Erfahrungen teilen und von denen der anderen profitieren – mehr als 50 Menschen aus dem ganzen Landkreis kamen am Sonntag zum ersten Pilgerstammtisch ins Kloster nach Mariabuchen.
Nach einem Sektempfang im Refektorium der Franziskaner ging es zum gemütlichen Teil des Abends über. Bei einer Brotzeit kamen die Besucher untereinander gut ins Gespräch.
Markus und Manuela Kordt aus Lohrhaupten haben noch keine eigene Pilgererfahrung. Sie gehen aber sehr gerne wandern und eine Wallfahrt oder eine Pilgerreise sei für die beiden auch eine Überlegung wert. "Wir wollten hier einfach einmal ein paar Inspirationen sammeln", erklärt das Ehepaar.
Aus Birkenfeld ist das Ehepaar Meining gekommen. Vor drei Jahren waren die beiden mit Pater Aszyk gemeinsam in Israel, nun wollen sie den Pater auch bei der Gründung des Pilgerstammtisches unterstützen. Erste Pilgererfahrung haben die beiden allerdings auch schon. Jedes Jahr sind sie bei der Wallfahrt von Birkenfeld nach Mariabuchen dabei.
"Ich habe nicht nur Pilgererfahrung, ich bin fast schon einer", sagt Paul Fröhlich aus Marktheidenfeld. In nur zweieinhalb Monaten ist Fröhlich den Jakobsweg von Marktheidenfeld bis nach Santiago gelaufen. Auch auf dem Kreuzberg war er schon mehrere Male. Was reizt ihn daran? »Pilgern ist immer das Suchen, Erkennen und Ankommen. Und das ist das besondere für mich daran«, sagt Fröhlich. Auf dem Weg treffe man hilfsbereite Menschen, gerade bei der Herbergssuche.
Da Fröhlich bei seiner Pilgerfahrt auf dem Camino mit einem Schlafsack unterwegs gewesen ist, habe er oftmals nur eine Scheune für die Nacht gebraucht. Vorbereitet hat sich der Marktheidenfelder, indem sich mit anderen Pilgern ausgetauscht hat. Seine eigenen Erfahrungen teilte er nun beim Pilgerstammtisch.
Dass man zum Pilgern nicht zwingend das Land verlassen muss, machte Pfarrer Josef Treutlein in einem Vortrag über den Fränkischen Marienweg deutlich. Der Priester aus Würzburg hat im Jahr 2002 den Pilgerweg ins Leben gerufen, der rund 50 Marien-Wallfahrtsorte in Unterfranken auf einer Strecke von fast 900 Kilometern vereint. In diesem Jahr kommen noch einmal 1000 Kilometer hinzu. Der Weg wird am 25. März um 40 Wallfahrtsorte in Mittel- und Oberfranken erweitert.
In seinem Diavortrag zeigte Treutlein einige Stationen des Marienwegs und verband den Vortrag mit biblischen Zitaten zu Maria. Auch sie sei in ihrem Leben viel unterwegs gewesen, der Marienweg biete eine Möglichkeit, der Gottesmutter nahe zu sein.
Beim nächsten Treffen am Sonntag, 5. April, gehen die Pilgerer selbst einen Teil des Marienwegs, kündigte Pater Aszyk beim Stammtisch an.