Paprika, Chili und Peperoni haben eine wachsende Fangemeinde. Die Sortenvielfalt ist unübertroffen. Doch wer sie selbst heranziehen möchte, braucht Geduld. Die Experten der Bayerischen Gartenakademie empfehlen, rechtzeitig mit der Anzucht zu beginnen.
Pflanzenlicht bei Chili notwendig
Paprika- und im Besonderen Chilipflanzen haben eine lange Entwicklungsdauer. Planen Sie ab Mitte Februar bis Anfang März die Aussaat der Paprikasorten ein. Manche Chili-Sorten sollten sogar schon im Januar gesät werden. Allerdings benötigen die Pflanzen nach dem Keimen eine Spezialbeleuchtung mit einem Pflanzenlicht.
Bedenken Sie im Vorfeld, dass sich der Anbau von Paprika nur an einer sehr geschützten Stelle oder in einem Kleingewächshaus lohnt. Meist sind die Sommer in unseren Breiten zu unbeständig, um den Wärme- und Sonnenbedarf der Paprikapflanzen zu decken.
Vorbereitung der Samen
Manche Paprika-Liebhaber empfehlen, die Samen in zimmerwarmem Wasser oder Kamillentee zwei Tage vor der Aussaat einzuweichen. Als Anzuchterde sollte Sie spezielles Aussaatsubstrat verwenden. Ausgesät wird in Töpfen oder Saatschalen. Stecken Sie die Samen einen halben Zentimeter tief und in zwei Zentimeter Abstand. Drücken Sie den Samen leicht an. Bei einer Keimtemperatur von 25 bis 30 °C keimen die Samen recht gut. Es kann allerdings bis zu einem Monat dauern, bis die ersten Keimblätter sprießen. Stellen Sie gekeimte Paprikapflanzen so hell, wie möglich.
Platzbedarf, Erde und Gießen
Wenn die Pflanzen das zweite Blattpaar gebildet haben, sollten sie pikiert werden. Der pH-Wert normaler Pflanzerde liegt meist bei 5,5 bis 6. Doch das ist den Paprikapflanzen zu niedrig. Arbeiten Sie deshalb etwas Urgesteinsmehl und lehmige Gartenerde unter. Dies hebt den pH-Wert leicht an. Verwenden Sie nicht zu hartes Wasser zum Gießen und lassen Sie den Topfballen immer wieder abtrocknen. In einen 80 cm Kasten ist Platz für drei Paprikapflanzen. Als Topfgröße ist ein Durchmesser von 23 bis 25 cm empfehlenswert.
Wenn Sie kein Gewächshaus besitzen, ist es ab Mitte bis Ende Mai an der Zeit, die Pflanzen ins Freie zu bringen. Stellen Sie die Paprikapflanzen nicht gleich in die Sonne. Die zarten Blätter müssen sich erst langsam an die Sonnenstrahlen gewöhnen, sonst droht Sonnenbrand. Nach dem Abhärten stellen oder pflanzen Sie Paprika an einen sonnigen und windgeschützten Platz.
Weitere Fragen beantwortet das Gartentelefon unter Tel. (09 31) 98 01-1 47 oder per E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de.