Der Haupt-, Finanz- und Bauausschuss des Lohrer Stadtrats hat am Montag 20 000 Euro an außerplanmäßigen Haushaltsmitteln für die Beschaffung eines Atemschutzprüfgeräts für die Lohrer Feuerwehr bereitgestellt. Der Kauf diene auch der stärkeren Ausrichtung der Feuerwehr Lohr als Dienstleister für die Region, betonte Bürgermeister Mario Paul.
Nach seinen Angaben ist das vorhandene Atemschutzprüfgerät mittlerweile über elf Jahre alt und musste schon öfter repariert werden. Es sei seinerzeit angeschafft worden, um 80 Masken, 26 Pressluftatmer und 36 Lungenautomaten zu prüfen. Dafür seien Größe und Funktionalität des Prüfgeräts vollkommen ausreichend gewesen.
Die Zahl der zu prüfenden Masken und Pressluftatmer habe mit der Ausstattung der Stadtteilfeuerwehren stark zugenommen und nehme weiter zu, berichtete der Bürgermeister. Das vorhandene Prüfgerät sei somit nicht mehr sinnvoll nutzbar. Abgesehen von der Fehleranfälligkeit spreche auch die Bedienbarkeit klar für eine Neubeschaffung.
Betriebssystem auf veraltetem Laptop
Die Prüfzyklen mit dem alten Gerät dauern laut Paul sehr lange. Zudem laufe das Betriebssystem auf einem veralteten Laptop mit Windows 7. Weil Windows 7 vom Hersteller nicht mehr mit Updates versorgt werde, dürfe der Laptop nicht mehr mit dem Internet und dem Server verbunden werden.
Für die Verarbeitung und Dokumentation von Prüfwerten sei dieser Umstand "extrem aufwendig und störend". Das angebotene Gerät des US-Herstellers MSA Safety ermögliche der Feuerwehr auch in Zukunft die Wartungen und Prüfungen der Pressluftatmer und Lungenautomaten alle sechs Jahre. Das Angebot von 20 000 Euro brutto bezeichnete Paul als "vergleichsweise günstig". Bei einer Anschaffung noch in diesem Jahr könne eine Ersparnis von 6000 Euro erzielt werden. In sechs Jahren werde das Gerät noch dringender gebraucht, weil im Stadtgebiet dann acht weitere Pressluftatmer und weitere Lungenautomaten vorhanden seien.
Prüfgerät dient der Tagesalarmsicherheit
Die Deckung der außerplanmäßigen Ausgaben solle durch allgemeine Haushaltsmittel erfolgen, so Paul. Im Rahmen des Workshops Feuerwehrbedarfsplan sei die Anschaffung mit den Stadträten Ende Oktober besprochen worden. Paul lobte das "große Engagement" der Lohrer Wehr in dieser Frage, die die Angebote eingeholt habe.
Das neue Prüfgerät fördert nach den Worten des Bürgermeisters die stärkere Ausrichtung der Feuerwehr als Dienstleister für die Region und dient zudem der Tagesalarmsicherheit. Denn wenn sich Feuerwehrleute aus der Region zusammen mit den Gerätewarten um die Geräte kümmerten, könnten sie im Bedarfsfall mit ausrücken. Der Beschluss des Ausschusses für die Anschaffung fiel einstimmig.