Ruderclub-Vorsitzender Rolf Kellermann erklärte den Grund für den feierlichen Empfang mit der Mengenleere. Die Ereignisse „zehn Jahre Mitgliedschaft“, „20. Geburtstag“, „bestandenes Abitur“ und vor allem „Goldmedaille“ bildeten nur eine Schnittmenge, und Christian Hochbruck stehe mittendrin.
Natürlich kam auch eine Menge Gäste zum Gratulieren. „Jung und Alt, Groß und Klein, Ruderer und Nichtruderer, Freunde und Gäste“ begrüßte Kellermann auf dem Vereinsgelände, darunter auch Thomas Stamm, Präsident des Bayerischen Ruderverbandes, Vorsitzender des Ruderclubs Marktheidenfeld und selbst passionierter Ruderer.
Der Vorsitzende ließ es sich nicht nehmen, den Weltmeister als Erster zu beschenken. Ein Buchgutschein kann das geplante Studium in Saarbrücken nur erleichtern, eine finanzielle Unterstützung werde helfen, den Körper gesund zu halten, spielte Kellermann auf den bekannten Spruch „mens sana in corpore sano“ an. Außerdem brauche der „Junge“ noch etwas zum Anziehen und werde vom Club eine neue Ruderkluft bekommen.
Der Vorsitzende wünschte Christian Hochbruck einen guten Start ins Studium und viel Erfolg bei den offenen Weltmeisterschaften Ende August in Posen (Polen). „Vielleicht müssen wir danach bei unserem Spruchband über dem Bootshaus nur das U23 durchstreichen.“
„Herzlichen Glückwunsch, die ganze Stadt ist stolz auf Dich“, gratulierte Karlstadts zweite Bürgermeisterin Anni-Kühl Johannes im Namen der Stadt Karlstadt. Diese wird Christian Hochbruck noch mit einem eigenen Empfang samt Eintrag ins Goldene Buch in der zweiten Septemberhälfte ehren. Am Samstagvormittag gab es nämlich keine Schnittmenge zwischen den Terminkalendern von Bürgermeister Paul Kruck, des Weltmeisters und des Vorsitzenden.
Schon als letzten Sonntag das finale Rennen noch gar nicht gestartet war, seien Gerüchte umher gegangen, Christian Hochbruck und sein Partner Lars Hartig aus Friedrichstadt seien Weltmeister, berichtete Thomas Stamm. Als Präsident des Bayerischen Ruderverbandes überbrachte er die Glückwünsche aller Rudervereine im Freistaat. Die sportliche Entwicklung Hochbrucks in nur einem Jahr sei aller Ehren wert. Er gratulierte dem Weltmeister mit einer Magnumflasche Frankensekt.
„Ohne mein neues Boot wäre ich bei den Selektionsregatten wohl abgesoffen“, sagte Christian Hochbruck und dankte dafür den spendablen Vereinsmitgliedern und seinen Sponsoren. Auch die Verdienste aller seiner Trainer stellte er heraus, insbesondere Geron Schürmann habe beim Leistungstraining wohl alles richtig gemacht. „Ohne Rückhalt bei Freunden, Freundin und in meiner Familie stünde ich nicht hier“, war sich der Weltmeister sicher.
Sportvorstand Edgar Werner holte die Anwesenden ein wenig von den Höhen der WM auf den „Boden“ zurück. Zeitgleich mit der WM waren in Schweinfurt Bayerische Meisterschaften und acht erste Plätze gingen nach Karlstadt (die Main-Post berichtete).
Nach den Grußworten ging es beim Empfang zur Vorführung des Finallaufs in Form eines Mitschnitts des tschechischen Fernsehens im Bootshaus. Bernd Fleischmann kommentierte das spannende Rennen, bei dem auf den ersten 500 Metern das griechische Team ein hohes Tempo vorgab, was Hochbruck/Hartig aber erfolgreich parierten. Nach zwei Kilometern gewannen sie mit einer halben Länge Vorsprung, verbesserten dabei auch noch die Weltbestzeit um drei Sekunden auf 6:16.
Ganz zum Schluss wünschte sich Vorsitzender Rolf Kellermann noch ein Ereignis. Vier Mengenkreise oder Ringe seien eine zu wenig: „Wir drücken Dir die Daumen, dass es mit dem fünften Ring und der Olympiade 2012 klappt“, sagte er, bevor der dreifache Rudergruß „Hipp-Hipp-Hurra“ geschmettert wurde.