Zum Bericht über die geplante mehrmonatige Sperrung des Maintalradwegs bei Steinbach hat Christoph von Hutten eine Stellungnahme geschickt. "Meine Stadt ist immer für Überraschungen gut. Das bin ich gewohnt. Der Stil allerdings, mit der diese Überraschungen präsentiert werden, ist und bleibt mir fremd", schreibt er. Mit viel Risikobereitschaft, Mut, Mühe und Herzblut hätten sie mit der "Bike Lodge Spessart" in Steinbach in den vergangenen zwei Jahren trotz Pandemie und Materialknappheit ein "recht einzigartiges regionales Tourismusprojekt" realisiert. Die "Lebensader" des Projektes sei der Mainradweg.
Seit dem 1. April befinde sich das Fahrradhotel im eingeschränkten Probebetrieb, am 12. Mai sei die offizielle Eröffnung. Landrätin und Bürgermeister werden Grußworte sprechen, die Freien Wähler Main-Spessart seien "in stattlicher Zahl" bereits zu Besuch gewesen. Sogar die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" habe sich angekündigt. "Es läuft", so Hutten, "trotz bisher konstant schlechtem Wetter, sehr gut an. Wir Eigentümer und unser junges Team sind sehr zufrieden und fühlen auch einen gewissen Stolz."
Für Hutten kommt Ankündigung der Sperrung aus heiterem Himmel
Doch nun – "für uns aus heiterem Himmel und ohne Vorankündigung" – kappe die Stadt Lohr diese "Lebensader" ab voraussichtlich dem Ende der Sommerferien. Doch bis Ende Oktober sei der Mainradweg sehr stark frequentiert. Hutten: "Insbesondere in unserer ersten Saison sind wir auf die vielen Radfahrer, die Steinbach passieren, angewiesen."
"Es ist schon sehr unsensibel, eine für uns so radikale Entscheidung zu fällen, ohne die am stärksten Betroffenen einzubeziehen." Dazu gehörten natürlich auch die Berufspendler mit dem Fahrrad. Die "wohl unvermeidliche" Sperrung hätte nach Huttens Meinung auch in den Monaten November bis März stattfinden können. "Das wäre verständlich und akzeptabel."
Sicherlich brauche Gerresheimer die neue Stromtrasse und sicherlich müsse auch die Abwasserdruckleitung erneuert werden. Auch spiele die höhere Wahrscheinlichkeit für Hochwasser eine kleine Rolle. "Trotzdem ist es – wie so oft bei den Entscheidungen unserer Stadtverwaltung – unsensibel und rücksichtslos, wie Maßnahmen einer gewissen Tragweite getroffen und kommuniziert werden."