In seiner jüngsten Sitzung hat der Marktgemeinderat Helmstadt den Haushalt (HH) für das Jahr 2025 einstimmig beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von 16.571.254 Euro stellt er eine erhebliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr dar – rund sechs Millionen Euro mehr umfasst der diesjährige Etat. Davon fallen auf den Verwaltungshaushalt über 7,3 Millionen Euro und auf den Vermögenshaushalt fast 9,2 Millionen Euro.
Trotz der gestiegenen Ausgaben rechnet die Gemeinde zum Jahresende mit einer Rücklage von über elf Millionen Euro – und das ohne eine einzige Kreditaufnahme. Kämmerer Manfred Winzenhöler zeigte sich zufrieden: "Die Null beim Schuldenstand und die hohe Rücklage sind ein gutes Zeichen für die kommenden Aufgaben." Der Verkauf der Flächen im Gewerbegebiet sowie im Baugebiet Messingheilfeld laufen gut. Im Gewerbegebiet werde sich das Gremium um einen schnellen Verkauf bemühen. Im Baugebiet Messingheilfeld sieht das Gremium jedoch keinen Grund zur Eile, da der Markt Helmstadt auch in Zukunft Flächen für bauwillige Familien zur Verfügung stellen möchte.
Zweiter Bürgermeister Matthias Haber, der die Sitzung in Vertretung von Bürgermeister Tobias Klembt leitete, betonte die Stabilität des Haushalts, warnte jedoch vor Sorglosigkeit: "Die Pflichtaufgaben und geplanten Projekte der kommenden Jahre dürfen nicht aus dem Blick geraten." Im Fokus steht insbesondere der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses, dessen Planung durch einen neu gegründeten Arbeitskreis vorangetrieben wird.
Deutlich zu Buche schlägt auch in diesem Jahr bei den Ausgaben die Kreisumlage, die mit 49 Prozent der Einnahmen einen erheblichen Anteil ausmacht. Zudem belasten Inflation, gestiegene Energiepreise und Löhne den Haushalt. Dennoch bleibt der Gemeinde ein solider finanzieller Handlungsfreiraum. Winzenhöler betonte, dass er im HH 2025 mit einer geringeren Gewerbesteuereinnahme rechne. Hier wurden 650.000 Euro angesetzt. Erfreulich sei besonders der Anteil an der Einkommensteuer, die erstmals die zwei Millionen Euro Marke überschritten habe. Ein fester Bestandteil des Haushalts ist der jährliche Zuschuss von 45.000 Euro an die örtlichen Vereine. Diese Mittel wurden erneut nach einem festgelegten Verteilungsschlüssel vergeben. Gemeinderat Heinz Menig unterstrich die Bedeutung dieser Förderung: "Es wird finanziell immer schwieriger für die Vereine." Der Zuschuss ist auch ein Zeichen für die Wertschätzung der geleisteten Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger. Der HH wurde einstimmig beschlossen.
Kritik übte das Gremium am Landkreis Würzburg, der den Zuschuss für das 365-Euro-Ticket ab August 2025 von 100 auf 50 Euro senken wird. Die Gemeinde Helmstadt will dagegen weiterhin mit 100 Euro pro Ticket und Jahr unterstützen. Gemeinderat Harald Lurz brachte es auf den Punkt: "Gerade beim öffentlichen Nahverkehr sollte man nicht sparen."
Auf Antrag des Gesangvereins Melomania wird die Gemeinde künftig auf einen Maibaum aus Aluminium setzen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 14.700 Euro inklusive Fundamentarbeiten. Der Schritt wurde mit Blick auf die Sicherheitslage, Umweltaspekte und die zunehmend schwierige Beschaffung geeigneter Bäume einstimmig begrüßt. Der Gesangverein bemüht sich auch um Fördergelder.
Aufgrund aufgelaufener Defizite musste der Marktgemeinderat auch die Wasser- und Abwassergebühren neu kalkulieren. Die Wassergebühr steigt von 2,75 Euro auf 4,79 Euro pro Kubikmeter. Die Grundgebühr für die Wasserzähler steigt um 20 Euro auf 60 Euro jährlich. Auch die Kanalgebühr (Schmutzwasser) musste von 3,90 Euro auf 5,50 Euro pro Kubikmeter angehoben werden. Beim Niederschlagswasser konnte eine Senkung von 20 Cent vorgenommen werden. Somit kostet ein Quadratmeter abflussrelevanter Grundstücksfläche im Jahr 0,55 Euro. Diese Anpassungen gelten für den Zeitraum 2025 bis 2028.
Tagespflege in Planung
Ein privater Investor plant den Bau eines Gebäudes für eine Tagespflege in Helmstadt. Die Sozialstation St. Burkard aus Greußenheim könnte als Träger auftreten, benötigt jedoch finanzielle Unterstützung bei der ortsüblichen Miete. Die Sozialstation St. Burkart betreibt bereits zwei Tagespflegeeinrichtungen in Greußenheim und Margetshöchheim. In beiden Gemeinden wird die Tagespflege durch Fördervereine finanziell unterstützt, weshalb die Mietkosten sehr gering sind. Die Ratsmitglieder zeigten sich grundsätzlich bereit, einen Mietzuschuss an die Sozialstation zu leisten. Zweiter Bürgermeister Haber wurde beauftragt, Gespräche mit den Verantwortlichen der Sozialstation St. Burkard aufzunehmen.