Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Gemünden
Icon Pfeil nach unten

Rieneck: Dorfspaziergang in Rieneck: Auch private Häuser werden im Altort renoviert - mit vielen Fotos

Rieneck

Dorfspaziergang in Rieneck: Auch private Häuser werden im Altort renoviert - mit vielen Fotos

    • |
    • |
    Zukunft Altort: Bei einem "Spaziergang" durch die Rienecker Altstadt präsentierte das Regionalmanagement des Landratsamtes gemeinsam mit der Kommune laufende Gebäudesanierungsprojekte.
    Zukunft Altort: Bei einem "Spaziergang" durch die Rienecker Altstadt präsentierte das Regionalmanagement des Landratsamtes gemeinsam mit der Kommune laufende Gebäudesanierungsprojekte. Foto: Helmut Hussong

    Im Sanierungsgebiet des Altortes Rieneck bewegt sich was. Nicht nur kommunale Gebäude, wie das ehemalige Nöllhaus in der Schulgasse, sondern auch einige private alte Häuser befinden sich in der Sanierungsphase. Weitere Anregungen sollte es nun bei einem vom Regionalmanagement des Landkreises initiierten "Dorfspaziergang" durch die Altstadt geben. Ziel sei es, Leerstände wieder zu aktivieren oder zu vermeiden. Während bei den vorangegangenen Rundgängen fertige Objekte präsentiert worden waren, fanden die etwa 30 Interessenten nun fünf Sanierungsprojekte in unterschiedlichen Stadien.

    Bewohnt und nahezu fertig ist das Wohngebäude der Familie von Bastian Laschet in der Obertorstraße, in dem bereits dessen Großeltern gewohnt haben. Mit einem Energieberater und mit staatlicher Förderung wurde das Haus gedämmt und saniert. Für die Fassade gab es eine städtische Förderung von rund 28.000 Euro, sagte Laschet. Das Beispiel zeige, dass mit einer Förderung auch mit höherem Aufwand verbundene Projekte gestemmt werden können.

    Ehemaliges Marxe-Haus ist bald fertig

    Kerstin und Sven Nickel haben privat das ehemalige "Marxe-Haus" - ein früheres Obst- und Gemüsegeschäft in der Obertorstraße - erworben und sind mittlerweile mit der Instandsetzung sehr weit fortgeschritten. "Ein gutes Team und tolle Handwerker haben dafür gesorgt, dass wir ein wunderschönes Ergebnis erzielen konnten", sagte Sven Nickel.

    Im Rahmen eines "Spazierganges" durch den Rienecker Altort präsentierte das Regionalmanagement des Landkreises gemeinsam mit der Kommune fünf aktuelle Gebäudesanierungsprojekte.
    Icon Galerie
    50 Bilder

    Es werden drei Wohnungen entstehen. "Die Vermietung ist kein Problem", so Nickel. Nachfragen seien genug da. Es stehe leider im Altort kein ausreichender, vernünftiger Wohnraum zur Verfügung, weil hier ein gewaltiger Sanierungsstau bestehe. "Wenn ich bereits ein Gebäude besitze und es sanieren will, dann funktioniert es." Mit den Zuschüssen und den erhöhten steuerlichen Abschreibungen durch das Sanierungsgebiet könne man das stemmen, so Nickel.

    Das alte Haus mit Zierfachwerk aus dem 17./18. Jahrhundert wird aktuell innen komplett saniert.
    Das alte Haus mit Zierfachwerk aus dem 17./18. Jahrhundert wird aktuell innen komplett saniert. Foto: Helmut Hussong

    Ein weiteres Beispiel ist das von einer Frankfurter Familie erworbene Gebäude Hauptstraße 19, das vorne aus einem Zierfachwerkobergeschoss aus dem 17./18. Jahrhundert und hinten aus einem Anbau aus den 1950er Jahren mit der alten Backstube der Bäckerei Kassimir besteht. Bei der jetzigen Komplettsanierung kann man die verschiedenen Stufen der früheren Umbauten nachvollziehen, so die Architektin Katrin Spahn.

    Silvester Krutsch erläutert seine geplante Reaktivierungsmaßnahme für das von ihm erworbene Nachbarhaus.
    Silvester Krutsch erläutert seine geplante Reaktivierungsmaßnahme für das von ihm erworbene Nachbarhaus. Foto: Helmut Hussong

    Weiter ging es zu Silvester Krutsch, der eine teilweise offene Baustelle präsentierte. Er hatte das leerstehende Wohnhaus seines Nachbarn erworben, in dem zu früheren Zeiten auch ein Frisiersalon untergebracht war. Diesen Nebenbau hat er abgerissen und das verbleibende Hauptgebäude will er behindertengerecht umbauen. Da die hangseitigen Mauern baufällig waren, will er den Hang neu trassieren.

    Sanierungsförderung und Sonderabschreibungen

    Krutsch berichtete vom Kauf des Gebäudes im Jahr 2018 bis zum Baubeginn in diesem Jahr. Besonders verwies er auf die Vorteile der Sanierungsförderung und der steuerlichen Sonderabschreibung. Nach seiner Beispielrechnung habe er in Summe dadurch einen Vorteil von rund 143.000 Euro.

    Die Gruppe vor dem Nöllhaus, einem städtischen Instandsetzungsprojekt zur Gewinnung von Wohnraum.
    Die Gruppe vor dem Nöllhaus, einem städtischen Instandsetzungsprojekt zur Gewinnung von Wohnraum. Foto: Helmut Hussong

    Die Instandsetzung des kommunalen Objekts in der Schulgasse 1 wird mit 90 Prozent Unterstützung über ein Sonderförderprogramm finanziert. Das bedeutet, dass die Stadt Rieneck bei einer Bausumme von überschlägig einer Million Euro nur rund 100.000 Euro zahlen muss. Wie die Architektin erläuterte sollen hier zwei getrennte, möglichst barrierefreie Wohnungen entstehen. Aktuell werden im Erdgeschoß Bodenplatten betoniert. "Wenn die Stadt mit der Sanierung von Gebäuden und Plätzen mit gutem Beispiel voran geht, hoffe ich, dass auch noch weitere Private mit ihren Häusern folgen werden", sagte Bürgermeister Sven Nickel. Er sichere die Unterstützung der Stadt, der Städteplanerin und auch der Behörden zu.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden