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LOHR: Direkt und authentisch – nackert eben

LOHR

Direkt und authentisch – nackert eben

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    Mit nackigen Füßen präsentierte der der Schauspieler und Liedermacher  Michael Fitz bei der Lohrer Station seiner „Nackert-Tour“. FOTO Gisela Büdel
    Mit nackigen Füßen präsentierte der der Schauspieler und Liedermacher Michael Fitz bei der Lohrer Station seiner „Nackert-Tour“. FOTO Gisela Büdel

    „'s braucht viel Energie für an Klotz wia mi“, warnte Liedermacher Michael Fitz am Freitagabend 150 Zuhörer. Wobei die Energie, die sich im Schlosshof freisetzte, auf beiden Seiten eine positive war. Und sich der „Klotz“ als einer mit viel Einfühlungsvermögen und Tiefsinn, aber auch Selbstzweifeln outete.

    Michael Fitz, bestens bekannt als Ex-Tatort-Kommissar Carlo Menzinger und Gewinner des Deutschen und Bayerischen Fernsehpreises, stammt aus der Münchner Künstlerfamilie Fitz. Mit deren erfolgversprechenden Genen „vorbelastet“, wird der Schauspieler, der mit seiner Familie im Kreis Ebersberg lebt, mittlerweile auch als Liedermacher begeistert gefeiert.

    So auch bei seiner Station der „Nackert“-Tour auf der Freilichtbühne im Lohrer Schlosshof. Dort bot sich ein perfektes Ambiente für diese Art von Konzert: kleiner Kreis und große Nähe zum Künstler.

    Auf der Bühne: Sechs Gitarren, ein Songpoet - barfuß und eher unauffällig gekleidet. Die Stimmung: In den Liedern und Zwischentexten ließ Michael Fitz in sein Innenleben blicken, was wiederum den Zuhörer selbst verführte, sich seinen Gefühlen zu stellen.

    Hinter dem Titel des zehnten Albums „Nackert“ verbirgt sich tiefsinnige und einfühlsame Musik, Melancholie gespickt mit einem Schuss Selbstironie. Der 50-Jährige thematisiert Erlebnisse, Erfahrungen und Beziehungen einschließlich der „irrealen“ männlichen Gefühlswelt, was bei den Damen im Publikum auf große Resonanz stieß.

    Im gemeinsamen Aushalten, Erleben und Fühlen kommt die zarte Frau mit dem Schlagbohrer ebenso zu Wort wie der „Kontrollfreak“ Mann. Es geht um Liebe, Lüge und die Lust am Leben. Ganz direkt und authentisch – nackert eben! Und alles in oberbayrischer Mundart. Sicherlich festigt gerade das die anspruchsvollen, oft witzig-kritischen Texte. Trotz Dialekt wirkt die Musik keineswegs volkstümlich. Die Texte handeln nicht von Heimat, sondern vom „Dahoam sei an einem Ort in sich drin“.

    „I wui, dass du mi nimmst und trotzdem lasst“, besingt Fitz das komplexe Thema Loslassen. „120 Kilo Blau“ ist eine Hommage an seine Frau Karin, der Malerin. Gebannt lauscht das Publikum dem Titelsong der gleichnamigen CD: „Nackert“, fast ganz ohne Haut, aber lebendig.

    „Es spricht nichts dagegen, dass nicht der eine oder andere Körperteil bewegt werden darf“, animierte er die Lohrer zum richtig „neihänge in den Groove“.

    Als der Refrain von „Wenn Du es net machst“ kräftig mitgesungen und mitgeklatscht wird, weiß der Künstler, dass er mit seinem Solokonzert auch die eher reservierten Unterfranken erreicht hat.

    Michael Fitz ließ sich um Zugaben nicht lange bitten. Der „Star ohne Allüren“, der wegen dem Personenkult Autogrammkarten abgeschafft hat, aber gerne seine CD signiert, verabschiedet sich mit den Worten „Schee war's bei Euch“. Ein Kompliment, das das Publikum aus vollem Herzen zurückgab. Was Michael Fitz außerdem mit auf die Heimreise nahm, waren Rosen weiblicher Fans. Den offiziellen Rosenstrauß überreichte Kulturamtsleiterin Ute Flammersheim, die gemeinsam mit ktm-events eingeladen hatte.

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