Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

TRENNFELD/MARKTHEIDENFELD: GIB: Zweite Gruppe in den Startlöchern

TRENNFELD/MARKTHEIDENFELD

GIB: Zweite Gruppe in den Startlöchern

    • |
    • |
    Zufrieden im neuen Zuhause in Trennfeld: Helga Härtel an der Kaffeetafel im Gespräch mit ihrer Tochter Tanja, die zu Besuch ist.
    Zufrieden im neuen Zuhause in Trennfeld: Helga Härtel an der Kaffeetafel im Gespräch mit ihrer Tochter Tanja, die zu Besuch ist. Foto: Foto: Roland Pleier

    GiB hat es Ernst Hohnerlein getauft – Generationen in Bewegung. Um alten Menschen vor Vereinsamung zu bewahren und eine Heimat in Gemeinschaft zu geben, hat er in Trennfeld ein Seniorenheim gestiftet. Im Juni 2013 wurde es eröffnet. Dann tat sich monatelang nichts. Nach diesem anfänglichen Stillstand hat sich inzwischen aber doch einiges bewegt. Die erste Wohngemeinschaft (WG), Ende Februar eingerichtet, läuft bestens, eine zweite könnte in naher Zukunft schon starten.

    Dies erklärte Marianne Tschammer, Pflegedienstleiterin der Sozialstation St. Elisabeth Marktheidenfeld, im Gespräch mit der Main-Post. An Interessenten fehle es nicht, führt die 58-Jährige aus. Vier stehen bereits auf ihrer Liste. „Aber bevor ich den Startschuss gebe, muss ich gutes Personal haben.“ Eine Handvoll Beschäftigter hat sie wohl schon, braucht aber mindestens doppelt so viele – vorrangig Pflegehelfer. „Wenn sie examiniert sind“, so Tschammer, „freuen wir uns auch.“

    Um die zehn Kunden der ersten Wohngemeinschaft in Trennfeld kümmern sich 16 Mitarbeiter. Zwei erfahrene Pflegekräfte hat Tschammer aus Kredenbach geholt, wo die Sozialstation 2007 ihre erste betreute Wohngemeinschaft für Demente eingerichtet hat. Die restlichen hat sie neu eingestellt. Damit ist der Personalstand der Sozialstation insgesamt auf 125 angewachsen.

    „Man muss bei der Personalauswahl sehr gut überlegen“, betont Tschammer. Sie stelle nicht nach dem Zeugnis ein, sondern nach dem Bauchgefühl. „Davon hab ich genug und damit bin ich bisher ganz gut gefahren.“ Der Umgang mit Dementen erfordere eine besondere soziale Kompetenz. „Es darf nicht anfangen, im Team zu knistern.“

    Bei ihrer ersten Mannschaft in Trennfeld hatte sie offenbar ein glückliches Händchen. Sie ist voll des Lobes über die Arbeit der vier Hauswirtschafterinnen, die sich um Kochen und Putzen kümmern, und die Pflegekräfte, von denen ein hohes Maß an Flexibilität gefordert ist. Der Start sei nur deshalb so gut gelungen, so Tschammer, weil sich alle „flexibel, kulant und einsatzbereit“ gezeigt hätten. Und weil der Stifter und Vermieter der Räumlichkeiten, Ernst Hohnerlein, bei baulichen Anpassungen allen Anforderungen unkompliziert nachgekommen sei.

    Jeder der drei Männer und sieben Frauen in der WG hat sein eigenes Zimmer. Gegessen wird in der gemeinschaftlichen Wohnküche. Jeder steht auf, wann er will, geht Schlafen, wann er will. „Einige gucken bis ultimo Fernsehen im gemeinsamen Wohnzimmer, andere gehen um sieben Uhr abends ins Bett.“ Wann die Pflegekräfte gefordert sind, wie viele nötig sind, richtet sich stark nach dem Wetter. „Wenn's schön ist,“ versichert Tschammer, „kann man die Hand drauf geben, dass um halbsieben alle wach sind“. Dann kann es sein, dass vier Pflegekräfte gleichzeitig die Senioren bei Spaziergängen begleiten. So arbeiten die Helfer mal drei Stunden am Tag, mal acht.

    Respektvoller Umgang

    „Die Mitarbeiter stellen sich auf die Bewohner ein – nicht umgekehrt“, sagt Tschammer. Mit dem Schema „satt, sauber, trocken“ sei es nicht getan. Pfleger müssten „Sachen aushalten“ und respektvoll mit den mehr oder weniger Dementen umgehen können. Auch wenn deren Verhalten manchmal kindlich wirke, seien sie doch erwachsen und „verstehen oft mehr, als man annimmt“.

    Bislang kommen alle Bewohner, zwischen 64 und 84 Jahre alt, aus dem Raum Marktheidenfeld. Bis auf einen werden alle von ihren Kindern begleitet. Die Angehörigen treffen sich einmal monatlich mit dem Team der Betreuer.

    Mehr als zwölf Bewohner pro WG, mehr als zwei WGs unter einem Dach lässt der Gesetzgeber nicht zu. Womit das GiB-Heim noch nicht ausgelastet ist. Tschammer jedoch hat sich Grenzen gesetzt: „Den Blick öffnen für Futuristisches“ will sie erst, wenn auch die zweite Wohngemeinschaft läuft. In zwei Wochen stehen Bewerbungsgespräche an.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden