Mit langen Hälsen und aufrechtem Gang marschieren die indischen Laufenten im Gras umher. Durch das Federkleid unterscheidet man verschiedene Arten. Weiße, lachsfarbene und braungescheckte Laufenten gibt es. Matthias Kaufmann hat sich für die braunen Enten entschieden. Lediglich die Erpel, die männlichen Tiere, bekommen im Winter ein etwas farbiges Federkleid. Der Kopf und der Kragen der Enten wird dann grün. Die scheuen Tiere laufen nur im Rudel. Eine einzelne Ente soll man sich daher nicht halten. Deshalb hat sich Matthias Kaufmann zwei Erpel und drei Enten in der Nähe von München geholt. Diese Laufenten haben ihren Namen von ihrer Fortbewegungsart. Sie können nicht fliegen; lediglich in Panik können sie sich mit den Flügeln etwas vom Boden abheben. Sie können jedoch sehr schnell laufen. Und sie rennen oft, denn sie geraten schnell in Aufregung. Eine hält immer Wache, während die anderen fressen oder einem Bad nachgehen. Ihre Schritte gehen nur flach über der Erde, weshalb sie keine Hindernisse oder Schwellen überwinden können. Diese Tatsache machen sich die Gärtner zu Nutze: Die Lieblingsspeise der Laufenten sind Nacktschnecken. Und damit die Enten nicht auch den Salat und das Gemüse verzehren, wird um die Beete herum einfach eine kleine Einfriedung gemacht. So ist der Garten hundertprozentig schneckenfrei und das Gemüse bleibt dem Halter erhalten.
Die Enten brauchen lediglich Wasser. Das heißt, der Halter muss ein Wasserbecken beziehungsweise eine Wanne in seinem Garten aufstellen, in denen dieses Federvieh ausgiebig baden kann. Eine Nachzucht ist Matthias Kaufmann noch nicht gelungen, weshalb er auch keines seiner Tiere verkaufen würde. Die Enten sind nicht zum Verzehr geeignet, da sie kaum Fleisch ansetzten. Sie legen jedoch viele Eier.
Wenn man sich in dem Garten von Matthias und Silke Kaufmann umschaut, glaubt man sich fast in einem Kleintierzoo. Bunte kleine Hühner mit massig Federn an den Füßen scharren da gemütlich im Gras. Die Federfußzwerghühner werden von einem ebenso kleinen Hahn bewacht. Aufmerksam beäugt er die Besucher. Doch seine kleine Gestalt steht nicht im Verhältnis zur Lautstärke, mit der er seine Hühner verteidigt. Laut kräht er die Besucher an, die sich seiner Meinung nach zu nahe an seinen Harem wagen.
Viel ruhiger ist da der weiße Hahn des Seidenhuhns, der sich ebenfalls im Gatter der Federfußzwerghühner aufhält. Langsam und gemächlich pickt er die Körner auf. Das Seidenhuhn hat zwei Eier ausgebrütet und wurde mit seinem Nachwuchs von den übrigen Hühnern und seinem Hahn getrennt, da diese auf die kleinen Federknäuel keine Rücksicht nehmen würden.
Doch was ist das? Eines der Küken sieht überhaupt nicht aus wie ein weißes Seidenhuhn. Es ist bunt und braun gescheckt und hat schon ganz viele Federn an den Füßen. Da hat doch tatsächlich ein Federfußhuhn ein Ei vom Seidenhuhn ausbrüten lassen.
Neben dem Federvieh in einem Gehege tummeln sich Meerschweinchen und Zwerghasen. Auch sie fühlen sich in dem Garten "sauwohl".
Kein Wunder, dass so viele Tiere schnell die Kinder anlocken. Der Kindergarten von Rettersheim macht des öfteren einen Spaziergang zu dem "Kleintierzoo". Doch man muss schon darauf achten, dass auch Silke oder Matthias Kaufmann dabei sind, denn auf die vielen Tiere passen drei Hunden auf, die sofort jeden Besucher in Augenschein nehmen.