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Hohenroth: Dorfgemeinschaft Hohenroth: Neubau für ältere Bewohner fertig

Hohenroth

Dorfgemeinschaft Hohenroth: Neubau für ältere Bewohner fertig

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    In der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth gibt es nun eine Wohnstätte für ältere Menschen. Die 74-Jährige Marietta ist eine der ersten Bewohnerinnen des neuen Zentrums. Zuvor lebte sie in der Villa Adelmann in Burgsinn.
    In der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth gibt es nun eine Wohnstätte für ältere Menschen. Die 74-Jährige Marietta ist eine der ersten Bewohnerinnen des neuen Zentrums. Zuvor lebte sie in der Villa Adelmann in Burgsinn. Foto: Christine Frauer, SOS-Kinderdorf

    Auch im Alter wollen einige der Bewohnerinnen und Bewohner in der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth bleiben. Eine neue Wohnstätte soll das ermöglichen. Vor zwei Jahren war die Grundsteinlegung, nun ist der Bau fertig. Wie die Dorfgemeinschaft bekannt gibt, durften im Juni dort die ersten 23 Bewohnerinnen und Bewohner "mit erhöhtem Hilfebedarf" einziehen. Die Eröffnungsfeier musste verschoben werden und soll im Sommer 2022 stattfinden. Gefördert wird das Projekt durch den Bezirk Unterfranken, den Freistaat Bayern und die Aktion Mensch.

    Hauselternmodell nicht für ältere Bewohner ausgelegt

    Zwei Drittel der Bewohner leben seit mehr als 20 Jahren in ihrer Wahlheimat Hohenroth, heißt es in der Pressemitteilung. Durch nachlassende Arbeitsfähigkeit und das Bedürfnis nach entschleunigten Tagesabläufen steige die Zahl an Menschen mit einem höherem Hilfebedarf. Das Hauselternmodell ist darauf jedoch nicht ausgelegt und die bisherigen Häuser sind nicht barrierefrei zugänglich.

    In den vergangenen zehn Jahren wurden die Hohenrother Senioren deshalb in der Villa Adelmann in Burgsinn betreut. Bald ist jedoch klar geworden, dass das Haus für die Hohenrother Bedürfnisse zu klein und die Entfernung nach Hohenroth zu weit ist. Denn die Bewohner der Dorfgemeinschaft sind dort stark verwurzelt. Freunde, Partner und Bezugspersonen leben hier. Mit dem Einzug in das neue Zentrum können die Hohenrother über das Erreichen des Rentenalters hinaus in der Dorfgemeinschaft bleiben und werden – wenn möglich – bis ans Lebensende versorgt.

    „Wenn diese Bewohner*innen Hohenroth verlassen müssten, wäre das wie das Entwurzeln eines Baumes. Sie würden ihre Freunde verlieren, ihre Heimat und vielleicht auch ihre Identität“, sagt  Mario Kölbl, Einrichtungsleiter der Dorfgemeinschaft. 

    Zwei Wohnbereiche mit je zwölf Einzelzimmern

    Das Angebot des neuen Zentrums umfasst Assistenz, Körperpflege, Therapie, Förderung und Freizeitaktivitäten. Bei der Planung des Neubaus wurden die Hohenrother miteinbezogen. „Auf Wunsch der Hohenrother wurde so ein Gemeinschaftsbalkon statt einzelner Zimmerbalkone angebaut“, erklärt Birgit Grimm, Teamleiterin des Zentrums. 

    Der Neubau für ältere Menschen befindet sich in der Mitte der Dorfgemeinschaft Hohenroth.
    Der Neubau für ältere Menschen befindet sich in der Mitte der Dorfgemeinschaft Hohenroth. Foto: Christine Frauer, SOS-Kinderdorf

    In dem neuen zweistöckigen Gebäude mit 2550 Quadratmeter Fläche gibt es zwei Wohnbereiche mit je zwölf Einzelzimmern. Alle Bewohner leben in barrierefreien Einzelzimmern mit eigenem Bad. Die Zimmer verfügen über eine Grundausstattung und können individuell mit eigenen Möbeln eingerichtet werden. In jeder Wohngruppe besteht die Möglichkeit, bei Bedarf Paarwohnen in zwei verbundenen Einzelzimmern anzubieten. 

    Der Neubau ist in der Mitte der Dorfgemeinschaft Hohenroth angesiedelt. Durch die zentrale Lage ist gewährleistet, dass die Bewohner am öffentlichen Leben in der Dorfgemeinschaft teilhaben können. Alle Angebote der Gesamteinrichtung wie die Internetgruppe, therapeutisches Reiten, Theater oder Chorsingen sind für sie so nutzbar. 

    Nur wenige Neueinstellungen geplant

    Trotz der Einhaltung aller vorgegebenen Richtlinien soll kein „Heim-Charakter“ entstehen, schreibt Christine Frauer, die zuständig ist für die Öffentlichkeitsarbeit der Dorfgemeinschaft. Die Bewohner können ihr Umfeld nach ihren persönlichen Vorstellungen gestalten.

    Das Zentrum ist auch kein Pflegeheim, da eine Intensivpflege durch die Angestellten der Dorfgemeinschaft nicht leistbar wäre. Teams aus Heilerziehungspflegern und pädagogischen Kräften werden sich um die Bewohner kümmern. Neueinstellungen sind nur wenige geplant.

    SOS-Dorfgemeinschaft HohenrothIn der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth wohnen und arbeiten seit über 40 Jahren Erwachsene mit geistiger Behinderung. Insgesamt 163 Bewohnerinnen und Bewohner leben jeweils mit einem Hauselternpaar in 20 Hausgemeinschaften. Auf dem zertifizierten Demeter-Hof werden Lebensmittel produziert und im dorfeigenen Laden verkauft. Außerdem stellen die Bewohner handwerkliche Produkte in den dorfeigenen Werkstätten her  Mit der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth wird den betreuten Bewohnerinnen und Bewohnern ein Leben in der Gemeinschaft ermöglicht und gleichzeitig ein Arbeitsplatz geboten. Die Menschen arbeiten zum Beispiel in der Gärtnerei, der Landwirtschaft, der Schreinerei oder im Hofladen.Quelle: Dorfgemeinschaft Hohenroth

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