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Main-Spessart: Europawahl 2024 im Landkreis Main-Spessart: CSU holt 45,3 Prozent, die AfD liegt auf Platz zwei

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Europawahl 2024 im Landkreis Main-Spessart: CSU holt 45,3 Prozent, die AfD liegt auf Platz zwei

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    Der Wahlkampf zur Europawahl 2024 verlief im Landkreis Main-Spessart eher ruhig – Plakatwände wie hier am Nordring in Marktheidenfeld erinnerten an die Wahl. 
    Der Wahlkampf zur Europawahl 2024 verlief im Landkreis Main-Spessart eher ruhig – Plakatwände wie hier am Nordring in Marktheidenfeld erinnerten an die Wahl.  Foto: Dorothea Fischer

    Für Charlotte Soth aus Erlenbach war die Europawahl am Sonntag ein besonderes Ereignis: Die 16-Jährige durfte zum ersten Mal selbst wählen. Zur Feier des Tages ist sie extra ins Wahllokal gegangen: "Wenn ich schon die Chance habe zu wählen, dann will ich auch ins Wahllokal gehen. Briefwahl kann ich später noch machen", sagt sie. Im Vorfeld hat sie sich gut informiert, die Nachrichten verfolgt, Wahlprogramme gelesen, den Wahl-O-Mat benutzt. Dass die AfD zweitstärkste Kraft wird, hat sie daher nicht überrascht – auch wenn sie erwartet hatte, dass die jungen Wähler eher für Parteien stimmen würden, die sich um den Klimawandel und die Digitalisierung kümmern.

    Charlotte Soth wurde von Brigitte Liebler als erste 16-jährige Wählerin im Wahllokal in Erlenbach begrüßt.
    Charlotte Soth wurde von Brigitte Liebler als erste 16-jährige Wählerin im Wahllokal in Erlenbach begrüßt. Foto: Daniela Baunach-Soth

    Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2024 höher als 2019

    Die Abiturientin hofft, dass das Wahlalter nun auch auf den anderen politischen Ebenen noch einmal diskutiert wird. "Wir sind ja auch die Generation, die viele Dinge ausbaden muss." Indem man das Wahlalter heruntersetzt, könnte man mehr Jugendliche motivieren, sich mit Politik zu beschäftigen, glaubt sie. 

    Mit Politik beschäftigt haben sich am Sonntag mindestens 69,1 Prozent der Einwohner im Landkreis Main-Spessart. Damit liegt die Wahlbeteiligung ein ganzes Stück höher als bei der letzten Europawahl 2019 (63 Prozent). Am höchsten war die Beteiligung in Retzstadt mit 80,2 Prozent, Fellen (75,1) Prozent und Gräfendorf (75).

    Mehr als 31.000 Wahlberechtigte im Landkreis Main-Spessart gaben bei der Europawahl der CSU ihre Stimme, das entspricht 45,3 Prozent. Damit knüpft die Partei an ihre Ergebnisse von 2014 (44,6) und 2019 (44,2) an und schneidet noch etwas besser ab als in der bayernweiten Hochrechnung. Zweitstärkste Partei im Landkreis ist bei dieser Wahl die AfD mit 12,2 Prozent, sie gewinnt 4,4 Prozentpunkte gegenüber der Wahl 2019.

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    Vom großen Gewinner der Wahl 2019 wurden die Grünen 2024 zum großen Verlierer: Sie holten heuer 8,8 Prozent, 7,5 Prozentpunkte weniger als noch vor fünf Jahren. Mit 9,9 Prozent erreichte die SPD ein minimal schlechteres Ergebnis als 2014 (11,1) – wobei die Partei es 2014 noch auf 20,8 gebracht hatte.

    Leicht verbessern gegenüber 2019 konnten sich die Freien Wähler mit 7,4 Prozent und die FDP mit 3,4 Prozent. Das erstmals bei er Europawahl angetretene Partei Bündnis Sahra Wagenknecht erreichte in Main-Spessart 3,6 Prozent.

    AfD besonders stark in Aura, Bischbrunn und Obersinn

    Bei der Landtagswahl 2023 holte die AfD ihre besten Ergebnisse im Landkreis in Aura (26,9 Prozent), Bischbrunn (22,8) und Obersinn (22,5). Und auch bei der Europawahl ist die Partei in diesen Gemeinden stark, in Aura mit 21,6 Prozent, in Bischbrunn mit 20,1 und in Obersinn mit 18,3. Auch in Gräfendorf war die AfD mit 17,6 Prozent gut im Rennen, in Wiesthal mit 17,9. In Aura sticht auch das schlechte Ergebnis der Grünen ins Auge, die hier nur 1,6 Prozent holten.

    Doch nicht überall ist die AfD zweitstärkste Partei: In Lohr schafft es zum Beispiel die SPD auf Platz zwei, ebenso in Erlenbach, Frammersbach, Neustadt und in dem als SPD-Hochburg bekannten Partenstein – hier schaffte es die CSU nur auf 35,2 Prozent, die SPD auf 17,7. In Karlstadt dagegen sind die Grünen auf Platz zwei, ebenso beispielsweise in Gössenheim, Retzstadt, Himmelstadt und Neuendorf.

    Die CSU kann sich über besonders gute Ergebnisse in Eußenheim (55,7 Prozent), Fellen (55,7) und Retzstadt (55,5 Prozent) freuen.

    Sahra Wagenknecht hat in Marktheidenfeld die meisten Anhänger

    Das Bündnis Sahra Wagenknecht holt ein überdurchschnittliches Ergebnis in Marktheidenfeld mit 6,4 Prozent und erzielte auch sonst im Raum Marktheidenfeld seine besten Ergebnisse, etwa in Rothenfels mit 6,1 Prozent, Triefenstein (5,4), Esselbach (5,3 Prozent), Hafenlohr (5) oder Karbach (5). Geografischer Ausreißer ist Rechtenbach (5,2 Prozent).

    Die Freien Wähler holten gute Ergebnisse in Anna Stolz' Heimatstadt Arnstein (9,9 Prozent) und dem benachbarten Eußenheim (10,7), aber auch in Steinfeld (10,4) und Birkenfeld (10).

    Ergebnisse der kleinen Parteien

    Von den kleineren Parteien schnitt die Europapartei Volt mit 1,5 Prozent am besten ab. Die Satirepartei "Die PARTEI" kam auf 1,3 Prozent, die ÖDP auf 1,1 und die Linke und die Tierschutzpartei auf ein Prozent.

    In einer früheren Version dieses Artikels war die hohe Wahlbeteiligung in Retzstadt nicht erwähnt. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

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