Karlstadt (TH) "Wir blicken dankbar auf diesen Mann, der nicht nur unsere Stadt, sondern auch unser Bistum lange Jahre geleitet hat." In einer Eucharistiefeier am Georgstags (Schutzpatron der Stadt Karlstadt) würdigte Stadtpfarrer Klaus Beißwenger den vor 25 Jahren verstorbenen Bischof Josef Stangl.
Mit Bürgermeister Karl-Heinz Keller und Manfred Goldkuhle, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats St. Andreas, legte er an Stangls Kenotaph am Westeingang der Stadtpfarrkirche ein Blumengebinde nieder und entzündete eine Kerze. Zu den herausragenden Leistungen des ehemaligen Stadtpfarrers Josef Stangl gehöre auch sein Beitrag zur Rettung Karlstadts beim Anrücken der Alliierten im April 1945. Trotz des Befehls der Nationalsozialisten, die Stadt zu verteidigen, hisste er am Vorabend des "Weißen Sonntags" mit anderen mutigen Bürgern am Katzenturm die weiße Fahne als Zeichen der Aufgabe. Auch Keller hob diese Leistung des Bischofs und Ehrenbürgers der Stadt Karlstadt hervor. Aber Stangl leistete auch wichtige seelsorgerische Hilfe bei der Betreuung von Hinterbliebenen und Obdachlosen, betonte Keller. Die Eucharistiefeier begann mit einer Prozession von der Spitalkirche und schloss mit einer Begegnung im Pfarrzentrum ab.