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KARLBURG: Eine Residenz für Filter

KARLBURG

Eine Residenz für Filter

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    Repräsentativ: Vom Feinsten sind auch die Außenanlagen der Lösing-Filiale in Karlburg.
    Repräsentativ: Vom Feinsten sind auch die Außenanlagen der Lösing-Filiale in Karlburg. Foto: Fotos (2): Karlheinz Haase

    Edel, edel. Was die Firma Lösing Filtertechnik im Karlburger Gewerbegebiet Heßheimer Weg hingestellt hat, ist vom Feinsten. Die Karlstadter Stadträte zeigten sich bei einer Besichtigung beeindruckt von dem neuen Lager, den Verwaltungsräumen und den parkähnlichen Außenanlagen des Filter-Großhändlers.

    Wer das Gelände betritt, fühlt sich ein wenig an das Tadsch Mahal in Kleinformat erinnert. Von einem großen Steinteller ergießt sich ein Wasservorhang in ein streng rechtwinkliges Becken. Dahinter das Verwaltungsgebäude aus Backstein-Sichtmauerwerk und Glas. In dessen Mitte ein großes, kreisrundes Fenster. Bäume mit perfekt zu einer platten Fläche erzogenen Kronen stehen Spalier.

    4500 Filter-Artikel

    Kern der Anlage aber ist die 50 Meter lange und 40 Meter breite und damit 2000 Quadratmeter große Lagerhalle. Hier finden sich 4500 Artikel zum Thema Filtertechnik. Trotz dieser Dimensionen arbeiten nur drei Mann hier: neben Filialleiter Michael Kitz noch seine beiden Mitarbeiter Thomas Bärmann und Alfred Interwies. Hinzu kommen bei dieser Filiale fünf Außendienstmitarbeiter, die in Süddeutschland unterwegs sind.

    Aufgabe des Standorts Karlburg ist es, Süddeutschland mit Ersatzteilen aus dem Lösing-Programm zu versorgen. Filter für Baufahrzeuge bilden den Löwenanteil.

    Es geht darum, den Reparaturbetrieben nahe zu sein und diese zu bedienen. Für die Erstausrüstung lagern in Karlburg allerdings keine Artikel. Dafür geschieht die Zulieferung von der Zentrale in Hattingen im Ruhrgebiet aus.

    Als Willibrord Lösing 1955 in Duisburg seinen ersten Großhandel für Filtertechnik gründete, hatte er nur Fremdhersteller im Programm. Doch 1982 nutzte er sein Wissen für den Schritt in die eigene Produktion von Kraftstoff-Wasser-Abscheidern und entwickelte den „Separ-Filter“, der seitdem immer weiter verbessert wurde. Die eigene Filterproduktion macht inzwischen mehr als 30 Prozent des Gesamtumsatzes aus.

    Kitz beschreibt den Einsatz des „Separ-Filters“ an einem praktischen Beispiel: In östlichen Ländern werde beim Schiffsdiesel viel gepanscht, sagt er. Mit dem Filter lässt sich das Wasser wieder aus dem Treibstoff herausholen. Wie in einer Zentrifuge werden das schwerere Wasser und der leichtere Treibstoff voneinander getrennt.

    Wartung während der Fahrt

    Der Clou ist, dass Wartungsarbeiten am Schiffsmotor auch während der Fahrt möglich sind. Das ist beispielsweise auf dem Rhein wichtig, wo die Schiffe wegen der starken Strömung nicht einfach anhalten können.

    Aber auch Wasser selbst lässt sich mit Lösing-Filtern aufbereiten. So ist für das Kühlsystem von riesigen Muldenkippern oder Radladern, wie sie etwa im Steinbruch von Schwenk fahren, Wasser mit einer bestimmten Härte nötig. Trinkwasserfilter gehören allerdings nicht zum Programm von Lösing.

    Beim Rundgang durch die neuen Gebäude blickte Kitz auf die vorhergehende Situation zurück: „Jahrzehntelang haben wir in Löchern gearbeitet.“ Hauptsitz war in der Bodelschwinghstraße die ehemalige Autofirma Gramlich – gegenüber dem Kreisbauhof. Teilweise seien Artikel aber auch in seinem elterlichen Bauernhof an der B 27 zwischen Karlstadt und Himmelstadt gelagert worden.

    Zur Standortwahl: Würzburg sei zwar näher an der Autobahn. In Karlstadt aber sei der Baugrund günstiger gewesen. Es sind ohnehin nur zwei große Lastzüge, die pro Woche hier anliefern. Zwei kleinere Transporter gehen täglich raus.

    Beim Bau des neuen Gebäudes hat man nicht nur auf Optik geachtet, sondern auch auf Technik. Das Dachwasser wird in einem See hinter der Lagerhalle versickert. Unter dem Parkplatz befinden sich 36 Bohrungen, die bis in eine Tiefe von 57 Metern reichen. Dort ist es konstant 13 Grad warm. Über Erdsonden wird der Fußboden in der Halle temperiert. Die Hälfte des Dachs ist mit Photovoltaik-Modulen bestückt. Auf 2,7 Millionen Euro war die Bausumme veranschlagt. Fertig ist die Filiale seit November 2011.

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