Seit rund einem halben Jahr ist die Karlsburg abgesperrt. Etwa 120 Meter Bauzäune und Absperrgitter stehen auf dem Burggelände. Im Mai hieß es, dass bei einer Begehung gefährliche Stellen für die Besucherinnen und Besucher entdeckt wurden. Jetzt liegt dem Landratsamt ein geologisches Gutachten vor, das Bauwerksschäden und "bestehende Mängel an den vorhandenen Absturzsicherungen" festgestellt hat, so Markus Rill, Pressesprecher des Landratsamtes. Konkrete Schäden und Mängel nannte Rill auf Nachfrage nicht.
Bereiche der Karlsburg mit Sicherheitsrisiken bleiben gesperrt
Bei einer jährlichen Begehung im Mai habe sich bereits gezeigt, dass Geländer und andere Absturzsicherungen nachgerüstet werden müssen. Außerdem sei ein Gewölbekeller einsturzgefährdet, so Otto Streitenberger, der Geschäftsleitende Beamte damals. Jetzt wurden "umfangreiche Bauwerksuntersuchungen" durchgeführt. Aufgrund des Ergebnisses des Gutachtens würden "umfangreiche Sanierungsmaßnahmen" anstehen, schreibt der Pressesprecher.

Seit der Sperrung der Karlsburg wurden keine Arbeiten durchgeführt. Die Sanierungsarbeiten würden "planungs- und genehmigungsmäßigen Vorlauf" benötigen. Alle Details müssten zudem mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden, so Rill weiter. Die Bereiche mit bestehenden Sicherheitsrisiken bleiben vorerst abgesperrt.
Wie lange die Sperrung dauert, ist nicht abzusehen
Wie lange die Karlsburg nur eingeschränkt begehbar ist, lässt sich laut dem Pressesprecher nicht einschätzen. Erst nach Planung der Maßnahmen und Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege lasse sich ein Zeitplan erstellen. Dabei sei prinzipiell eine Wiederherstellung des Bauwerks möglich. Der Kreistag müsse über die dafür benötigten Finanzmittel entscheiden, so Rill. Das Gutachten soll im Kreistagsausschuss für Bauen, Energie, Bildung und Kultur am Freitag vorgestellt werden.

Die Karlsburg ist im Besitz des Landkreises Main-Spessart, für Karlstadt bedeute die Sperrung jedoch eine Beeinträchtigung des touristischen Angebotes, schreibt Uli Heck, Pressesprecher der Stadt Karlstadt auf Nachfrage. Touristen könnten jedoch die Gründe für die Sperrung gut nachvollziehen, so Heck weiter.