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Steinfeld: Fahrplan hat noch einige Baustellen: Mit den neuen Buslinien wird vor allem die Geduld der Steinfelder auf die Probe gestellt

Steinfeld

Fahrplan hat noch einige Baustellen: Mit den neuen Buslinien wird vor allem die Geduld der Steinfelder auf die Probe gestellt

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    Die Busse der neuen Linie 613 kommen aus Würzburg und fahren nach einem Halt in Karlstadt weiter zum Busbahnhof (ZOB) in Lohr. In Steinfeld hält die Linie nur einmal.
    Die Busse der neuen Linie 613 kommen aus Würzburg und fahren nach einem Halt in Karlstadt weiter zum Busbahnhof (ZOB) in Lohr. In Steinfeld hält die Linie nur einmal. Foto: Felix Hüsch

    Seit Anfang des Jahres sollte eine neue Busverbindung von Würzburg über Karlstadt bis nach Lohr und zurück eine deutliche Verbesserung im regionalen Nahverkehr (ÖPNV) sein. Sie wurde vom Würzburger Landrat Thomas Eberth als Argument für das 49-Euro Ticket bezeichnet. Für den nördlichen Landkreis Würzburg und die am Rand gelegenen Orte in Main-Spessart mag diese Rechnung auch aufgehen. Fällt der Blick aber auf manche Orte zwischen Karlstadt und Lohr, wie Steinfeld/Hausen oder Sendelbach, scheint so manches noch im Argen zu liegen.

    Eine, die ihrem Ärger zunächst in einem Leserbrief Luft machte, ist die Steinfelderin Karola Dorsch. In ihrem Schreiben war unter anderem von einer "dramatischen Verschlechterung im Streckenverlauf Karlstadt-Lohr" die Rede. Im ersten Gespräch mit dieser Redaktion Anfang Februar, also gut einen Monat nach Umstellung der Buslinien, bemängelte sie im Allgemeinen die Priorisierung des Landkreises Würzburg im vorgestellten ÖPNV-Konzept. "MSP verkauft Buslinie nach Würzburg, wäre wohl die treffendere Überschrift gewesen", sagt sie. 

    Unzuverlässige Abfahrtszeiten der Busse

    Dorsch sieht einen "Ausverkauf der Ressourcen an das hell strahlende Würzburg" und beklagt zahlreiche Verschlechterungen im Landkreis Main-Spessart. Busse, die neuerdings in Würzburg starten, kämen mit deutlicher Verspätung in Steinfeld an, darunter auch Schulbusse, deren noch unerprobter Fahrplan nicht eingehalten werden könne.

    "Wenn meine Tochter erst um 9.45 Uhr Unterrichtsbeginn in Lohr hat, könnte sie einen Bus nehmen, der laut Plan um 9.40 Uhr dort am ZOB ankommt. Der kommt aber meist bis zu zwanzig Minuten zu spät in Steinfeld an, weshalb sie vorsichtshalber den Bus nimmt, der eine gute Stunde früher fährt", erklärt Dorsch.

    Auch gab es in den ersten Wochen Probleme durch überfüllte Schulbusse. Das bestätigte auch das Landratsamt Main-Spessart auf Nachfrage. Es berichtete darüber hinaus nach der Umstellung von überdurchschnittlich vielen Rückmeldungen aus dem Bereich Steinfeld. Laut Pressestelle ergaben sich durch die vielen Schüler, die in Steinfeld die neue Linie 613 (vorher 8067 und 8068) nutzen wollten, besonders in Halsbach und Steinbach Kapazitätsprobleme. Die Lage soll sich aber inzwischen durch eine bessere Verteilung der Steinfelder Schüler auf die Linien 613 (über Wiesenfeld und Steinbach) und 614 (über Pflochsbach und Sendelbach) entspannt haben.

    Längerer Fußweg zur Haltestelle

    Nachjustiert werden soll beim Fahrplan für Schichtarbeitende. Viele Beschäftigte von Bosch Rexroth meldeten sich beim Landratsamt und monierten sowohl die Anbindung in Halsbach als auch die Haltestellensituation in Steinfeld. Die Linie 613 fährt hier derzeit nur eine von drei Haltestellen an, nämlich die am Kirchplatz. Wer auf diese Linie angewiesen ist – die 614 hält nach wie vor an allen drei Steinfelder Haltestellen – muss somit unter Umständen einen deutlich längeren Fußweg zum Bus zurücklegen als bis vergangenen Dezember. "Für viele dauert der Weg zur Haltestelle doppelt so lang", meint Karola Dorsch.

    Nachdem das Thema auch im Gemeinderat in Steinfeld behandelt wurde, soll die Linie 613 künftig nicht mehr am Kirchplatz, sondern an der zentral gelegeneren Station "Anwesen Handel" an der Würzburger Straße Halt machen. Das schlug Busunternehmer Franz Hock vor. Er wies auf Nachfrage auch darauf hin, dass für die Frühschichtler um 5.20 und 6.20 Uhr noch jeweils eine zweite Haltestelle in Steinfeld angebunden werden soll.

    Landratsamt reagiert auf Fragen und Anliegen

    Hock, ist nicht nur mit Hock Reisen, sondern seit Januar auch mit dem neuerdings für die Linien zuständigen Tochterunternehmen Reichert selbst in Steinfeld ansässig. "Wir werden auch versuchen, die Busse in Karlstadt ein paar Minuten früher losfahren zu lassen, damit sie den ZOB in Lohr schneller erreichen. Momentan gibt es hier noch eine leichte Verspätung", sagt Hock.

    Insgesamt sieht er Steinfeld als sehr gut angebunden an. Die Linie 613 bedient zwar aufgrund ihrer langen Fahrtstrecke aus Würzburg nur eine Haltestelle, fährt aber sowohl nach Lohr als auch nach Karlstadt jeweils 17 Fahrten am Tag. "Vorher waren es nur sechs Verbindungen nach Karlstadt und 13 nach Lohr. Das sind Traumwerte", so Hock. Der Unternehmer räumt aber ein, dass nach der Umstellung der Linien "in der Kommunikation noch nicht alles hundertprozentig geklappt" habe.

    Das scheint auch für die Ortschaften Erlach und Sendelbach zu gelten. In einem Online-Kommentar unter unserem Artikel zu den neuen Busverbindungen kam Ende Januar eine "grobe Fehlplanung im Bereich der Grundschule Sendelbach" zur Sprache. Hier soll es vermehrt Rückfragen zu den Linien 612 und 614 gegeben haben, teilt das Landratsamt mit. Von den daraufhin vorgenommenen Nachjustierungen, sollen nun vor allem Grundschüler aus Sendelbach und Schüler des Nägelsee-Schulzentrums in Lohr profitieren.

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