Am Dienstag feierte Lothar Münch, der frühere Inhaber und Chef des Hotels Gut Dürnhof in Rieneck, seinen 85. Geburtstag. Zu dem Jubiläum versammelte sich die Familie und stieß nicht nur auf den Jubilar, sondern auch auf seine Ehefrau Christel, die vor einigen Wochen bereits ihren 80. Geburtstag feiern konnte, an. Neben den beiden Söhnen Christoph und Markus sowie den Töchtern Sabine und Michaela zählen neun Enkel zur Familie, die sich besonders bei ihrer Oma und dem Opa für viele gemeinsame Stunden und Unternehmungen bedankten.
Im öffentlichen Leben engagiert
Wenn der Hotelbetrieb Dürnhof auch stets der Mittelpunkt seines Schaffens war, so engagierte sich Lothar Münch auch in vielfältiger Weise im öffentlichen Lebens von Rieneck. Für den Gesangsverein, den Wanderverein, den Verschönerungsverein oder dem Bruderdienst der Kirche gratulierten bereits am Vormittag deren Vertreter und bedankten sich für seinen Einsatz. Für die Stadt Rieneck zollte 2. Bürgermeister Hubert Nickel dem Jubilar, der auch als Stadtrat tätig war, Dank und Anerkennung.
Der heutige Hotelbetrieb gehört seit fast neun Jahrzehnten zur Familie Münch, die bis 1932 in Langenprozelten eine Zigarrenfabrik betrieb. Im Frühjahr 1932 wurde Leopold und Mathilde Münch das Gut Dürnhof als landwirtschaftlicher Betrieb angeboten, das sie am 12. Juni 1932 kauften. Im April 1939 siedelte die Familie nach Rieneck über und betrieb in dem neuen Anwesen am Dürnhof weiter ihre Zigarrenfabrik, gefertigt wurden die "RienZi"- Zigarren, hergeleitet von "Rienecker Zigarren".
Im April 1966 geheiratet
Während des Krieges war das Gut Zufluchtsort für vertriebene Menschen, dann Mutter- und Säuglingsheim und schließlich bis November 1951 Altenheim der Diakonissen aus Würzburg. Am 12. Juni 1951 starb mit 51 Jahren Lothars Vater Leopold. Mathilde Münch führte mit ihren Töchtern den Betrieb bis zu ihrem Tod im März 1970.
Im Jahr 1964 war durch einen Zufall Christel Schäbler aus Marktheidenfeld im Hotelbetrieb tätig. Am 14. April 1966 führte Lothar Münch sie zum Traualtar und als Hotelchef in die Welt des inzwischen weitbekannten Sporthotels ein, das auch seit 1956 lange Zeit die deutsche Fernfahrerschule beherbergte.
Im Winter 1971/72 erwarb Münch die Bayerische Schanz, die heute von Tochter Michaela mit ihrem Mann Marcel Jaentsch geführt wird, später kam noch die Weinstube des "Schoppenfranz" in Gössenheim dazu, die Tochter Sabine bis Februar 2020 führte. Das Hotel leitet seit längerer Zeit Sohn Christoph mit Ehefrau Kerstin.
Nur noch kleinere Arbeiten
Die beiden Jubilare Christel und Lothar Münch genießen am liebsten ihre Zeit in und um ihr Haus direkt neben der Hotelanlage, zu dem ein großer See und Reitanlagen gehören. "Das Arbeiten hält sich in Grenzen, nur noch kleine Arbeiten, die einem "Mitt-Achtziger" noch guttun", scherzt Münch. Seine Frau fühlt sich beim täglichen zweistündigen Laufen in der Natur des Sinntales wohl, das seit 40 Jahren zum täglichen Ritual gehört.
"Früher war Reisen unser Hobby, wir waren immer und gerne in aller Welt unterwegs", so die Jubilarin, aber heute lerne man wegen Corona die Schönheit der Heimat immer mehr zu schätzen. Und auch sein Pferd "Duble-Hit" freut sich, wenn er täglich nach ihm schaut und zum Ausritt aufsattelt, scherzt Münch.