Karlstadt hat ein neues digitales Highlight: Wer an einem sommerlichen Tag durch die Altstadt bummelt, kann jetzt an einer der 40 neuen Infotafeln stehen bleiben und sie mit seinem Smartphone scannen. Darauf erscheinen dann Hintergrundinformationen zu den historischen Gebäuden, die auch manchen eingeborenen Karschter noch überraschen könnten.
Die Infotafeln an historischen Gebäuden innerhalb der Stadtmauern geben Informationen über die Geschichte des jeweiligen Bauwerks in der Altstadt preis. Unter den Gebäuden befinden sich laut Bürgermeister Micheal Hombach 22 städtische Bauwerke sowie 23 öffentliche und private Gebäude. Die Informationen auf den Infotafeln sind jeweils in Deutsch und Englisch verfasst. Außerdem befindet sich auf den Tafeln rechts unten ein QR-Code, der mit dem Smartphone oder dem Tablet eingescannt und ausgelesen werden kann. Dieser führt zur Seite des Historischen Vereins, wo ausführlichere Informationen zum jeweiligen Bauwerk in Deutsch, Englisch und Französisch in Form einer Audio-Führung vorgesprochen werden. Links oben auf den Tafeln befindet, sich zudem eine Grafik von Wolfgang Merklein – ebenfalls eins Mitglied des Historischen Vereins – durch die ersichtlich wird, in welchem Teil der Altstadt man sich gerade befindet.

Das Projekt ist in Kooperation der Stadt Karlstadt und dem Historischen Verein e.V. Karlstadt entstanden. Schon im Jahr 2014 hatte der historische Verein Karlstadt laut der Vorsitzenden Beatrix van Venrooy die Idee, die gusseisernen Schilder aus den 70er-Jahren auszutauschen. "Das ist nicht mehr das, was wir Gästen zeigen wollen", erklärt sie. Ein paar der alten Schilder kann man noch entdecken, wenn man durch die Altstadt läuft – beispielsweise am Landratsamt. Damals habe es mit dem Vorschlag noch nicht geklappt. Fast zehn Jahre später konnte sich die Idee des Vereins dann mit durchsetzen.
Der Stadtrundgang sei keineswegs nur für Touristen und Touristinnen gedacht, sondern vor allem auch für Einheimische. Bei den Bauwerken handele es sich um Gebäude, an denen man auch als Anwohner möglicherweise täglich vorbeigehe und trotzdem vielleicht nichts zur Historie des Ortes wisse, erklärte Hombach. Einen bestimmten Zeitraum, den man für den Rundgang einplanen sollte oder eine Reihenfolge, die es einzuhalten gilt, gebe es nicht. Vielmehr biete der Stadtrundgang die Möglichkeit, ganz individuell die Altstadt zu erkunden. "Es ist so gedacht, dass die Leute auf eigene Faust die Stadt erkunden und zwischendurch vielleicht mal ein Eis essen oder Kaffee trinken", so Van Venrooy.

Stadtrundgang soll kein Ersatz für Stadtführungen sein
Stadtführungen würden durch den neuen Stadtrundgang allerdings nicht ersetzt, erklärten Van Venrooy und Georg Büttner, die nicht nur Mitglieder des Historischen Vereins, sondern gleichzeitig auch beide Stadtführer sind. Die Tafel seien dazu da, die Neugierde zu wecken und Appetit auf mehr zu machen.
Hombach sprach von einem gelungenen Projekt, welches die Stadt Karlstadt zusätzlich noch attraktiver mache. Es gebe sogar schon erste Ideen von anderen Stadtteilen mit ähnlichen Projekten erklärt er. Das Feedback bei der Tourist-Information sei zudem durchweg positiv, sagte er weiter.