Seinem Wohnhaus nicht nur eine besondere Note verliehen, sondern seinem Heimat Gössenheim auch ein Stück Ortsgeschichte für die Zukunft erhalten hat Manuel Vetter. Im Rahmen der Sanierung des im Jahr 1812 erbauten Hauses in der Simonsgasse 2 hat der Bauherr mit viel Aufwand eine Kopie der aus dem 18. Jahrhundert stammenden Madonnenfigur anbringen lassen.
Nur weil die Abbruchfirma damals keine Zeit hatte, steht das aus rotem Sandstein und Fachwerk bestehende Haus noch in der Simonsgasse. Manuel Vetter hat es einst gekauft und ist seit 2019 fleißig dran, das Gebäude zu sanieren. Dabei kommt ihm auch sein erlernter Beruf als Schreiner sehr entgegen, denn nahezu alle Arbeiten erledigt er selbst.
Bis auf das jüngste Werk, das überließ er einem Fachmann. Bis vor zwölf Jahren zierte eine Madonnenfigur die an der Straße gelegene Hausseite. Als das Haus dann an die Gemeinde zum Zweck des Abrisses verkauft wurde, nahm der frühere Besitzer die Madonnenfigur mit. Manuel Vetter, der jetzt katholischer Pfarrer in Hofheim ist, lieh sich die Figur aus und ließ vom Steinmetzbetrieb Koch & Lenhardt (Hofheim-Großmannsdorf) eine 98 Zentimeter hohe Kopie erstellen.
In über 160 Arbeitsstunden fertigte Johannes Faber aus rotem Buntsandstein vom Untermain das Double. Weitere drei Arbeitstage benötigte er für den Baldachin. Mit "viel Leidenschaft", wie er selbst sagte, machte er sich an die nicht alltägliche Arbeit. "Nur etwa alle sieben Jahre" würden derartige Arbeiten in Auftrag gegeben. Eine besondere Schwierigkeit lag in der Gestaltung des Mantels der Marienfigur, mit einem interessanten Faltenwurf. Zudem hält die Gottesmutter ihren Umhang über den Kopf des Jesuskindleins.
Viel Unterstützung bei seinem Vorhaben erhielt Manuel Vetter durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in Form von technischer wie auch finanzieller Hilfe. Denn rund 15 500 Euro hat der Bauherr, der bei der Anbringung der Figur selbst fleißig Hand mit angelegt hat, in die Maßnahme investiert.