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Ein "Oui" für Simon

Lohr

Ein "Oui" für Simon

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    Verliebt, verlobt, verheiratet: Lena Schwaiger (23) aus Lohr und Simon Leroux (24) aus Ouistreham werden am Samstag von Bürgermeister Siegfried
Selinger im Alten Rathaus getraut. Sie sind das erste Ehepaar aus der Städtepartnerschaft.
    Verliebt, verlobt, verheiratet: Lena Schwaiger (23) aus Lohr und Simon Leroux (24) aus Ouistreham werden am Samstag von Bürgermeister Siegfried Selinger im Alten Rathaus getraut. Sie sind das erste Ehepaar aus der Städtepartnerschaft. Foto: FOTO KATHARINA SCHWENDINGER

    So richtig geglaubt hat sie daran nicht. Als Simon 2002 das erste Mal nach Lohr kam, kannte er sie noch gar nicht, behauptet sie. Obwohl sie schon so oft in seinem Heimatort gewesen war. Mit der Volkshochschule, zum Sprachkurs oder im Schüleraustausch. 2001 arbeitet die damals 18-jährige Lena als Praktikantin in einem Tourismusbüro in Ouistreham. Da hätten sie sich auch gesehen, sagt sie, aber das habe er längst vergessen. "Das stimmt doch gar nicht", sagt er. Beide lachen.

    Über "Euro Jeune" in Lohr

    Über einen französischen Freund lernen sie sich schließlich kennen. Der lädt Simon ein mit "Euro Jeune", der französischen Jugendorganisation der Partnerstadt, nach Lohr zu reisen. Auf der Spessartwoche treffen sich Lena, damals Studentin in Nancy, und Simon das erste Mal. Es folgt ein Pizza-Essen. Eine Weinprobe bei Mehling. Der erste Kuss.

    Bei der Abreise bittet er sie um ihre Email-Adresse. Lena will sie ihm nicht geben. Sie hält ihr Techtelmechtel für einen Ferienflirt, nicht mehr. Ihre Studienorte liegen 1400 Kilometer voneinander entfernt. Sie will ihr Studium in Frankfurt an der Oder fortsetzen und sich keinen Mann ans Bein binden. "Wenn Du meine Adresse willst, musst Du sie schon selbst herausfinden", sagte sie zu ihm am Bahnhof bei seiner Abreise.

    Diese "Abfuhr" spornt Simon an. In seiner Heimat wendet sich der Medizinstudent an das Tourismusbüro, wo Lena ein Jahr zuvor gearbeitet hat. Dort bekommt er ihre Anschrift notiert. Er schickt ihr ein erfundenes Märchen namens "Sandrine" und behauptet, dies sei die offizielle Aschenputtel-Version aus Frankreich. Lena ist das erste Mal platt. Im Oktober lädt sie ihn nach Frankfurt ein. "Wir campten in meiner Wohnung, da ich noch keine Möbel hatte", erinnert sie sich. Sehr romantisch. Weihnachten verbringt sie bei seiner Familie in Frankreich. Und da spürt sie plötzlich, dass dies mehr sein könnte als eine kleine Liebelei. 2003 verbringen sie abwechselnd in Frankreich und Deutschland. Sie absolviert ein Praktikum bei der Zeitung "Quest-France", studiert in Paris "Internationale Wirtschaftsbeziehungen" und wohnt während des Studiums bei ihm in Caen. Simon macht ein Praktikum im Lohrer Kreiskrankenhaus und setzt sein Medizin-Studium in Würzburg fort.

    Im Oktober 2004 scherzen sie miteinander und malen sich aus, wie schön es wohl wäre, zu heiraten, es allen zu sagen und dann die überraschten Gesichter der Familie und der Freunde zu sehen. "Es war mehr Spaß als Ernst." Zwei Monate später hält Simon offiziell um ihre Hand an. Er plant ein Sushi-Essen auf dem Deich, das aber ins Wasser fällt. Lena sagt trotzdem ja.

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