Die Sorge um eine Flugzeug-Entführung der deutschen Flugsicherung mündete am Freitagabend gegen 17 Uhr in einem gewaltigen Knall, der in der Region für große Verunsicherung und Nachfragen bei Polizei und Feuerwehr sorgte. Inzwischen ist klar: Zwei Eurofighter-Jets der Luftwaffe haben bei einem Luftsicherheitseinsatz am frühen Freitagabend einen lauten Knall ausgelöst, der in weiten Teilen des Rhein-Main-Gebiets zu hören war.
Funkkontakt zu Passagierflugzeug war abgebrochen
Gegen 17.20 Uhr zitterten in Würzburg, Marktheidenfeld und Aschaffenburg die Scheiben. Wie Ohrenzeugen bekunden, war der Schall auch in Wiesbaden und Darmstadt zu hören. Wie das Kommando Luftwaffe am Freitagabend mitteilte, waren die zwei Flugzeuge in Neuburg (Bayern) aufgestiegen, um Verbindung zu einer zivilen Maschine aufzunehmen, zu der zuvor der Funkkontakt abgerissen war. Dabei durchbrachen die Flieger die Schallmauer.
„Da der Zeitfaktor in solchen Situationen eine wesentliche Rolle spielt, durchbrachen die Flugzeuge die Schallmauer, was oft in einem Umkreis von 60 bis 80 Kilometern zu vernehmen ist“, teilte der Sprecher beim Kommando Luftwaffe mit. Es sei Sichtverbindung aufgenommen und die Funkverbindung wieder hergestellt worden. Der Flug sei fortgesetzt worden, und die Maschine habe den deutschen Luftraum an der Grenze zu Belgien verlassen.
Ähnlicher Fall im September
Ein Überschall-Knall entsteht, wenn ein Flugzeug schneller fliegt, als sich der Lärm seiner Triebwerke ausbreitet. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter tauschten sich zahlreiche Bewohner von Frankfurt und Umgebung über den Knall aus. Im Vordertaunus habe „der ganze Boden gewackelt“, schrieb ein Nutzer.
Vor einigen Wochen hatte ein ähnlicher Fall schon für Aufsehen gesorgt. Damals hatten zwei Jets auf dem Weg zu einem Alarmeinsatz die Schallmauer durchbrochen. Ein Grund für einen Alarm kann nach Angaben der Luftwaffe sein, dass der Funkkontakt zu zivilen Flugzeugen fehlt. In der Regel liegen einem solchen Einsatz den Angaben zufolge aber vergleichsweise harmlose Ursachen zugrunde.