Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Lohr
Icon Pfeil nach unten

LOHR: Haus der Erinnerung

LOHR

Haus der Erinnerung

    • |
    • |
    Mira Krien (rechts) vor einem ihrer Artisten und Wolfgang Aulbach (Waul) mit seiner Skupltur „E. ist traurig“ bei der Eröffnung der Ausstellung „Kunst im Turm“ mit ihren Werken im Lohrer Spessartmuseum.
    Mira Krien (rechts) vor einem ihrer Artisten und Wolfgang Aulbach (Waul) mit seiner Skupltur „E. ist traurig“ bei der Eröffnung der Ausstellung „Kunst im Turm“ mit ihren Werken im Lohrer Spessartmuseum. Foto: Foto: Brauns

    Zur Eröffnung der zehnten Ausstellung der Reihe „Kunst im Turm“ begrüßte Leonhard Tomczyk im Spessartmuseum die beiden Aschaffenburger Künstler Mirka Krien und Wolfgang Aulbach (Waul).

    „Die Werke zeichnen sich aus durch Gegensätze und Gemeinsamkeiten“, brachte Tomczyk seine Interpretation auf den Punkt.

    Hier Holz, dort Papier; klare und fast skizzenhafte Linienführung bei den Zeichnungen von Mirka Krien, bei Waul die grobe Behauung des Holzes und die überdimensionale Proportion bestimmter Körperteile.

    Andererseits verweist der Lohrer Kunsthistoriker auf Ähnlichkeiten der ausgewählten Stücke.

    Ihnen gemeinsam sei, dass sie den Menschen zeigten, als „rätselhaftes Wesen mit Schwächen, Sehnsüchten und Schicksalen“. Der Betrachter werde angeregt, nachzudenken über die dargestellten Kurzgeschichten und sein eigenes Dasein.

    „Eine feinfühlige, persönliche Interpretation“, freute sich Mirka Krien, „gut beobachtet“. Die Künstlerin wurde 1941 in Brno in Tschechien geboren, studierte unter anderem an der Kunstakademie in Prag und besuchte die Kunstschule Michael Siegel in Frankfurt.

    „Manchmal will ich etwas Nettes zeichnen, mache den ersten Strich – und etwas Skurriles kommt heraus“, beschreibt sie im Gespräch ihren Zeichenstil. So etwas langes wie ihre Artisten habe sie vorher noch nie gemacht. Die Bilderrahmen, die sie bei sich zu Hause gefunden hatte, hätten in ihr den Wunsch geweckt, passende Zeichnungen hineinzufügen

    Wolfgang Aulbach, Jahrgang 1956, ist Bildhauer, Maler und Designer. Er studierte Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Wiesbaden.

    Fundstücke aus seinem Garten habe er für das „Haus der Erinnerung“ verarbeitet. Eine Art Totengräber, der Dinge ausgrabe, die bei ihm im Kopf sind, sich auf der Hutkrempe wiederfinden: Nagel, Münze, Patrone.

    In der Kindheit habe er einen Hang zu Comics gehabt, sich später für Galionsfiguren begeistert, versucht Wolfgang Aulbach seinen Hang zum Holzschnitthaften und zum Werkstoff zu begründen.

    Er arbeitet gerne und auch meistens mit Holz aus dem Spessart. Da es dort nun mal kaum Linden gebe, „nehme ich Kirschholz, Pappel oder auch mal Thuja“ – aus dem eigenen Garten, fügt er hinzu.

    Radierungen und Malerei seien seine „Winterarbeit“ in der heimischen Küche, wenn es ihm in seinem Atelier zu kalt werde.

    Mirka Krien hat ihre Kindheit in Prag verbracht. Jedes Haus habe seine Geschichte, in ihrem habe es viele Bücher mit Märchen gegeben. Als ihre Mutter sie mit vier Jahren ins Prager Nationaltheater gebracht habe, habe das zusätzlich ihre Phantasie beflügelt, die sie nun zu Papier bringe.

    Früher hatte sie sich der Künstlergruppe „Rot Hähne“ angeschlossen und in dieser Zeit auch mit Sandstein gearbeitet. Aber ihre Passion sei das Zeichnen.

    Um diese weitergeben zu können, arbeitet sie seit 13 Jahren auch als Zeichenlehrerin, gibt Unterricht zum Beispiel an der Aschaffenburger Volkshochschule.

    Andreas Eich war für die Aufstellung der Kunstwerke und die Gestaltung der Ausstellung zuständig.

    Sie ist zu besichtigen an den Öffnungstagen des Museums bis zum ersten Sonntag im März 2018.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden