Sportmode und Damenbekleidung – viel mehr wird es am verkaufsoffenen Sonntag bei den Geschäften der Werbegemeinschaft in Marktheidenfeld am 18. August nicht zu kaufen geben. Die meisten Läden werden an diesem Tag geschlossen bleiben, obwohl die Stadtverwaltung und der Stadtrat eine Öffnung an beiden Laurenzi-Messe-Sonntagen ausdrücklich befürworten.
Die Kombination aus Festzelt, Markt, Imbissmeile, Vergnügungspark und verkaufsoffenen Geschäften in der Innenstadt mache die Laurenzi-Messe zu dem, was sie ist, sagt Inge Albert vom Stadtmarketing. Im diesjährigen offiziellen Festprogramm heißt es nach wie vor: "Viele Geschäfte in der Stadt sind an den Sonntagen, 11. und 18. August, jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet." Géraldine Barrois, Vorsitzende der Werbegemeinschaft, sagt, sie habe es versäumt, dass das geändert werde. "Wenn die Stadt am zweiten Sonntag etwas Besonders bieten würde, würden wir öffnen", sagt sie.
Wann verkaufsoffen ist, bestimmen die Markttage
Ob beide verkaufsoffenen Sonntage im August beibehalten werden sollen, darüber werde in der Werbegemeinschaft schon viele Jahre diskutiert, sagt Barrois, die zwei Optikergeschäfte betreibt. Es gebe Stimmen für und wider. Bereits 2023 blieben zehn Geschäfte zu. Stadtmarketing-Leiterin Inge Albert sagt dazu: "Wenn es keinen Sinn mehr macht, bewerten wir die Situation neu." Die Stadt wünsche sich, dass der örtliche Einzelhandel von den verkaufsoffenen Sonntagen profitiert.

Wann in Marktheidenfeld verkaufsoffene Sonntage sind, bestimmen die Märkte: Maimarkt, Laurenzi-Messe, Martinimarkt. Details sind in der Marktsatzung geregelt. "Wir wünschen uns nur einen Laurenzi-Sonntag und stattdessen noch einen verkaufsoffenen Tag im Frühling", sagt Barrois. Eine Änderung wäre theoretisch möglich, würde aber bedeuten, dass die komplette Marktsatzung neu erstellt werden müssten.
Ladenschlussgesetz gestattet vier verkaufsoffene Marktsonntage
Nach der derzeitigen Rechtslage wäre es dann aber zum Beispiel nicht mehr möglich, dass sich Unternehmen in den Ortsteilen oder am Stadtrand von Marktheidenfeld beteiligen. Der Umkreis der Teilnehmenden könnte sich lediglich auf die Innenstadt beschränken. Das wolle man nicht, so Barrois. Marktheidenfeld sei eine der wenigen Städte mit vier verkaufsoffenen Marktsonntagen im Jahr, sagt Barrois. Das ist das Maximum, das das Ladenschlussgesetz zulässt. "Wenn wir diese Möglichkeit haben, nutzen wir sie auch", sagt Albert.

"Marktheidenfeld ist die einzige Stadt in Bayern, in der an zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen verkaufsoffen ist", so Barrois. Dass diese beiden Sonderöffnungstage in den Sommerferien – und damit in der Haupturlaubszeit von Kunden und Mitarbeitenden – liegen, mache die Situation für Einzelhändler sehr schwierig. Wer beide verkaufsoffene Sonntage nutzt, hat durchgehend an 19 Tagen geöffnet, ohne einen Schließtag. "Wie soll das zu stemmen sein?", fragt Barrois. Zwei bis drei Mitarbeiter brauche es meistens neben dem Inhaber, um die Kundschaft zu bedienen.
Zweiter Laurenzi-Sonntag ist oft schlecht besucht
"Am ersten Sonntag kommen in der Regel viele Gäste in die Stadt", weiß Barrois aus Erfahrung. "Da haben wir starke Umsätze." Es sei denn, es ist zu heiß oder es regnet, dann bleiben die Besucherinnen und Besucher aus. Der Tag rechne sich für die Geschäfte, trotz hoher Energiekosten für Klimaanlage und Beleuchtung.

Der zweite Laurenzi-Sonntag sei oft sehr schlecht besucht und ein "Draufleg-Geschäft". "Das, was wir am ersten Sonntag eingenommen haben, ist dadurch wieder weg", sagt Barrois über die Erfahrungen vieler Werbegemeinschafts-Mitglieder. Barrois rät Kunden, die am 18. August in die Innenstadt zum Einkaufen kommen wollen: "Informieren Sie sich vorab, welche Geschäfte geöffnet haben, um nicht vor verschlossenen Türen zu stehen."