Die Gemeinde Urspringen beschäftigte sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit dem Antrag der Helfer-vor-Gruppe (HvO), die auf eine finanzielle Unterstützung von Seiten der Gemeinde hofft. Der letzte Antrag wurde 2016 an die Gemeinde gestellt. Einstimmig entschied sich der Rat dafür, die Gruppe mit 500 Euro für das Jahr 2019 zu unterstützen.
Zuvor stellte Katja Dülk, Mitarbeiterin der HvO-Gruppe, dem Gemeinderat die ehrenamtliche Tätigkeit der Gruppe vor. Die Helfer, die vor allem auf der fränkischen Platte tätig sind, können schnell vor Ort sein und die Erstversorgung übernehmen, erklärte Dülk. Wichtig ist der Ersthelferin, dass die Akzeptanz der HvO-Gruppe gestiegen sei. Bisher waren acht Einsätze (10/2019) in diesem Jahr in Urspringen zu verzeichnen. Mit einer 24-Stunden-Besetzung ist die Gruppe zudem rund um die Uhr einsatzbereit, betonte Dülk.
Finanzielle Mittel werden vor allem für die Ausstattung und Ausrüstung benötigt. Der Schutzanzug für einen Helfer koste etwa 335 Euro. Die Ausbildungskosten der Einsatzkräfte liegen bei etwa 588 Euro. Mit 400 Euro schlagen die laufenden Kosten für das Einsatzfahrzeug zu Buche, um einige Ausgaben zu nennen. Dülk hob in ihrem Bericht hervor, dass der Einsatz für Patienten kostenlos sei, die HvO-Gruppe aber auch kein Geld von den Krankenkassen erhalte. Zudem werde der Dienst von Ehrenamtlichen geleistet.
Dem Bayerischen Roten Kreuz – Kreisverband Main-Spessart gehört die Gemeinde Urspringen seit vielen Jahren als Fördermitglied an, wofür sie 10,23 Euro als jährlichen Förderbeitrag zahlt. Nun trat der Kreisverband an die Gemeinde heran und bat um eine Erhöhung des jährlichen Förderbeitrags. Das Rote Kreuz könne sich hier einen jährlichen Förderbeitrag von einem Euro pro Einwohner vorstellen, verlas Bürgermeister Hemrich aus dem Antrag.
Zunächst stellte die Gemeinde Urspringen fest, dass sie sehr dankbar für die Rettungs- und Hilfeleistungen des BRK sei, aber darauf hinweist, dass laut Rettungsdienstgesetz die Sicherstellung des öffentlichen Rettungsdienstes Aufgabe der kreisfreien Städte und Landkreise sei. Deshalb schließt die Gemeinde eine Übernahme der Landkreisaufgabe "Rettungsdienst" aus, denn dies würde einen Präzedenzfall schaffen und zu einer erheblichen Mehrbelastung des Haushaltes führen, so Hemrich. Außerdem weist das Ortsoberhaupt darauf hin, dass dem Blutspendedienst des BRK die Grundschule unentgeltlich für Blutspendetermine von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werde. Allerdings wird die Gemeinde Urspringen den jährlichen Förderbeitrag freiwillig auf 100 Euro erhöhen.
Für zukünftige Klärschlammentsorgungen beteiligt sich die Gemeinde Urspringen ab 2020 an der Sammelausschreibung des Kommunalunternehmens(KU) Würzburg. Wie das Ortsoberhaupt erklärte, sollen landwirtschaftliche Verwertungen zurückgefahren und werden somit immer problematischer. Mit dieser Sammelausschreibung soll die Entsorgung für die Gemeinde gesichert werden, an der sich insgesamt 35 Kläranlagen beteiligen. Die Gemeinde habe eine Klärschlammmenge von 70 Tonnen mit 25 Prozent Feststoff-Gehalt in drei Jahren zur Entsorgung ausgeschrieben. Das Ausschreibungsangebot beinhaltet auch, dass die Kosten anhand der im Jahresbericht 2018 gemeldeten Einwohnerwerte umgelegt und in zwei Losen aufgeteilt wird: Entwässerung des Klärschlamms und Logistik und Entsorgung. "Vielleicht profitiert die Gemeinde hier von den großen Städten", so Hemrich.