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Film über "Bäderkönig" im Kino

Marktheidenfeld

Film über "Bäderkönig" im Kino

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    Marktheidenfeld (jos) Es ist zweifellos ein Novum in der Geschichte der Marktheidenfelder Kommunalpolitik: Erstmals hat ein Beschluss des Stadtrates eine Filmvorführung im hiesigen Kino zur Folge, allerdings ungewollt. Dass es dazu kommt, geht auf eine Initiative von Marktheidenfelder Bürgern um Werner Fertig, Eugen Gerster, Rudolf Knape, Adi Krebs, Doris Ludwig, Roswitha Peters, Hans-Willi und Christa Trilk zurück. Sie haben einen Dokumentarfilm des Hessischen Rundfunks über "Bäderkönig" Heinz Steinhart, der mit der Stadt in Verhandlung steht, besorgt.

    Steinhart werde, so heißt es in der Mitteilung der Initiative, "von den Verantwortlichen der Stadt (...) als Wunschpartner" für die Privatisierung des sanierungsbedürftigen Maradies genannt. Mit der von Steinhart geführten Kristallbädergruppe stehe die Stadt offenbar schon lange in Verhandlungen. Die Initiative schreibt: "Nach Bekanntwerden der Pläne zur Zukunft des Maradies ist seitens besorgter Bürger nicht nur Kritik an diesen Plänen geäußert worden, sondern es ist auch immer wieder auf die zweifelhafte und aktenkundige Vergangenheit des Heinz Steinhart hingewiesen worden." Presseberichte über seine Geschäftspraktiken seien dank Internet problemlos zugänglich. So führe das Buch "Achtung Finanzhaie" (FalkenVerlag, 1996) Steinharts Firma in einer Übersicht der verlustreichsten Angebote auf dem grauen Kapitalmarkt und verweise auf einen Anlegerschaden von ungefähr 200 Millionen Mark.

    Wie die MAIN-POST in ihrer Berichterstattung über die Pläne für das Maradies am 16. Juli 2003 berichtete, war der Ex-Banker Steinhart von 1989 bis 1993 wegen Betrugs im Justizvollzug. Darauf angesprochen, äußerte der Projektplaner der Main-Spessart-Therme, Ludwig K. Lüllepop: Steinhart habe seine Strafe verbüßt. Damit sei nach seiner Rechtsauffassung die Sache abgegolten.

    Über den Finanzskandal um Heinz Steinhart hat der Hessische Rundfunk 1991 eine 45-minütige Dokumentation unter dem Titel "Großwildjagd. Der Fall Steinhart. Ein Wirtschaftskrimi." gesendet. Dieser Film, vom Archiv des Hessischen Rundfunks zur Verfügung gestellt, wird am Donnerstag, 8. Januar, um 19 Uhr im Marktheidenfelder Movie-Kino kostenlos zu sehen sein. Die Bürgerinitiative lädt alle interessierten Marktheidenfelder ein, "sich zu informieren, mit wem die Stadt ein 18 Millionen Euro teures Projekt verwirklichen will". Besonders willkommen seien die Damen und Herren des Stadtrates und der Stadtverwaltung. "Wer diesen Film gesehen hat und weitere Informationen über die Vergangenheit von Heinz Steinhart kennt, muss schon sehr gute Gründe haben, eine Zusammenarbeit mit ihm zu befürworten", heißt es in der Mitteilung.

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