Insgesamt 110 Leute nahmen an den beiden Bürgerversammlungen teil: 46 am Mittwoch im Ansbacher Gonserkeller und 64 am Donnerstag im Rodener Schützenhaus. Sowohl in Ansbach als auch in Roden berichtete Bürgermeister Johannes Albert zunächst über das Geschehen in der 1010 Einwohner zählenden Gemeinde. Unter anderem nannte er den Erwerb des ehemaligen Redelbach-Betriebshofs, wo ein neues Feuerwehrhaus für Roden und der gemeindliche Bauhof entstehen sollen, sowie einen hohen Schadholzanfall von 2800 Festmetern im vergangenen Jahr im Wald. Auch in diesem Jahr seien schon 200 Festmeter Eichen-Schadholz sowie größere Mengen bei der Lärche angefallen. "Das wird noch ein sehr heißes Thema", sagte er mit Blick auf die Zukunft des Waldes.
Ferner teilte Albert mit, dass die Schmiedsgasse in Ansbach wegen eines einsturzgefährdeten Hauses gesperrt worden sei, dass die Gemeinde eine Info-App bekommen werde und dass die Regierung von Unterfranken auf der Suche nach Flächen für Windenergieerzeugung sei. Allerdings stelle Roden bereits fünf Prozent seiner Flächen dafür zur Verfügung und man sei der Meinung, das sei genug.
Finanziell stehe die Gemeinde "aktuell noch recht gut da", sagte Albert, machte aber auch darauf aufmerksam, dass bis 2027 größere Investitionen geplant seien. Er nannte die anstehende Hochbehälter-Erneuerung, den Bau eines neuen Gerätehauses sowie die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs für die Feuerwehr Roden, die Erneuerung der Heizung im Dorfgemeinschaftshaus, in dem sich auch der Kindergarten befindet, den Ankauf von Grundstücken für ein neues kleines Baugebiet, die Schadensklassifizierung der Abwasserkanäle, die Schaffung neuer Urnengräber, die Verbesserung von Wirtschaftswegen, Restarbeiten am Ansbacher Dorfplatz sowie die Erneuerung der Rodener Ortsdurchfahrt.
Vor dem Hintergrund der in den kommenden Jahren anstehenden Projekte in Millionenhöhe nahm in Ansbach die Finanzlage der Gemeinde breiten Raum ein. Etliche Bürger fragten sich, wie diese Investitionen bezahlt werden sollen. Insbesondere das mit Kosten von 1,25 Millionen Euro angesetzte Feuerwehrhaus sowie ein neues Feuerwehrauto für Roden standen im Mittelpunkt der Kritik. Man könne auf den Feuerwehr-Schulungsraum verzichten, da es bereits einen in Ansbach gebe und man könne für Feuerwehr und Bauhof gemeinsame Toiletten einrichten, hieß es aus den Reihen der Bürger.
Zweiter Bürgermeister Gerhard Leibl gab zu bedenken, dass die veranschlagten 1,25 Millionen zum Tragen kämen, wenn alle Arbeiten am Feuerwehrhaus von Firmen ausgeführt würden. "Wir werden an diese Kosten nicht herankommen", sagte er mit Verweis darauf, dass die Feuerwehr viel Eigenleistung einbringen werde.
Dass in den nächsten Jahren "gewaltige Ausgaben" anstünden, sei richtig, sagte Dritter Bürgermeister Stefan Weyer. Dem Gemeinderat sei bewusst, "dass es in nächster Zeit knackig wird". Dennoch sei es nicht so, dass man leichtfertig mit dem Geld umgehe. Mit Blick auf die 3,5 bis vier Millionen Euro teure Hochbehälter-Erneuerung kündigte er an, dass auf die Bürger Ergänzungsbeiträge zukämen. Die auf Gemeindegrund geplanten Windräder sollen Weyer zufolge dazu beitragen, die Einnahmen der Gemeinde zu verbessern.
Auf die Frage eines Bürgers, mit welchen Einnahmen man da rechnen könne, sagte Bürgermeister Albert, es gehe um etwa 300.000 Euro im Jahr. Was mit dem alten Rodener Feuerwehrhaus passieren solle, wollte ein anderer Bürger wissen. Es werde voraussichtlich veräußert, so Albert.
Weitere, von Bürgern angesprochene Themen waren unter anderem Kritik an der geplanten Gemeinde-Info-App und an der zunehmenden Verschmutzung der Flur. Eine Anregung war, die Gemeinderatssitzungen künftig abwechselnd in Roden und Ansbach abzuhalten.
Am Donnerstag in Roden standen die dort neu geplanten Windräder im Mittelpunkt der Diskussion. Ein Mann beschwerte sich darüber, dass "alles in nicht-öffentlicher Sitzung durchgezogen" worden sei, und dass die Bevölkerung nur unzureichend informiert werde. Außerdem kritisierte er, dass keine Ausschreibung erfolgt sei. Hinzu komme, dass auf der vorgesehene Fläche zu viele Windräder geplant seien, sodass diese sich gegenseitig den Wind wegnähmen.
Bürgermeister Albert erwiderte dem Kritiker, die Pläne für die vorgesehenen Windräder seien bei einem Infonachmittag öffentlich ausgelegen und würden auch noch auf die Internetseite der Gemeinde eingestellt. Auf die Frage einer Frau, wie viele neue Windräder eigentlich errichtet würden, sagte Albert, das entscheide das Landratsamt.
Mittlerweile hatte sich eine Diskussion zwischen verschiedenen Bürgern entwickelt, die zunehmend in eine Schreierei überging, sich dann aber auch wieder relativ schnell beruhigte.
Neben den Windrädern kamen noch etliche weitere Themen zur Sprache. So wünschte sich ein Bürger, dass die Messwerte der neuen Geschwindigkeitsmessanlage veröffentlicht werden und auch die Zahl der Fahrzeuge registriert werden soll. Weitere Nachfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortete Albert dahingehend, dass beim Bustransfer der Mariabuchen-Wallfahrt alles so beibehalten werden solle wie bisher, dass Roden von den geplanten neuen Stromtrassen nach aktuellem Stand nicht betroffen sei und dass ein Geländer an der Rathaustreppe schon in Planung sei.