgenommenen Holzlisten werden per E-Mail in das Warenwirtschaftssystem "EuroForst" der Firma DekaData übertragen, den Holzkäufern angeboten und samt Abfuhrschein mit GPS-Koordinaten und Fotos den Käufern zum Abtransport bereitgestellt.
"Wir möchten mit den digitalen Möglichkeiten die Forstwirtschaft voranbringen, Geschäftsprozesse vereinfachen und transparenter gestalten", so Büttner. Den Förstern bleibe nun mehr Zeit für andere Arbeiten. "In in der heutigen Zeit ist es wichtig, sich zukunftsorientiert und vielfältig aufzustellen", betont Robert Herold.