Heute, Montag, ziehen die ersten Bewohner in das neue Gebäude der „Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz“ an der Birkenstraße in Kredenbach. Mit der Weihe am Samstag durch die beiden Pfarrer Reinhold Völler und Alexander Eckert wurde ein Schlusspunkt hinter eine lange, nicht immer einfache Entwicklungsgeschichte gesetzt.
Erinnern wir uns: Das erste Baugesuch nahe der Michelriether Straße scheiterte am Widerstand dortiger Anwohner. Die befürchteten die Beeinträchtigung des Wohnwertes ihrer Grundstücke sowie ein zu starkes Verkehrsaufkommen durch die Betreuungskräfte und die Angehörigen der Heimbewohner. Der Gemeinderat versagte schließlich dem Bauprojekt seine Zustimmung.
Im zweiten Anlauf klappte es dann. Das Grundstück an der Birkenstraße war geeignet, und auch die dort lebenden Menschen haben die Einrichtung für demenzkranke Mitbürger akzeptiert. Insgesamt entstanden dort neun Zimmer für die Senioren sowie zwei für eventuelle Besucher und Angehörige. Vermieter Heiko Blaul, der selbst zwei demenzkranke Familienmitglieder hat, sicherte zu, dass man bemüht sei, die Wünsche der in der Einrichtung lebenden Menschen zu erfüllen. Keinesfalls sollten sich die Bewohner gegängelt fühlen. Niemand solle das Gefühl haben, jemandem zur Last zu fallen.
Trotz eines weitestgehend strukturierten Tagesablaufs solle jeder Bewohner sein eigenes Leben führen, individuell und nach Möglichkeit selbstbestimmt. Dem Personal der ökumenischen Sozialstation St. Elisabeth, das eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung gewährleistet, wünschte Blaul Kraft, Einfühlungsvermögen und Geduld.
Der katholische Pfarrer Alexander Eckert wertete die letztlich rasche Fertigstellung des Projekts als Beweis für die Ernsthaftigkeit der Einrichtung und vor allem deren Notwendigkeit. Die Gesellschaft solle die dort lebenden Menschen annehmen und nicht vergessen, dass es eine Menschenwürde gebe.
Sein evangelischer Kollege, Pfarrer Reinhold Völler, der mit Eckert als erster die Tür in das Heim öffnete, sprach von einem Tag der Freude über das gelungene Werk.