Das Main-Spessart-Bad in Lohr hat kurz vor Saisonende die Marke von 50.000 Besuchern geknackt. Rathaus-Sprecher Dieter Daus kündigte auf Anfrage unseres Medienhauses eine Sanierung der Freibadtechnik für die Zeit nach der Saison 2025 an. Im Anschluss daran solle das Planschbecken erneuert werden.
Nach Angaben des geschäftsleitenden Beamten wurden in dieser Saison 51.870 Badegäste ohne die Besucher gezählt, die vom Campingplatz gekommen sind. In den vergangenen vier Jahren war die Marke von 50.000 Badegästen nicht erreicht worden. Grund waren Einschränkungen durch die Corona-Pandemie und reduzierte Öffnungszeiten aufgrund von Personalmangel.
Nina Wurzbach aus Karbach war in der vergangenen Woche die 50.000. Besucherin im Main-Spessart-Bad. Die fünffache Mutter mit Kindern im Alter zwischen drei Monaten und fünf Jahren freute sich nach Angaben der Stadtverwaltung sehr über die Jahreskarte für die Saison 2025, die ihr Dritte Bürgermeisterin Ruth Steger und die Mitarbeiter des Freibads überreichten.
Das Lohrer Freibad startete am 18. Mai in die Saison. Durch die Unterstützung des Hallenbad-Teams aus dem Nägelsee-Schul- und Sportzentrum konnte dieses Jahr wieder uneingeschränkt geöffnet werden. Seit Dienstag ist das Nägelsee-Hallenbad wieder geöffnet.
Wetter teilweise durchwachsen
Mai und Juni waren, was das Wetter anging, durchwachsen. Besucherstärkster Tag war heuer der 9. Juli mit 1882 Personen. Viel Platz zum Schwimmen hatten die Besucher am 14. Juni, als nur 36 Personen ins Bad kamen. Immer wieder einmal wird in der Bevölkerung die Idee diskutiert, Abdeckplanen für die Becken einzusetzen, die das Abkühlen des Wassers bremsen, um so die Saison verlängern zu können.
Dazu erläuterte Dieter Daus, die Festlegung, wie lange die Badesaison dauert, basiere auf den strukturellen Maßnahmen der Stadt zur Haushaltskonsolidierung. Aus Energiespar- und damit auch Kostengründen hätten sich Verwaltung und Stadtrat gemeinsam dazu durchgerungen, "in den in der Regel kühlen Wetterphasen Anfang Mai und ab Mitte September das Bad nicht offen zu haben".
Mittlerweile seien das Freibad und das Hallenbad des Nägelseezentrums hinsichtlich der Saison-Öffnungszeiten aufeinander abgestimmt. Mit dem Öffnungstermin des Freibades am Pfingstsamstag schließe das Hallenbad, mit Schließung des Freibades zum Ferienende öffne das Hallenbad wieder, so der Rathaussprecher.
Ununterbrochen geöffnet
Die beiden Bäder sollten so wirtschaftlich wie möglich betrieben werden. Nicht zuletzt durch die Personalkooperation zwischen dem Zweckverband Nägelsee und der Stadt sei "eine von vielen Freibadgästen gelobte ununterbrochene Öffnungszeit während der Saison 2024 möglich geworden".
Wie im Juni bekannt wurde, besteht für die Freibadtechnik dringender Sanierungsbedarf, unter anderem für die Beheizung des Wassers. Diese Aufgabe sollte eigentlich die Wärmepumpe der Stadthalle übernehmen, doch das Zusammenspiel mit der Freibadtechnik funktionierte nie richtig. Das Freibadwasser wurde durch Absorbermatten auf den Flachdächern und eine Gasheizung erwärmt.
Nach Daus' Angaben ermittelt das von der Stadt beauftragte Ingenieurbüro aktuell die Kosten für die Techniksanierung des Freibades, sodass diese für den Haushalt des Jahres 2025 gemeldet werden können. Nach Freigabe des Haushaltes 2025 sollten im Frühsommer die Ausschreibungen erfolgen, damit die Sanierung mit dem Schließen des Bades zum Saisonende im September 2025 beginnen könne.
Geplante Sanierungsmaßnahmen sind laut Daus unter anderem der Austausch von veralteten Pumpen, die Erneuerung von Schaltschränken, der Austausch der 24 Jahre alten Solarabsorber auf den Flachdächern, die brüchig geworden sind, die Ertüchtigung der Flachdachabdichtung und die Überarbeitung der Schnittstelle zwischen der Heizung der Stadthalle und dem Freibad.
Kritik am Planschbecken
Beschwerden erreichten die Redaktion über den Zustand des Planschbeckens. Es wurde als "desolat" und "viel zu kalt" beschrieben. Daus kündigte an, das Planschbecken solle im Anschluss an die Techniksanierung renoviert werden. Es werde vom Wasserkreislauf des Freizeitbeckens (Nichtschwimmerbecken) versorgt.
Aus diesem Grund hätten beide Becken die gleiche Temperatur. Durch die ständige Umwälzung sei die Temperatur "relativ konstant". Zur Personalsituation erklärte der Rathaussprecher: "Wir gehen derzeit davon aus, dass die Badesaison 2025 auch dank der Personalunterstützung aus dem Hallenbad wieder so gut verlaufen wird wie 2024."
