„Keine Operation läuft nach Plan“, mit diesen Worten erläuterte Revierleiter Harry Haas dem Gemeinderat die Einschlagszahlen des vergangenen Jahres im Forst. Statt der vorgesehenen 570 Festmeter wurde die doppelte Menge eingeschlagen. „Die Voraussetzungen waren besonders günstig“, sagte er. Dafür fällt der Einschlag 20123 deutlich geringer aus.
Eine lange Frostperiode, die den Maschineneinsatz im Gössenheimer Wald kostengünstig möglich machte, verbunden mit guten Holzpreisen, ließen die Gemeindekasse klingeln. 40 543 Euro Gewinn erwirtschaftete die Werntalgemeinde aus ihrem flächenmäßig kleinen Gemeindewald.
„Das bedeutet rund 100 Euro pro Hektar Wald“, lautete die Bilanz von Haas. „Das ist exakt der gleiche Wert, wie ihn die Bayerischen Staatsforsten für ihren Wald erzielt haben“. Doch dies wird die Ausnahme sein, wie Haas und Christoph Kirchner, der den neuen Forstwirtschaftsplan vorstellte, erläuterten. So wird es im kommenden Jahr maximal „eine Nullrunde“ beim Wirtschaftsergebnis geben. In seiner Planung ging Revierleiter Haas eher von einem Minus von 1300 Euro aus.
Erfreulich ist für die Holzwerber in Gössenheim, dass auch im kommenden Jahr ausreichend Brennholz zur Verfügung steht und die Preise für Selbstwerber stabil bleiben. „Es ist ein Bürgerwald“, sprach sich Haas gegen eine Anhebung der Preise aus, „da muss man nicht alles aus dem Bürger herauspressen“. Er und Bürgermeister Theo Gärtner lobten die Arbeit von Altbürgermeister Hans Popp, der den Verkauf von Brennholz für die Gemeinde ehrenamtlich übernommen hatte.
Der Zahn der Zeit hat zuletzt kräftig am Mehrzweckfahrzeug der Feuerwehr Gössenheim genagt, sodass der Segen der Prüfer bei der fälligen Hauptuntersuchung mit Sicherheit ausbleibt. Kommandant Norbert Blatterspiel erläuterte die Mängel des 2007 vom Feuerwehrverein finanzierten Fahrzeugs. Vor allem der Rost hat dem 20 Jahre alten Auto mächtig zugesetzt. Deshalb hat die Wehr nun als Ersatzbeschaffung den Kauf eines Gebrauchtfahrzeugs beantragt. Für rund 10 000 Euro, so Blatterspiel, sind Fahrzeuge, die zwischen fünf und acht Jahre alt sind, zu haben. Den Ausbau wollen die Feuerwehrleute selbst vornehmen.
„Dieses Fahrzeug als Ergänzung zu unserem Löschgruppenfahrzeug LF 10/6 ist enorm wichtig“, erklärte der Kommandant und zählte eine Reihe von Einsatzmöglichkeiten auf. „Das ist kein Luxus“, betonte auch Bürgermeister Gärtner. „50 Prozent, maximal aber 5000 Euro“, schlug Ratsmitglied Steffen Wetterich als gemeindlichen Zuschuss zum Fahrzeugkauf vor. Dieser Anregung schloss sich auch Gerhard Feser an. Ohne Diskussion stimmte der Gemeinderat einstimmig für den Vorschlag.
Mit dem gleichen Abstimmungsergebnis beschloss der Gemeinderat auch die Teilnahme der Kommune am erweiterten Probebetrieb bei der Einführung des Digitalfunks im Landkreis Main-Spessart. Bürgermeister Gärtner hatte zuvor die Kosten, wie auch die Höhe der zu erwartenden staatlichen Zuschüsse bekannt gegeben. Diese liegen bei 85 Prozent. Lediglich die Kosten für den Einbau der Funkanlagen in die Feuerwehrfahrzeuge gehen in voller Höhe zulasten der Kommunen. Mit der Aufnahme des Probebetriebs ist 2014 zu rechnen.