Partenstein (GHA) Erbaut wurde das Schantz-Anwesen von Hans Amend, der von 1923 bis 1928 Bürgermeister von Partenstein war.
Danach wurde es zum Hotel Rietz, das als angesehenes Erholungsziel für wohlhabende Gäste zum Beispiel aus Frankfurt galt. Von der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) wurde es in der Kriegszeit zum Müttergenesungsheim um- funktioniert.
Die Schuhfabrik Schantz wurde 1939 in einem einzigen Zimmer gegründet. In den Jahren 1947/48 erfolgte ein Anbau die Straße hinunter (Müsselberg 2); 1952/53 kamen Verkaufsräume in der Bahnhofstraße 7 dazu. 1953 wurde die Produktion auf Hausschuhe umgestellt. 1958 gab es einen weiteren Anbau an das Haus Müsselberg 2 (Verlängerung von 40 Meter am Neuländerweg entlang).
1962 stand die Schuhfabrik in der Blüte mit 173 Beschäftigten und 1000 Paar produzierten Schuhen am Tag. Aber die wachsende Konkurrenz aus den Billiglohnländern trieb das Unternehmen 1989 in den Bankrott. Am 22. November 1991 verkaufte Otto Schantz das Fabrikgebäude Müsselberg 2 an Dr. Falco Kronsbein und dessen Partner. Am 30. März 1992 wurde der Verkauf an den Partner rückgängig gemacht. Neuer Käufer war das Ehepaar Kronsbein. Erstmals am 18. März 1944 gab es ein Gespräch mit der Gemeinde über das Bauvorhaben einer Neurologisch-Psychosomatischen Klinik. Am 22. Juni 1995 kaufte Dr. Kronsbein das Haus Bahnhofstraße 7 (die ehemaligen Verkaufsräume). Daraufhin bildete sich aber im Dezember 1995 eine Bürgerinitiative gegen den Klinikbau. Ein Bürgerentscheid am 24. November 1996 brachte mehr als eine Zwei-Drittel-Mehrheit gegen den Klinikbau. Kronsbein erstellte daraufhin eine neue Planung für ein Altenheim "Betreutes Wohnen". Am 30. Januar 1997 musste Kronsbein Konkursantrag für seine Kurklinik "Benediktusquelle" in Ortenberg-Selters stellen. Das Projekt in Partenstein sei davon nicht betroffen, versicherte er. Noch am 28. November 1998 verhandelte er mit der Bahn über das Gelände ihrer bisherigen Kundenparkplätze. Bei einer Einigung wäre die Parkplatzfrage geklärt gewesen und der Genehmigung der Pläne hätte nichts mehr im Weg gestanden.
Danach wurde es jedoch sehr still um die Pläne und ihre Durchführung. Im September 2001 bot Kronsbein der Gemeinde Partenstein die Schuhfabrik zum Kauf an "zu einem unrealistischem Preis", wie der Bürgermeister sagt.
Auch seitdem sind alle weiteren Bemühungen gescheitert. Der Besitzer gibt an, daß ihm die Mittel fehlen und ein Verkauf ist nicht in Sicht.