Marienbrunn (tom) Eine unscheinbare kleine Knolle, erworben auf der Laurenzi-Messe in Marktheidenfeld, setzte Franz Ament (72) im Sommer vor drei Jahren in seinem Garten ein. Daraus wurde eine imposante exotische Pflanze, deren prächtige Blüte im vorigen Sommer 1,20 Meter lang geworden war und deshalb gestützt werden musste.
Der charakteristische Blütenstand war es, der Ament auf die Idee brachte, das Gewächs "Elefantenrüssel" zu taufen. Niemand, den er fragte, konnte dem Rentner den richtigen Namen der Pflanze nennen.
Dracunculus vulgaris
Auch die Recherchen der MAIN-POST gestalteten sich nicht einfach: Erst eine Anfrage beim Botanischen Garten der Universität Würzburg führte zum Erfolg. Nach Auskunft von Dr. Gerd Vogg, wissenschaftlicher Kustos des Botanischen Gartens, handelt es sich um "Dracunculus vulgaris", den gewöhnlichen Schlangenwurz.
Die Pflanze gehört zur Familie der Geophyten (Zwiebel- und Knollenpflanzen), ist eng mit dem hier bekannten Aaronstab verwandt und im östlichen und mittleren Mittelmeergebiet bis Bulgarien heimisch.
Aasartiger Geruch
Ein charakteristisches Merkmal ist ihr aasartiger Geruch, der Insekten zur Bestäubung anlocken soll, an dem sich jedoch der Hobbygärtner Franz Ament, sein Sohn Michael und seine Enkelin Manuela nicht stören. Sie lieben seltene Pflanzen, und der Schlangenwurz mit seiner farbenfrohen Erscheinung hat es ihnen besonders angetan.
Dr. Vogg bekundete Interesse an der Pflanze für den Botanischen Garten, und Franz Ament erklärte sich einverstanden, eines seiner insgesamt drei Exemplare abzugeben.