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Karlstadt: Gerüchte um längere Produktionspause bei Schwenk teils bestätigt: Unternehmen passt sich Marktlage an

Karlstadt

Gerüchte um längere Produktionspause bei Schwenk teils bestätigt: Unternehmen passt sich Marktlage an

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    Lichter aus heißt es für die Produktion bei Schwenk immer wieder: Das Unternehmen legt aufgrund der Marktsituation Produktionsunterbrechungen ein.
    Lichter aus heißt es für die Produktion bei Schwenk immer wieder: Das Unternehmen legt aufgrund der Marktsituation Produktionsunterbrechungen ein. Foto: Karlheinz Haase

    Das Zementwerk Schwenk in Karlstadt solle bis zu sechs Monate geschlossen bleiben, wurde der Redaktion zugetragen. Dieses Gerücht stellte sich während der Recherche als falsch heraus – bei näheren Nachfragen stieß die Redaktion aber auf einen wahren Kern. So habe es 2023 und 2024 bereits Produktionsunterbrechungen aufgrund der Marktlage gegeben, und nun wohl auch im aktuellen Jahr.

    Eine Pressesprecherin von Schwenk erklärt, dass im Jahr 2025 im Werk Karlstadt wie gewohnt ein geplanter Produktionsstillstand von sechs bis acht Wochen stattfinden wird, um notwendige Instandhaltungsmaßnahmen und Produktionsoptimierungen durchzuführen. 

    "Aufgrund der aktuellen Marktsituation planen wir für das Jahr 2025, ähnlich zu den Jahren 2023 und 2024, zusätzliche Produktionsunterbrechungen", heißt es von der Pressestelle weiter. "Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, unsere Produktion möglichst effizient auszulasten."

    Arbeitsplätze sichern durch effizienten Einsatz von Personal

    Wann genau die Produktion unterbrochen wird und wie lange die zusätzlichen Unterbrechungen dauern werden, sei derzeit noch nicht festgelegt. Auf die eigene Belegschaft soll sich dieser Umstand nicht negativ auswirken: "Während der Stillstandszeiten werden unsere Mitarbeiter:innen für wesentliche Instandsetzungsarbeiten eingesetzt, wodurch der Bedarf an externem Personal reduziert werden kann", heißt es vonseiten der Pressestelle.

    Im Gegenteil: "Durch die geplanten Produktionsunterbrechungen und die damit verbundenen Instandhaltungsarbeiten setzen wir unser Personal bestmöglich ein und sichern somit Arbeitsplätze", argumentiert Schwenk. "Selbstverständlich hoffen wir, dass sich die Marktsituation wieder in eine positive Richtung bewegt", fügt das Unternehmen an. 

    Auf die Frage, ob das Zementwerk gegensteuern kann oder ob es Pläne gibt, sich aufgrund der Marktsituation neu auszurichten, gibt es keine konkrete Antwort. Christian Weyer, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender von Schwenk in Karlstadt, will von mehreren Projekten wissen, die am Laufen seien, verweist aber an die Führungsebene.

    "Sechs Monate Stillstand werden es in diesem Jahr nicht werden", entkräftet auch er das Gerücht. Allerdings erinnert Weyer sich an einen Stillstand von etwa drei bis vier Wochen im vergangenen Frühjahr und rechnet ebenfalls mit einer Unterbrechung in diesem Jahr.

    Als Begründung seien an die Belegschaft Absatzrückgänge kommuniziert worden. Jedoch habe es keine Kurzarbeit gegeben und niemand habe in der Zeit etwa Urlaub nehmen müssen. Stattdessen sei mehr Zeit für die Instandsetzung gewesen, sodass für diese Arbeiten keine externen Firmen eingesetzt werden mussten, erklärt Weyer. Bei allen Instandsetzungsarbeiten funktioniere dies aber nicht; für Spezialaufgaben würden weiterhin Externe unterstützen.

    Unabhängige Wärmeversorgung für das Freibad

    "Klar macht man sich Gedanken, aber die Stimmung würde ich deswegen nicht als schlecht betrachten", schätzt der Betriebsrat das Kollegium ein. Um betriebsbedingte Kündigungen oder Kurzarbeit würde sich allerdings niemand Sorgen machen, so Weyer. Er wirkt unaufgeregt und wiegt die aktuelle Situation mit positiven Erfahrungen aus der Vergangenheit auf: "Ich persönlich kenne kein schlechtes Jahr, außer das letzte Jahr, und dieses Jahr soll auch nicht das beste werden."

    Für die Karlstadter Bürgerinnen und Bürger ist mit der Schwenk-Produktion noch ein ganz spezielles Konstrukt verknüpft: Die Abwärme wird zur Beheizung des Freibads genutzt. "Für das Jahr 2025 wird die Wärmeversorgung des Freibades wie gewohnt aufrecht erhalten", heißt es vonseiten Schwenk. Die Abwärme für das Freibad wurde in der Vergangenheit und werde auch zukünftig durch eine unabhängige Wärmeversorgung im Zementwerk sichergestellt. Eine Vertragsvereinbarung zwischen der Stadt und Schwenk diesbezüglich existiere nicht.

    Das bestätigt auch Uli Heck, geschäftsführender Beamter der Stadt Karlstadt. "Es ist wirklich unbürokratisch und das wollen wir nicht verkomplizieren", sagt er. Die Abläufe funktionieren routinemäßig und ermöglichen es der Stadt, unabhängig vom Wetter das Freibad am 1. Mai zu eröffnen. "Da sind wir natürlich froh und dankbar", sagt Heck.

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