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KARLSTADT: Halber Preis bei voller Sicherheit

KARLSTADT

Halber Preis bei voller Sicherheit

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    Auf den ersten Blick ist der VW Golf in silber-metallic von einem Serienfahrzeug nicht zu unterscheiden. Erst beim Öffnen des Tankdeckels fällt ein kaum fingerdicker Schraubstift neben dem Tankstutzen auf – das Füllventil für das Gas. Das Fahrzeug ist umgerüstet für den Betrieb mit Autogas. Roland Gveric, der Vertreter der „Grizzly Gas GmbH“, erklärt das Prinzip so: Mit Autogas wird eine Form von Flüssiggas bezeichnet, abgekürzt auch LPG (Liquified Petroleum Gas) genannt. In der Regel ist es ein Gemisch aus Propan und Butan. Im gasförmigen Zustand ist Flüssiggas schwerer als Luft. Schon bei einem geringen Druck von acht Bar wird es flüssig und verringert sein Volumen so auf ein 260stel.

    Es verbrennt umweltfreundlicher als Benzin. Der Schadstoffausstoß von Stickoxiden beträgt etwa 20 Prozent, Kohlendioxid-Emissionen vermindern sich um 15 Prozent und unverbrannte Kohlenwasserstoffe um 50 Prozent. Zudem lassen sich LPG-Abgase durch die bessere chemische Verwertbarkeit bei niedrigeren Temperaturen in Fahrzeugkatalysatoren umsetzen. Propan und Butan sind Nebenprodukte, die beim Raffinieren von Benzin und anderen Treibstoffen anfallen.

    67,9 Cent kostet aktuell der Liter Flüssiggas an der LPG-Tankstelle. Johann Bauer, der Serviceleiter für Volkswagen und Audi im Autohaus Grampp bestätigt, dass der Mehrverbrauch beim Flüssiggas gegenüber den anderen Treibstoffen kaum ins Gewicht fällt. Ermöglicht wird dieser niedrige Preis durch ein Bundesgesetz, das LPG wie auch das Erdgas bei Fahrzeugen bis 2018 von der Mineralölsteuer weitgehend befreit.

    Natürlich bringt die Umrüstung eines Fahrzeugs auf LPG aber auch einige Investitionen mit sich. „Je nach Fahrzeugart in der Regel zwischen 2000 und 2500 Euro“, informiert der Serviceleiter für Mercedes-Benz bei Grampp, Klaus Kunkel. Aber: „Bereits nach 20 000 bis 25 000 Kilometern ist die Umrüstung durch den deutlich günstigeren Kraftstoff vergessen“, rechnet Kunkel vor. Danach spart man mit jedem gefahrenen Kilometer.

    Im Prinzip kann fast jedes handelsübliche Kraftfahrzeug für Flüssiggas umgerüstet werden, sagen die Fachleute Bauer und Kunkel. Neben dem herkömmlichen Benzintank gibt es dann im umgerüsteten Fahrzeug zusätzlich einen LPG-Tank – meist anstelle des Reserverades. Auf diese Weise wird die Reichweite des Fahrzeuges fast verdoppelt. Das Tanken ist mittlerweile an rund 3500 Stationen in Deutschland möglich; im übrigen Europa sind es weitere 6200.

    Volle Sicherheit versprechen die Techniker und der Gaslieferer den Autofahrern. Wenn der Umbau in lizenzierten Betrieben durchgeführt wird, überstehen die Fahrzeuge auch problemlos einen Unfall mit einem LKW. Die Tanks werden vom TÜV weit über der 40 Bar-Marke geprüft. Zudem sind alle Komponenten so entwickelt, das im Falle eines viel zu hohen Drucks oder Hitze das Gas abgelassen oder aber abgebrannt wird.

    Die Tankstelle im „Hammersteig“ auf dem Betriebsgelände des Autohauses Grampp ist automatisiert und damit Tag und Nacht zugänglich. Die Bezahlung erfolgt über Kunden- oder EC-Karte.

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