Viele bekannte und bedeutende Menschen aus Main-Spessart sind im zurückliegenden Jahr gestorben. Wir blicken zurück auf die Persönlichkeiten, an die sich viele Menschen noch lange erinnern werden. Die hier aufgeführten Personen sind nur eine Auswahl, viele weitere hätten eine Nennung verdient gehabt.
15. Januar: Christa Schoenberg, 90

Nachdem ihr Mann Hans Schneider, Kreuzwertheimer Bürgermeister von 1974 bis 1978, gestorben war, wurde sie selbst in den Gemeinderat gewählt und war von 1984 bis 1996 selbst Bürgermeisterin. Später übernahm sie den Vorsitz beim Musizierkreis und wurde dessen Ehrenvorsitzende. 2006 wurde die gebürtige Thüringerin und vierfache Mutter zur Altbürgermeisterin ernannt.
4. Februar: Franz Fischer, 82

Der gebürtige Fellener und Wahl-Gemündener war von 1978 bis 2001 Geschäftsstellenleiter und Kämmerer für die neu gebildete Verwaltungsgemeinschaft Gemünden mit den Gemeinden Gössenheim, Gräfendorf und Karsbach. Der 1999 bezogene Neubau des VG-Verwaltungsgebäudes neben dem Huttenschloss trägt seine Handschrift.
12. Februar: Detlef Pietsch, 59

Der Basketballtrainer starb zwei Tage vor seinem 60. Geburtstag. Pietsch war beim TV Marktheidenfeld der erste Damen-Trainer und legte den Grundstein für die Entwicklung der Regionalliga-Mannschaft. Der Polizeibeamte trainierte von 2003 bis 2005 den TSV Karlstadt und zuletzt die Erlenbacher Frauen in der Bezirksoberliga.
13. Februar: Waldemar Adelmann, 82

Aus dem von ihm gegründeten Maschinenbau-Unternehmen sind in Karlstadt und Umgebung mehrere Firmen mit in Summe schätzungsweise 400 Arbeitsplätzen hervorgegangen. Der gebürtige Aschfelder war Kreishandwerksmeister, Vizepräsident des bayerischen Metall-Fachverbands und Präsident des Lions-Clubs.
4. März: Sonja Braun, 46

Die Rodenerin machte nach dem Abitur in Marktheidenfeld Karriere bei einer großen Krankenkasse in Hamburg. 2018 wird bei ihr Brustkrebs diagnostiziert, ihre Großmutter war mit 45 daran gestorben. Sie machte Chemotherapie, Operationen und Bestrahlung, verfasste darüber Gedichte und wollte mit ihrer Geschichte Mut machen.
30. März: Friedel Engelhard, 76

Nach umfangreichen Umbauten an der ehemaligen Brauerei in Karbach übernahm er 1975 mit seiner Frau Karin die über Generationen geführte elterliche Gastwirtschaft, inzwischen die letzte im Ort. Weit über die Heimatgrenzen bekannt war Engelhard für seine fast wöchentlichen Tanzveranstaltungen. Lange spielte er in der ersten Mannschaft Fußball.
9. April: Jürgen Sony-Boy Papert, 67

Im Jahr 1965 kamen die Paperts erstmals nach Marktheidenfeld und führten die Laurenzi-Messe zu einem der beiden großen Volksfeste in Main-Spessart. 1973 übernahm der Mittelfranke als Festwirt der Mess und einem guten Dutzend weiterer Volksfeste in Nordbayern und Nordbaden die Geschäfte seines Vaters Sony-Boy.
19. Mai: Hanifi Oymak, 62

Der langjährige Vorsitzende des türkisch-islamischen Kulturvereins kam als 17-Jähriger nach Lohr. Jahrzehntelang spielte er eine prägende Rolle für die Entwicklung der muslimischen Gemeinde in Lohr und der deutsch-türkischen Beziehungen.
20. Mai: Heinrich Hofmann, 96

Der Karlstadter war Ehrenkreisbrandinspektor und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Ab 1965 war er für 21 Jahre Kreisbrandinspektor im Kreis Karlstadt. Er lernte Sattler und Polsterer, machte seinen Meister und übernahm den elterlichen Betrieb 1966. 1988 übergab er die Raumausstattung an seinen Sohn Wolfgang.
21. Mai: Edwin Brod, 90

Der Musiker, Heimatautor und frühere Stadtrat war in vielen Vereinen aktiv und liebte den Hädefelder Dialekt. Mit der Sängergruppe "Die Bänkelsänger" hat er seit Mitte der 1950er Jahre das Maktheidenfelder Ortsgeschehen in Reimen und Liedern auf die Schippe genommen. 2011 bekam er die Verdienstmedaille der Stadt.
13. Juni: Bruno Jeßberger, 74

Der "Sonnenwirts Bruno" war ein Wirt mit Leib und Seele. Der Röttbacher übernahm mit seiner Frau Gerlinde die Gaststätte ihrer Eltern in Trennfeld. War er in Röttbach schon Mitglied im Pfarrgemeinderat, im THW und beim Roten Kreuz gewesen, so war er auch in Trennfeld Mitglied in fast allen Vereinen.
15. Juni: Erich Perchermeier, 79

Der aus Oberbayern stammende Hauptschullehrer war von 1983 bis 1987 Vorsitzender der Ortsgruppe des Bunds Naturschutz Marktheidenfeld und von 1992 bis 2013 Kreisvorsitzender für Main-Spessart, danach stellvertretender Kreisvorsitzender.
22. Juni: Karl-Friedrich "Frieder" Bock, 88

Der gebürtige Breslauer führte als Trainer die Rudergesellschaft Marktheidenfeld zu Deutschen Meisterschaften und internationalen Erfolgen. Höhepunkt war wohl der Gewinn der Junioren-Weltmeisterschaft seiner Schützlinge Bruno Perner und Dietmar Hamberger im Zweier ohne Steuermann im Jahr 1979 in Moskau.
1. Juli: Rainer Scholz, 67

Der frühere Fußballprofi bestritt in den 80er-Jahren 99 Spiele für Waldhof Mannheim in der Ersten Bundesliga und war zwischen 1978 und 1983 zwei Jahre lang Kapitän bei Hannover 96. Seit 2009 lebte er in Lohr und trainierte unter anderem den TSV Partenstein, die JFG Spessarttor und die ASV Hofstetten.
17. August: Heinz Werle, 73

Ab 1983 war der Chirurg Oberarzt am Lohrer Krankenhaus, ab 1996 Leitender Oberarzt und von 1999 bis 2014 chirurgischer Chefarzt. Werle war stolz auf sein "tolles Team" und auch darauf, dass er bei seinem Abschied eine gesunde Abteilung mit guten Fall- und Belegzahlen übergab.
29. August: Karl-Heinz Wiesenfelder, 73

Er war 30 Jahre lang Mitglied des Rienecker Stadtrats, von 1986 bis 1990 stellvertretender und von 1996 bis 2002 dritter Bürgermeister. Beim SV Rieneck war er ebenso Ehrenmitglied wie beim Rienecker Fasenachtskomitee. Etwa vier Jahrzehnte lang schrieb er Berichte für die Main-Post.
2. September: Karl Sommer, 89

Der Ansbacher stieg 1951 in das Busunternehmen seines Vaters Konrad ein. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Firma unter seiner Leitung vergrößert und ausgebaut. Von 1978 bis 2002 war er im Rodener Gemeinderat an und ab 1996 Zweiter Bürgermeister, er war Gründungsmitglied und Vorstand der Sport- und Jugendgemeinschaft Ansbach (SJG).
3. September: Adi Krebs, 76

Der gebürtige Heigenbrückener und Hauptschullehrer war der Motor der Bürgerinitiative 1978 gegen das Gefängnis auf dem Dillberg in Marktheidenfeld. Er führte die Tennis-Abteilung des SV Lengfurt, war im Kreisvorstand des BLLV und wurde dieses Jahr zum Ehrenmitglied im Heimat- und Geschichtsverein Heigenbrücken ernannt.
16. September: Schwester Ursula Falk, 81

Die ehemalige Hausoberin der Kreuzschwestern in Gemünden (2002 bis 2017) stammte aus der Oberpfalz und kam 1958 in die Dreiflüssestadt. Im Dezember 2010 erhielt Falk den neu geschaffenen Ehrenring der Stadt. In der arbeitsreichen Zeit, als das MBW-Gymnasium eröffnet wurde, war sie im Sekretariat des Mädchenbildungswerks tätig.
9. Oktober: Pfarrer Josef Rudolph, 86

Insgesamt 55 seiner 60 Priesterjahre verbrachte der gebürtige Röttinger in Bischbrunn. Er wurde bereits 1995 aus Anlass seines 60. Geburtstages zum Ehrenbürger ernannt. Er war Ehrenvorstand des St. Johanniszweigvereins und über 40 Jahre Geistlicher Beirat der DJK Oberndorf.
14. November: Lotte Bayer, 82

Die gebürtige Rieneckerin, aufgewachsen in Schaippach, bekam für ihr ehrenamtliches Engagement 2018 den Gemündener Ehrenring. Bis zu ihrem Tod war sie Vorsitzende des Historischen Vereins Gemünden. Bekannt war sie durch ihre Arbeit als Stadtführerin sowie viele weitere Führungen, Wanderungen, Ausflüge und VHS-Kurse.
22. Dezember: Heike Metzger, 61

Die gebohrene Lohrerin war 18 Jahre lang Vorsitzende der Karlstadter Ortsgruppe des Bund Naturschutz, engagierte sich viele Jahre als Stadträtin und kandidierte 2008 sogar für das Bürgermeisteramt. Unablässig warb sie für ein Leben im Einklang mit der Natur und setzte sich in zahlreichen Ehrenämtern für ihre Mitmenschen ein.