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Würzburg/Marktheidenfeld: Hagel, Sturm und Starkregen: Unwetter sorgten für hunderte Einsätze in Unterfranken und eine Pause auf dem Umsonst & Draußen-Festival

Würzburg/Marktheidenfeld

Hagel, Sturm und Starkregen: Unwetter sorgten für hunderte Einsätze in Unterfranken und eine Pause auf dem Umsonst & Draußen-Festival

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    Vor allem im Raum Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart) wurden durch die Unwetter am Donnerstag Straßen überschwemmt und Höfe von Schlamm überflutet. Helfer waren oft stundenlang im Einsatz.
    Vor allem im Raum Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart) wurden durch die Unwetter am Donnerstag Straßen überschwemmt und Höfe von Schlamm überflutet. Helfer waren oft stundenlang im Einsatz. Foto: Dorothea Fischer

    Mehrere Gewitter und Unwetter mit Hagel und Starkregen sind am Donnerstag über Unterfranken gezogen. "Binnen weniger Minuten herrschte wortwörtlich Land unter in Teilen des Leitstellengebietes", heißt es von der Integrierten Leitstelle (ILS) Würzburg, die für Würzburg Stadt und Land sowie für die Landkreise Main-Spessart und Kitzingen zuständig ist. Bis 21 Uhr seien rund 150 Einsätze für die örtlichen Feuerwehren gemeldet worden. Bilder zeigten Straßen mit zentimeterdicker, weißer Hagelschicht und schlammüberflutete Höfe.

    "Wir hatten zahlreiche Unwetter-Einsätze, insbesondere im Bereich Marktheidenfeld", bestätigt Philipp Hümmer, Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. Die Folgen: Überflutete Straßen, umgestürzte Bäume, Aquaplaning-Unfälle und Überschwemmungen. Überall sei "ein Großaufgebot an Feuerwehrkräften" im Einsatz gewesen, so Hümmer.

    Auch das Umsonst & Draußen-Festival in Würzburg musste kurz nach dem Start am Donnerstagnachmittag eine Pause einlegen. Die Veranstalter hatten auf die Wetterwarnungen reagiert und das Programm kurzzeitig unterbrochen.

    Schwarze Wolken über dem Umsonst & Draußen: Wegen einer Unwetterwarnung wurde das Festival in Würzburg kurz nach dem Start unterbrochen.
    Schwarze Wolken über dem Umsonst & Draußen: Wegen einer Unwetterwarnung wurde das Festival in Würzburg kurz nach dem Start unterbrochen. Foto: Silvia Gralla

    Wie vom Deutschen Wetterdienst vorhergesagt, bildeten sich am Nachmittag des Feiertags teils heftige Unwetter mit Starkregen und Sturmböen über der Region. Ab 17 Uhr seien binnen weniger Minuten zahlreiche Notrufe bei der 112 eingegangen, so Brandamtmann Alfred Schubert, Sprecher der ILS Würzburg. Neben überschwemmten Straßen, vollgelaufenen Kellern oder umgestürzten Bäumen seien auch Verkehrsunfälle auf der A3 oder ein eingestürztes Dach gemeldet worden.

    Im Norden Unterfrankens blieb es laut ILS Schweinfurt ruhig

    "Alle Landkreise des Leitstellengebietes waren durch das Unwetter betroffen", so Schubert. Schwerpunkt sei jedoch der Kreis Main-Spessart im Bereich Marktheidenfeld gewesen: "Hier gab es allein binnen zwei Stunden circa 100 Einsätze". Dabei lag die tatsächliche Einsatzzahl vermutlich noch deutlich höher, da viele Vorfälle direkt vor Ort an die Helfer gemeldet worden seien.

    Starkregen und Hagel sorgten im Raum Marktheidenfeld für Chaos. Besonders betroffen waren die Orte Tiefenthal, Erlenbach und Birkenfeld.
    Starkregen und Hagel sorgten im Raum Marktheidenfeld für Chaos. Besonders betroffen waren die Orte Tiefenthal, Erlenbach und Birkenfeld. Foto: Achim Müller

    Um die zahlreichen Notrufe anzunehmen und die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk zu koordinieren, sei die Leitstelle Würzburg mit zusätzlichem Personal verstärkt worden.

    Im Norden der Region hingegen blieb es ruhiger. Wetterbedingt seien bei der ILS Schweinfurt nur zwölf Einsätze gemeldet worden, vor allem überschwemmte Straßen oder vollgelaufene Keller. Der Schwerpunkt habe um den Ort Oberthulba im Landkreis Bad Kissingen gelegen. "Mit zwölf Einsätzen war es für uns aber eher ein ruhiges Unwetter", sagt ein Sprecher.

    Niederschläge und Unwetter trafen die Region punktuell

    "Die Gewitter waren relativ ortsfest", sagt Meteorologe Guido Wolz vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Deshalb könnten nicht alle Gewitterzellen im vorhandenen Messnetz erfasst werden. So seien in Unterfranken in den letzten 24 Stunden die höchsten Niederschlagsmengen in Hohenroth (Lkr. Rhön-Grabfeld) mit 54 Litern pro Quadratmeter gemessen worden. In Iphofen (Lkr. Kitzingen) seien es 22 Liter pro Quadratmeter gewesen, in Würzburg nur zwei Liter. In Marktheidenfeld, so Wolz, sei kein aktueller Messpunkt in der Nähe – "punktuell könnten es aber auch über 50 Liter pro Quadratmeter gewesen sein".

    Anders sah es in Mittelfranken aus. Dort sorgten Unwetter vor allem um Nürnberg für überflutete Straßen, Blitze schlugen in Häuser und Stromkästen ein. Auch der Evangelische Kirchentag in der Stadt war betroffen. Das Open-Air-Programm wurde aufgrund des Wetters zwischendurch unterbrochen.

    Auch in den kommenden Tagen können sich laut Deutschem Wetterdienst örtlich immer wieder Gewitter und Schauer in Bayern bilden. Dabei seien am Freitag lokal erneut Starkregen und Hagel und teilweise "unwetterartige Entwicklungen" möglich.

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