Das gegenwärtige Betriebsgelände von "Schneider Solar" im Karlstadter Stadtteil Stetten ist aufgeteilt auf zwei Häuser, eine große Garage und zwei Lagerplätze. Am Morgen geht es im Kreuzungsgebiet Bahnstraße und Retzbacher Weg rund, wenn mehr als ein Dutzend Arbeiter ihre Fahrzeuge vorbereiten, Arbeitsgerät verstauen und Solarmodule verladen.
Das ist wegen der ungünstigen Lage an jedem Tag eine logistische Herausforderung und eine Belastung für die Anwohner und Anwohnerinnen. Damit soll jetzt Schluss sein: Die Firma, die sich auf erneuerbare Energiequellen spezialisiert hat, will in den nächsten Wochen nach Karlstadt in die Gemündener Straße umziehen.

"Wir platzen räumlich aus allen Nähten und wollen endlich alles beieinander haben", sagt Geschäftsführer Gerald Schneider im Gespräch mit dieser Redaktion. Da es in Stetten keine passenden Erweiterungsmöglichkeiten gebe, bleibe nur der Umzug nach Karlstadt. Dort wird augenblicklich das Gebäude der ehemaligen Firma "Osma Werm" umgebaut.
Bis zur Insolvenz im vergangenen Jahr hatte hier das Unternehmen "Livinguard" seinen Sitz, das innovative Corona-Masken herstellte. Die Idee scheiterte dann allerdings an der FFP2-Maskenpflicht. Auf 900 Quadratmetern Büro- und Ausstellungsfläche sowie rund 4000 Quadratmetern im Außenbereich soll dann ab April bei der Firma Schneider alles an einem Ort sein.
In Karlstadt sind die Lagermöglichkeiten besser
"Augenblicklich herrscht auf dem Markt eine unglaubliche Nachfrage nach umweltfreundlichen Energiekonzepten in Bezug auf Wärmepumpen, Pelletheizungen und Photovoltaikanlagen. Diese können wir bislang wegen der fehlenden Lagermöglichkeiten nicht entsprechend bedienen", so Schneider.

In der Gemündener Straße gebe es eine bessere Infrastruktur: Anlieferung, Abholung und auch die Erreichbarkeit durch Mitarbeitende sowie Kunden und Kundinnen sei dort unkomplizierter. Durch die günstigere Verkehrsanbindung in Karlstadt erhofft sich Schneider auch bessere Chancen bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter. Zurzeit sind 30 Personen im Büro und in der Montage beschäftigt.
Weiterhin Büros und Vinothek in Stetten
Das Unternehmen feiert im Sommer sein 25-jähriges Bestehen. In den Räumen der ehemaligen Stettener "Bergstuben" und dem Elektrogeschäft von Josef Schneider baute dessen Sohn Gerald zunächst mit drei Mitarbeitern den Betrieb auf. Die "Sonnenhäuser", die vor gut 20 Jahren in der Gemündener Straße entstanden sind, wurden energetisch von Schneider ausgestattet.
Während in den neuen Geschäftsräumen auch große Ausstellungshallen entstehen, werden in Stetten weiterhin Büros und Platz für Fachvorträge sein. Ebenso bleibe die Vinothek im Anbau vor Ort, sagt Prokuristin Barbara Ackermann-Schneider.