In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates beschloss das Gremium die Änderung des Flächennutzungsplanes zur Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Billigung des Vorentwurfs zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit. Diese Änderung ist notwendig, um die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Bebauungspläne zu schaffen. Die im Änderungsbereich liegenden gut 36 Hektar waren bisher als Flächen für die Landwirtschaft dargestellt. Sie werden durch die Änderung des Flächennutzungsplanes nun als Sondergebiet Photovoltaik zur Nutzung erneuerbarer Energien und als Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft als Grünflächen dargestellt.
Bereits in der Sitzung im Dezember 2023 hat sich der Marktgemeinderat mit der Errichtung von PV-Freiflächenanlagen in Remlingen für das Angebot der Firma Mainova entschieden. Im Februar wurden die Aufstellungsbeschlüsse für die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Bebauungspläne "Tiefenthaler Höhe", "Rapplesberg", "Hubertusgraben" und "Gutlage" mit einer gesamten Fläche von gut 36 Hektar beschlossen. Neben der PV-Freiflächenanlage plant die Firma Mainova auch den Rückbau der bestehenden Windkraftanlagen und die Errichtung neuer Windräder. Die Kombination aus Windkraft und Sonnenergie können die Anlagen in Remlingen das ganze Jahr über sehr gute Ergebnisse liefern.
Feldlerchen und Zauneidechsen müssen berücksichtigt werden
Christian Herwig, Projektleiter für Erneuerbare Energien bei Mainova informierte das Gremium über den Planungsstand. Die Firma Mainova hatte für das Bauleitplanverfahren Ulrike Eckl vom Büro Samberger Stallinger, Architekten Partnerschaft aus Deggendorf beauftragt. Die Vorentwurfsunterlagen für die geplanten PV-Freiflächenanlagen lagen in der Sitzung zur Genehmigung den Räten vor. Dieser Vorentwurf wurde einstimmig für die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange genehmigt.
Wie Herwig berichtete, habe Mainova bereits intensiv mit seinen Partnern ein Jahr an den Unterlagen gearbeitet. Gerade die artenschutzrechtliche Betrachtung durch die Fachbehörden umriss ein ganzes Jahr im Jahreskreislauf. Die Fachbehörde hat eine starke Feldlerchen Ansiedelung und Zauneidechse gefunden. Der Lebensraum der Tiere müsse in die Gestaltung der Flächen einbezogen werden. Baugrundgutachten und die Kampfmitteluntersuchung seien abgeschlossen. Da sich einige Flächen im Wasserschutzgebiet befinden wurden alle relevanten Auflagen geprüft.
Umspannwerk oder Hochspannungsmast?
Noch nicht festgelegt sei, nach Angaben von Mainova, die Bündelung der Anlagen auf ein Umspannwerk oder einem Hochspannungsmast, um die erzeugte Energie ins Netz einzuspeisen. Hier laufen die Verhandlungen mit Bayernwerk. "Wir müssen die Windkraftanlangen und die PV-Freiflächen zusammen denken", gab Herwig zu bedenken. Sollte ein eigenes Umspannwerk gebaut werden, würde dies gut 2.500 Quadratmeter Fläche benötigen. Die einzelnen Flächen werden umzäunt. In einem Abstand von fünf Metern wird die Fläche nochmal mit einer umlaufenden Hecke geschützt. Idealerweise könnte die Grünfläche von ortsansässigen Landwirten übernommen werden.
Die vier Freiflächenphotovoltaik-Anlagen sollen mit einer installierten Leistung von gut 30.500 Kilowatt-Peak (kWp) umgesetzt werden. Im Unterschied zur Kilowattstunde (kWh) zeigt kWp die maximale Leistung einer Solaranlage unter idealen Bedingungen – kWh misst, wie viel Strom erzeugt wird. Eine Anlage mit 1 kWp kann in Deutschland ungefähr 1000 kWh Strom pro Jahr produzieren. Die Sonneneinstrahlung und Temperatur beeinflussen stark, wie viel Strom eine Photovoltaikanlage macht.
Bürgermeister Günter Schumacher informierte das Gremium, dass am 12. Januar die Gemeinde zum Neujahrsempfang einlädt und wünschte allen Anwesenden eine gesegnete Weihnacht und ein friedliches neues Jahr.