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Frammersbach: Bergwacht: Die Retter fürs unwegsame Gelände

Frammersbach

Bergwacht: Die Retter fürs unwegsame Gelände

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    Mit ihrem Quad kann die Bergwacht Frammersbach auch die schwierige Rettung aus einem unwegsamen Gelände durchführen.
    Mit ihrem Quad kann die Bergwacht Frammersbach auch die schwierige Rettung aus einem unwegsamen Gelände durchführen. Foto: Jochen Kümmel

    Seit 100 Jahren rettet die Bergwacht im Gebirge abgestürzte und orientierungslose Menschen aus Bergnot. Bei Lawinenabgängen sind die Bergretter die Ersten, die in den Schneemassen nach Verschütteten suchen. Spezialkräfte für Canyon- und Höhlenrettung kommen bei Notfällen in Schluchten und Höhlen. Und in den Skigebieten sorgen die Bergwachtler auf der Piste für Sicherheit und kümmern sich um verunglückte Skifahrer.

    Nicht nur in den bayerischen Alpen sind die über 5000 Retter der 111 Bereitschaften der Bergwacht im Einsatz. Auch im Spessart gibt es ehrenamtliche Einsatzkräfte wie in den Bergwacht-Bereitschaften Frammersbach, Hösbach und Miltenberg, die vor allem die Rettung aus unwegsamen Gelände als Aufgabe haben.

    Häufig bei Mountainbikestürzen

    "Gestürzte Mountainbiker in schlecht zugänglichen Waldgebieten sind unsere Einsatzschwerpunkte", berichtete der Bereitschaftsleiter der Bergwacht Frammersbach Frank Dildey im Gespräch mit dieser Redaktion. Auch die Rettung verunglückter Waldarbeiter, Paragleiter und Fallschirmspringer gehören zum Aufgabenspektrum der Bergretter.

    Mit einem geländegängigen Bergrettungsfahrzeug und einem Quad mit Anhänger können die Einsatzkräfte in Gebiete vordringen, wo es weder Straße noch Forstweg gibt. Gelangen die Allradfahrzeuge an ihre Grenzen, zum Beispiel an Steilhängen, so kommt die Gebirgstrage für den Verletztentransport zum Einsatz.

    Auch Technik für Gleitschirmfliegerrettung oder Luftrettung sowie medizinische Ausrüstung führen die Bergwachtler immer mit. Ist eine besonders schonende Rettung vonnöten, kann auch ein Hubschrauber mit Winde über die Integrierte Leitstelle angefordert werden, erklärt Dildey.

    Auch als Helfer vor Ort aktiv

    Zu acht bis zehn Bergrettungseinsätzen werden die Bergretter im Landkreis Main-Spessart im Durchschnitt jährlich alarmiert. Die anspruchsvollsten Einsätze waren bisher, als am Edelweiß bei Gambach und an der Karlsburg jeweils eine verletzte Person mit dem Hubschrauber ausgeflogen werden musste.

    Als Helfer vor Ort sind die Bergwachtler im Lohrtal bei weiteren 80 bis 100 Einsätzen übers Jahr im Einsatz, um bei medizinischen Notfällen und Unfällen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens und des Notarztes zu überbrücken. Auch bei überregionalen Katastrophenfällen wie beim Schneechaos im Januar 2019 oder beim Hochwasser in Deggendorf im Juni 2013 kamen einige Helfer der Bergwacht Frammersbach zum Einsatz.

    Ausbildung: Wie in den Bergen

    "Die Ausbildung in der Bergwacht ist relativ umfangreich und ist genauso angelegt, wie es in den Alpen auch ist." Die bayernweit gleichen Vorgaben enthalten Module wie Sommerrettung, Winterrettung, Naturschutz, Notfallmedizin und die Luftrettung. 15 Aktive hat die Bergwacht, weitere sechs befinden sich in der zweijährigen Ausbildung. Speziell die Luftrettung muss im Bergwacht-Zentrum in Bad Tölz aufgefrischt werden. "Jeder, der an den Hubschrauber gehen möchte, muss die Ausbildung jährlich durchlaufen", Bereitschaftsleiter Frank Dildey.

    Interessierte, die einsteigen möchten, nimmt die Bergwacht gerne auf. Auch Mitglieder aus anderen Orten haben sich der Gruppe angeschlossen und kommen beispielsweise aus Partenstein, Fellen und Burgsinn. Eine Vorbildung aus einer Hilfsorganisation heraus ist nicht notwendig.

    Kontakt: Frank Dildey, frammersbach@bergwacht-bayern.de oder unter Tel.: (09355) 1506.

    Teamwork und Manpower sind bei der Bergwacht gefragt: Das Bild entstand bei einer Übung vor drei Jahren in unwegsamen Gelände am ehemaligen „Blutsee“ im Waldgebiet auf halber Strecke zwischen Lohr und der Roten Mühle.
    Teamwork und Manpower sind bei der Bergwacht gefragt: Das Bild entstand bei einer Übung vor drei Jahren in unwegsamen Gelände am ehemaligen „Blutsee“ im Waldgebiet auf halber Strecke zwischen Lohr und der Roten Mühle. Foto: Jochen Kümmel

    Wie kam es zu einer Bergwacht im Flachland?Seit 2012 gibt es die Bergwacht Frammersbach offiziell. Vier Jahre nahmen die Vorbereitungen durch eine sehr umfangreiche Ausbildung in Anspruch. Damals gab es bereits Bergwachtbereitschaften in der Rhön und im Raum Aschaffenburg. Der Landkreis Main-Spessart war also nicht abgedeckt. Zur Absicherung des Frammersbacher Bike Marathons kamen auswärtige Bereitschaften in den Spessartort, und es gab die ersten Berührungspunkte. Somit konnte der flächendeckende Lückenschluss nach dem Bayerischen Rettungsdienstgesetz mit einer Bergrettungswache in Frammersbach vollzogen werden. Die Bergwachten sind eine Untergliederung des Bayerischen Roten Kreuzes.Quelle: mejk

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