Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Karlstadt
Icon Pfeil nach unten

Karlstadt: Die Stadt Karlstadt will eine weitere Stiftung gründen: Welche Vorteile das bringen soll

Karlstadt

Die Stadt Karlstadt will eine weitere Stiftung gründen: Welche Vorteile das bringen soll

    • |
    • |
    Mit einer neuen Stiftung will die Stadt Karlstadt das bürgerschaftliche Engagement fördern.
    Mit einer neuen Stiftung will die Stadt Karlstadt das bürgerschaftliche Engagement fördern. Foto: Patty Varasano (Archivfoto)

    Braucht Karlstadt eine weitere Stiftung? Wenn es nach der Stadtverwaltung geht, lautet die Antwort: Ja. In der jüngsten Stadtratssitzung stellte Kämmerer Ralf Liebl die Pläne für eine "Stiftung unser Karlstadt" vor. Einstimmige Unterstützung erhielten er und Bürgermeister Michael Hombach (CSU) vom Stadtrat. Die Verwaltung soll jetzt die Details ausarbeiten.

    Bürgerstiftungen haben laut Hombach eine lange Tradition in der Stadt. "In Bürgerstiftungen stiften Menschen einer Stadt, eines Stadtteils oder einer Region gemeinsam", referierte der Rathauschef. Das müsse nicht immer Geld, sondern könnten auch Zeit oder Ideen sein. Unabhängigkeit, ein breiter Stiftungszweck und Offenheit seien weitere Merkmale. Ziel sei, das Stiftungskapital zu vergrößern, um dieses Geld langfristig für gemeinnützige Zwecke einzusetzen. Zudem gehe es um den Austausch der Bürgerinnen und Bürger und die Gestaltung des sozialen und kulturellen Lebens in Karlstadt.

    Stadt Karlstadt müsste sich nicht um die Verwaltung kümmern

    2015 habe die Sparkasse Mainfranken in Würzburg eine Stiftergemeinschaft ins Leben gerufen. Unter deren Dach könnte nun auch die neue Karlstadter Stiftung gegründet werden, erklärte Liebl. Der Vorteil: Der anfallende Verwaltungsaufwand mit Buchhaltung, Geschäftsbericht oder Zahlungsverkehr würde von der Sparkasse übernommen. Dafür müsse jährlich ein Anteil am Stiftungsvermögen gezahlt werden. Einmalig fielen bei einem Mindestgründungsbetrag von 25.000 Euro 880 Euro an. In den Folgejahren dann 0,5 bis 0,3 Prozent des Stiftungsvermögens, abhängig von dessen Höhe.

    Über den Stiftungszweck bestimmt der Stadtrat. Die Verwaltung empfiehlt, ihn möglichst breit aufzustellen, um möglichst viele gemeinnützige Bereiche abzudecken, um zahlreiche Spenderinnen und Spender zu gewinnen. So enthält der Vorschlag der Stadt 16 Stiftungszwecke, darunter die Alten-, Kinder- und Jugendhilfe, Sport oder Heimatpflege. Zu wählen ist noch der Stiftungsrat, der mit bis zu sieben Personen aus Bürgerschaft und Stadtrat besetzt werden kann. Vorsitzender ist stets das Stadtoberhaupt, also aktuell Michael Hombach. Der Rat entscheidet über die Verwendung der Spenden und beschafft die Mittel.

    "Warum wollen wir jetzt diese Stiftung gründen?", fragte Hombach. Sie sei langfristig angelegt und nicht nur für zwei bis drei Jahre. "Ein großer Erfolg wäre es, wenn die Stiftung in 100 Jahren noch weiterbesteht." Die Zwecke seien bewusst sehr breitgefächert. "Wir haben uns in der Verwaltung intensiv damit auseinandergesetzt, der Gedanke ist über mehrere Monate hinweg gereift."

    Harald Schneider: "Warum Stiftung und nicht Verein Geld geben?"

    "Wozu braucht es diese Stiftung?", fragte auch Harald Schneider (SPD). "Wir haben in Deutschland über 25.000 und sind damit das Land mit den meisten Stiftungen." Auch in Karlstadt gebe es einige, etwa die Heroldstiftung. "Wenn ich Gutes tun will und Geld habe, kann ich das auch einem Verein geben und erhalte eine Spendenquittung", merkte Schneider an. Außerdem habe man dort Einfluss auf die Verwendung des Geldes.

    "Natürlich kann man auch direkt an einen Verein spenden, um dort eine Anschaffung zu tätigen", stimmte Hombach zu. Bei einer Stiftung werde allerdings mit dem Geld gearbeitet. Die Spende sei hier allerdings nicht zweckgebunden. "Es geht hier um das Gesamtbild der Stadt. Es soll ein Angebot für Bürgerinnen und Bürger vor Ort sein oder jene, die mit Karlstadt verbunden sind – und etwa ihren Nachlass verwalten wollen."

    Laut Kämmerer Liebl bestimmt der jeweilige Vertrag mit den Spenderinnen und Spendern, wie mit dem Geld umgegangen wird. "Bis 500 Euro kann jeder Spender einen Zweck festlegen." Die Abwicklung übernehme dann die Stiftung. "Das ist eine nachhaltige Lösung, soziales Engagement in der Stadt zu unterstützen. Denn das Kapital steigt im Laufe der Zeit an."

    Höheres Startkapital und Vielfalt im Stiftungsrat gefordert

    Manfred Goldkuhle (CSU) plädierte leidenschaftlich für die Stiftungsgründung. Damit bleibe das Geld in der Stadt. Er selbst sitze in drei Stiftungsräten. Goldkuhle bat um einen "kräftigen Aufschlag" zum Startkapital. Er schlug Einlagen in Höhe von 50.000 Euro vor.

    Sebastian Kunz (Freie Wähler) merkte an, dass die Besetzung des Stiftungsrats die Vielfalt der Zwecke widerspiegeln müsse. Also Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen vertreten sein sollten. "Der Rat sollte nicht in eine bestimmte Richtung tendieren."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden