Sie lieben und pflegen ihre „Feuerstühle“. Aus manchen Motorrädern haben sie regelrechte Schmuckstücke gebastelt, mit teurem Chrom und aufwändigen Lackierungen: Die Mitglieder des Motorradclubs „MC Gladiators“ feierten ihren 35. Geburtstag in Karbach und ließen ordentlich ihre Motoren krachen.
Die „Gladdies", wie sie genannt werden, hatten alle Hände voll zu tun: Zahlreiche kleine Zelte wurden aufgebaut, dazwischen waren etliche Motorräder ausgestellt und insgesamt rund 400 Biker zu Gast, die sich auf dem alten Sportplatz am Mühlberg tummelten, wo der Club seit Jahren sein Domizil hat.
Ein Clubheim, eine Feuerstätte, ein Grill- und Freizeitgelände mit Toiletten-Anlagen haben die Motorradfreunde auf dem Gelände errichtet, was sie auch anderen Interessengemeinschaften zur Verfügung stellen. Das gute Wetter und viele Kontakte bescherten den „Gladdies“ einige Gäste aus ganz Unterfranken, München, Landshut, Bochum, Kiel, aus dem Badischen sowie aus Norwegen und sogar Australien.
Kennengelernt haben sich die Motorradfreunde aus Karbach und Norwegen im Internet. Die norwegischen „Gladiators“ sind ein größerer Club in Oslo, haben dort weitere Niederlassungen sowie in ganz Norwegen.
Die Clubs, die die weiteste Entfernung zurückgelegt haben, waren schon am Freitag angereist. Größter Club waren die Motorradfreunde des „Argo Riders MC“, gefolgt vom „Dark Faces MC“ aus dem Raum Bad Mergentheim. Den Pokal für die weiteste Anfahrt mit 1200 Kilometern konnte Markus vom „Coffin Cheaters MC Norway“ entgegennehmen, gefolgt von Kurt, ebenfalls vom „Coffin Cheaters MC Norway“, mit 1100 Kilometern, die beide aus Norwegen angereist waren.
Mit dem Flugzeug waren drei Vertreter des „MC Gladiators Australien“ und des „Nomade MC Australia“ gekommen. Clubpräsident Norbert Englert („Nobby“) und sein Stellvertreter Klaus Vogel ehrten Kassier Rainer Salomon („Sale“), der noch als einziges Gründungsmitglied bei den „Gladdies“ mitmischt. Seit 35 Jahren ist „Sale“ Mitglied beim „MC Gladiators Germany“.
Englert: „Wir sind sehr stolz auf ihn und darauf, ihn nach so langer Zeit immer noch aktiv und engagiert im Club zu haben.“ Englert nutzte die Gelegenheit auch, um Bilanz zu ziehen: Es gab keine „unliebsamen Zwischenfälle“, lobte der Clubpräsident.
Die Biker sind älter und wohl auch ein wenig gemütlicher geworden. Waren vor einigen Jahren noch die Prospektspielchen, wie etwa das „Schweineaugen-Weitspucken“, unverzichtbar, standen nun die Motorräder gänzlich im Fokus. Zahlreiche Marken waren vertreten: Kawasaki, Yamaha, Husqvarna, Honda, NSU, Suzuki, Moto Guzzi, Harley Davidson und BMW.