Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Lohr
Icon Pfeil nach unten

SENDELBACH: Ein Pädagoge aus Leidenschaft blickt zurück

SENDELBACH

Ein Pädagoge aus Leidenschaft blickt zurück

    • |
    • |
    Alfred Lindner feiert seinen 85. Geburtstag.
    Alfred Lindner feiert seinen 85. Geburtstag. Foto: Foto: Rita Gress

    An diesem Dienstag begeht Alfred Lindner aus dem Müller-Thurgau-Weg in Sendelbach seinen 85. Geburtstag. Die Lebensbejahung und geistige Frische des Jubilars lassen einen weitaus jüngeren Menschen vermuten. Es waren der Sport des ehemaligen herausragenden Leichtathleten und Fußballers, seine Liebe zur Musik, zum sozialen Engagement und seinem Beruf, die ihn vital gehalten haben.

    Alfred Lindner wurde 1929 in Reistenhausen bei Miltenberg geboren und besuchte dort das Gymnasium. Seine Ausbildung zum Lehrer absolvierte er in Aschaffenburg. Hier legte er 1951 seine erste Lehramtsprüfung ab. Erste Berufsstationen waren Amorbach, Kirchzell und Großheubach. 1953 kam er an die Volksschule in Halsbach, wo er acht Klassen in einem Raum und in allen Fächern unterrichtete. „Das Wichtigste bei solchen Bedingungen ist die Organisation“, sagt er im Rückblick. Auch müsse man als Lehrer die Neugierde seiner Schüler wecken. „Die Kleinen lernten von den Großen.“ Noch heute nennt er die geschätzt 1500 Schüler, die er in seinen 40 Berufsjahren unterrichtet hat, „meine Kinder.“ Nicht das bloße Vermitteln des Lehrstoffs mache einen guten Lehrer aus. „Die Schüler sollten spüren, dass man sie gern hat und ernst nimmt.“ Besonders freut den Pädagogen, dass etliche seiner „Ehemaligen“ das Gymnasium besuchten und studierten. „Dies zeigt, dass auch aus Menschen aus Einklass-Schulen etwas werden kann.“

    Von 1956 bis 1970 wirkte er erneut im Raum Amorbach und kam dann endgültig nach Lohr, zunächst an die Knabenschule und ab 1978 als Konrektor an die Grundschule in Sendelbach. Hier hat er sich besonders um den Neubau des 1983 eingeweihten Schulhauses verdient gemacht. Als Lindner 1991 in den Ruhestand trat, pflanzten seine Sendelbacher Kinder ihm zu Ehren „Alfs Apfelbäumchen.“ Die Früchte erinnern bis heute an sein Wirken.

    Schon früh nahm die Musik in Lindners Leben eine bedeutende Rolle ein. Das Klavierspiel war Pflichtteil seiner Lehrerausbildung; er fügte die Geige, Gitarre und Trompete hinzu. Zum Dirigenten wurde er hingegen nicht ganz freiwillig. Vier Wochen vor Einweihung der Halsbacher Kirche St. Michael „berief“ ihn die Halsbacher Sängerrunde kurzerhand in dieses Amt.

    Bundesverdienstmedaille

    Lindner fand Gefallen an der Aufgabe, besuchte Lehrgänge und gründete darüber hinaus eine Blaskapelle in Wattenbach/Odenwald. Sowohl die Bläser als auch die Sängerrunde haben für den Geburtstag ihr Kommen angekündigt. 48 Jahre lang war Lindner Dirigent, über drei Jahrzehnte davon beim „Sängerbund“ Sendelbach, wo er auch aktiver Sänger war. Der Deutsche Sängerbund ehrte ihn mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes und der Medaille in Gold des Landkreises Main-Spessart. 17 Jahre lang führte er die Seniorenwandergruppe Sendelbach, drei Jahrzehnte brachte er sich als Pfarrgemeinderat, Lektor, Wortgottesdienstleiter und Mitglied der Schönstattbewegung in die Pfarrgemeinde St. Josef ein. 1998 zeichnete ihn die Diözese Würzburg mit der St. Bruno-Medaille aus.

    Für sein soziales Engagement wurde ihm 2005 die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Der Jubilar ist seit 1958 mit seiner aus Halsbach stammenden Frau Maria, geborene Fröhlich, verheiratet. An seinem Jubeltag sind Tochter Elisabeth, die Söhne Michael und Christoph und sieben Enkel unter den Gratulanten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden