Weil viele Berufstätige den Grünen Markt in Marktheidenfeld am Vormittag nicht nutzen können, hat die Stadt Marktheidenfeld ein neues Konzept ausprobiert. "Wir möchten neue Wege gehen und haben uns daher den Feierabendmarkt einfallen lassen", sagte Marktheidenfelds Marktmeister Thorsten Peter. So wurde dieser "verlängert" und um Imbiss-Stände ergänzt. Und: Einige Geschäfte in der Innenstadt hatten diesmal bis 20 Uhr geöffnet.
Rund zehn Direktvermarkter, Marktkaufleute und Imbissstand-Betreiber boten am Marktplatz und rund um das Alte Rathaus von 16 bis 20 Uhr ihre Produkte zum Kauf und zum Probieren vor Ort an, darunter Wein, Feinkost- und Wurstwaren sowie Crêpes. Das Fazit der Premiere fiel bei allen sehr positiv aus: bei den Marktbesuchern, die eben den Freitagvormittag sonst nicht nutzen können; den Marktkaufleuten, die oftmals nur an den Spätnachmittagsstunden selbst einen Stand betreiben können, und den Inhabern der Geschäfte, bei denen der Zuspruch (nebst Umsatz und vieler interessanter Gespräche) bis um 20 Uhr kaum einmal nachließ. Und natürlich bei allen, die "einfach mal so" dabei sein wollten.

Für die Kinder gab es buntschillernde Seifenblasenkunst von Julia Mattis, die mit den Kindern im Gefolge öfters mal den Standort wechselte, zu bewundern, und an einem Stand konnten sie dann Kinder-Cocktails in ihrer Lieblingsfarbe bestellen.
Brückentag lockte zusätzlich Menschen an
Vielleicht war es auch der Brückentag, der zusätzlich viele Besucher aus der weiteren Umgebung der Stadt angelockt hatte. Alle genossen ab 17 Uhr die Musik von Donny Vox, der am Platz vor der Touristinformation mit dem Jim-Croce-Song "Rapid Roy" eine gelungene Auswahl aus seinem unerschöpflich scheinenden Repertoire einleitete, bei wachsender Begeisterung des Publikums, als sich der Platz zusehends füllte. Ebenfalls von großem Wert: die vielen Begegnungen der Marktbesucher plus die originellen Gespräche. Und die zehn Minuten Sprühregen gegen halb sieben? Kein Problem für die Stimmung und die schöne Atmosphäre.

Als besonderes Schmankerl boten die teilnehmenden Geschäfte der Werbegemeinschaft ergänzend zum Markt eine "Weinwanderung" an. Die Angebote reichten von Weingütern aus Franken (Marktheidenfeld, Lengfurt, Homburg, Thüngersheim) oder Baden zu Weinen aus Apulien oder gar Chile. Den Wein hatten die jeweiligen Inhaber der Geschäfte selbst ausgewählt, und reichten dazu oftmals Selbstgebackenes, von dem selten etwas übrigblieb.
Insgesamt war es ein sehr schöner Freitags-Feierabendmarkt, der gerne auch im Sommer mindestens einmal monatlich seine Wiederholung finden könnte, wie so mancher Besucher meinte.

