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Karlstadt: Geschätzte Kosten von 50.000 Euro: Ausschuss stellt Antrag des Jugendkreistags für Trinkwasserspender zurück

Karlstadt

Geschätzte Kosten von 50.000 Euro: Ausschuss stellt Antrag des Jugendkreistags für Trinkwasserspender zurück

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    Wasserspender, wie man sie von früher kennt. Die Geräte, die der Jugendkreistag für die Schulen in Main-Spessart fordert, ähneln eher modernen Kaffeemaschinen.
    Wasserspender, wie man sie von früher kennt. Die Geräte, die der Jugendkreistag für die Schulen in Main-Spessart fordert, ähneln eher modernen Kaffeemaschinen. Foto: Getty Images (Symbolfoto)

    Fünfstellig wären die Kosten für Trinkwasserspender an allen Schulen des Landkreises. Solche aufzustellen, fordert ein Antrag des Jugendkreistages Main-Spessart. Der Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur vertagte nun eine Entscheidung darüber. Grund dafür sind die Kosten, grob geschätzt 50.000 Euro müssten dafür in den Investitionshaushalt 2025 eingestellt werden, die jährlichen Wartungskosten würden sich auf rund 12.600 Euro summieren.

    Diese vom Sachgebiet für die Schule geschätzten Kosten beziehen sich auf die Beschaffung von elf neuen Trinkwasserspendern, ein Gerät kostet rund 4000 Euro, dazu kommen 1000 Euro für die Verlegung der Wasserleitungen und eine monatliche Wartungspauschale von 70 Euro. Zwei schon vorhandene und bisher von Elternbeiräten und Fördervereinen finanzierte Spender würden vom Kreis übernommen.

    Wasserspender sollen für mehr Nachhaltigkeit sorgen

    Ursprünglich lautete der Vorschlag der Schülervertretung des Balthasar-Neumann-Gymnasiums aus Marktheidenfeld in der Sitzung des Jugendkreistages vom 8. November 2023 sogar, dass in allen Schulen im Landkreis und möglichst auf allen Stockwerken Trinkwasserspender aufgestellt werden sollen. Ein Vorstoß, der neben den kostenfreien Trinkmöglichkeiten für alle Schüler auch den Anfall von Müll vermeiden soll. Allerdings ist der Landkreis als Sachaufwandsträger nur für die weiterführenden Schulen sowie die Förderschulen zuständig, bei Grund- und Mittelschulen sind es die Gemeinden und Städte.

    Die Landkreisverwaltung bewertet die Installation von Trinkwasserspendern im Hinblick auf den Nachhaltigkeitsaspekt und immer wärmer werdender Sommer als sinnvoll und begründet. Bei einer Umfrage zeigten sämtliche Schulen des Kreises Interesse an einem vom Landkreis finanzierten Gerät.

    Kontroverse Diskussion über Nutzen der Anlagen

    Im Schulausschuss sorgte der Antrag für eine kontroverse Diskussion. Es wäre schon sinnvoll, fand Walter Höfling (CSU), doch für mehr als einen Spender je Schule bräuchte es Zahlen, etwa zum bisherigen Getränkeverkauf. Dirk Rieb (CSU) fragte, ob es um Trinkwasserbrunnen oder -spender gehe, er wisse von den Krankenhäusern, dass Geräte, die das Wasser aufbereiten und mit Kohlensäure "besprudeln"können, sehr anfällig seien. Hygienische Probleme gingen da schnell ins Geld, einmal desinfizieren und spülen koste 400 Euro.

    Doch um genau solche Trinkwasserspender geht es. Sachgebietsleiter Sebastian Gehret berichtete, dass am Johann-Schöner-Gymnasium in Karlstadt ein Trinkwasserbrunnen in der Aula inzwischen abgebaut und eingelagert ist, weil er nicht angenommen wurde. Deshalb wolle man in Richtung Spender mit Aufbereitung gehen, mit einem einheitlichen Gerätetyp, um die Wartung zu vereinfachen.

    Grünen-Kreisräte uneins über Nutzen von Spendern

    "Wir haben am Nägelsee-Schulzentrum einen Trinkwasserbrunnen, und der wird genutzt", hielt Susanne Rinno (Grüne) dagegen. Es habe eine vergleichbare Diskussion gegeben, letztlich hätten die Schüler das Kostenargument verstanden. Dazu bemerkte wiederum Dirk Rieb, es käme auch darauf an, wie ein Trinkbrunnen gestaltet ist.

    Trotz des Nachhaltigkeitsaspekts sah Wieland Gsell (Grüne) den Antrag kritisch: "Trinkwasser ist das am besten überwachte Lebensmittel in Deutschland. Wir haben früher unsere Flaschen einfach an den Handwaschbecken auf der Schultoilette aufgefüllt." Ein "Pilotprojekt" schlug Stefan Cartsburg (AfD) vor. Mal sollte erst einmal prüfen, ob die Schüler auf Spendern besehen oder auch Brunnen akzeptieren würden.

    Letztlich vertagte der Ausschuss gegen zwei Stimmen eine Entscheidung, die Gründe sollen dem Jugendkreistag mitgeteilt werden. Landrätin Sabine Sitter (CSU) hielt die Vertagung für sehr sinnvoll, da Finanzierung und Installation in diesem Jahr ohnehin nicht machbar sind. Die Delegierten des Jugendkreistages lernten zudem, dass politische Prozesse länger dauern können und dass Anträge sehr oft auch eine finanzielle Seite haben.

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