Zwischen den Moderationen am Gemündener Marktplatz hatte die Main-Post Gelegenheit, den Morgenradio-Machern Sabrina Kemmer, 27, und Daniel Pesch, 32, einige Fragen zu ihrer Arbeit zu stellen. Mit ihrem Wohnmobil sind sie eine Woche lang in Mainfranken unterwegs.
Frage: Wie seid ihr denn Moderator geworden?
Sabrina Kemmer: Ich hab Abitur gemacht und wollte eigentlich studieren – Medienmanagement. Dann hab ich ein Praktikum gemacht, und das war ganz gut. Dann dachte ich mir, bevor ich studiere und wieder ein Praktikum mache und ewige Praktikantin bin, kann ich auch gleich arbeiten. Dabei bin ich geblieben. Bei Charivari hab ich erst Nachrichten gelesen.
Daniel Pesch: Ich bin ein abgebrochener Jurastudent. Ich hab erst bei Radio Regenbogen in Mannheim gearbeitet in der Verkehrszentrale, hab Staus und Blitzer entgegengenommen. Dann hat irgendwann mal der Chef gesagt: „Ach du, das klingt ja eigentlich ganz nett, was du da so sagst.“ Und dann hat er gemeint: „Kannst ja auch mal irgendein Programm bei uns machen.“ Dann ging's Schlag auf Schlag. Das war jetzt vor neun Jahren.
Musstet ihr Sprechtraining machen?
Kemmer: Es wäre schon besser, man merkt das ja bei meinem Kollegen. Er spricht sehr schön. Wenn ich mich nicht konzentriere, bin ich der Vollfranke. Ich rolle dann das „r“ oder sage „wessd scho“.
Pesch: Das ist ja eigentlich ein Qualitätsmerkmal. Diese Mischung, dass Sabrina fränkisch spricht und ich nicht, das ist schon auch wichtig, weil dann die Leute, die hier wohnen, sich auch ein bisschen zu Hause fühlen. Trotzdem erwarten die Leute, dass Moderatoren immer sauber und hochdeutsch sprechen. Die Mischung ist, glaub ich, richtig gut.
Kommt ihr abends manchmal nach Hause und wollt nichts mehr reden?
Kemmer: Wenn ich heimkomme von der Arbeit, sitze ich bei meinen Freunden immer nur daneben und höre zu. Ich kann dann nicht mehr, ich sage nichts. Pesch: Ich hab mal von einer Kindergärtnerin erklärt bekommen, dass ich wahrscheinlich genug Gequatsche für fünf Leben mitbekommen hab. Ich kann noch so müde sein, ich quassele einfach weiter.
Habt ihr Einfluss auf die Musik zwischendurch oder moderiert ihr nur?
Kemmer: Wir würden gerne mitbestimmen. Wir geben immer Anregungen und die werden auch manchmal umgesetzt, aber eigentlich haben wir einen Musikchef bei Charivari. Wir haben dann Listen und müssen die auch so abspielen.
Pesch: Das ist eine Industrie. Es wird jedes Jahr viel Geld für Studien ausgegeben, um herauszufinden, was gerade der Charivari-Hörer gerne hört. Aber wir spielen eh so gute Musik, die möchten wir nicht tauschen.
Ist euch mal eine krasse Panne passiert?
Pesch: Gemeinsam haben wir so was nicht erlebt, aber ich musste in einer anderen Morgensendung drei Stunden einfach mal erzählen. Es gab plötzlich keine Lieder, keine Werbespots, nichts mehr.