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Trennfeld: Hochzeitsfeiern ohne Braut und 100-Jährige, die Walzer tanzen: Familie Jeßberger blickt zurück auf 50 Jahre im Gasthaus Sonne

Trennfeld

Hochzeitsfeiern ohne Braut und 100-Jährige, die Walzer tanzen: Familie Jeßberger blickt zurück auf 50 Jahre im Gasthaus Sonne

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    Cornelia, Gerlinde und Christine Jeßberger betreiben die einzige Gaststätte in Trennfeld.
    Cornelia, Gerlinde und Christine Jeßberger betreiben die einzige Gaststätte in Trennfeld. Foto: Stefanie Engelhardt

    Vor 50 Jahren wurde das Trennfelder Gasthaus Sonne am heutigen Standort eröffnet. Das vorherige Wirtshaus der Ahnen von Gerlinde Jeßberger stand direkt am Straßenrand. Dies wurde abgerissen und durch das neue Gebäude ersetzt, das Gerlinde mit ihrem Mann Bruno im November 1974 eröffnete. 1987 erweiterten Sie es um Gästezimmer und 2014 um eine Terrasse. Heute führt sie mit ihren Töchtern Cornelia und Christine die Gaststätte.

    Sie hat in diesen 50 Jahren einiges erlebt. Die drei lachen, als sie in die Vergangenheit zurückblicken. Da war eine Hochzeitsfeier noch vor dem Jahr 2000 ohne Braut. Diese war bereits während der Trauung krank, hat sich aber dann doch noch wacker in der Kirche halten können. Nach der Trauung hat sie dann ihren Mann und ihre Gäste alleine feiern lassen müssen. Gerne erinnern sie sich auch an die Feier einer 100-Jährigen, die mit Bürgermeister Jürgen Nolte einen Walzer aufs Parkett legte.

    Passagierschiffe ankerten unterhalb der Gaststätte

    Sehr interessant für die Besucher und die Übernachtungsgäste war auch, dass vor einigen Jahren noch Passagierschiffe unterhalb der Gaststätte ankern konnten und die Gäste mit auf die Reise nehmen konnten. Das ist heute leider nicht mehr möglich, bedauern Gerlinde, Cornelia und Christine Jeßberger.

    Sehr kurios war auch der Wunsch einer Übernachtungsgruppe nach frisch gemolkener Kuhmilch zum Frühstück. Diesen Wunsch erfüllte ein Trennfelder, der sich kurzerhand eine Kuh von einem befreundeten Landwirt "auslieh", die dann von den Gästen in dessen Anwesen gemolken werden konnte. Der Spaß war groß.

    Oder da war ein chinesisches Reporterteam, das am Nürburgring für eine Autozeitung unterwegs war. Am Stammtisch in der Trennfelder Gaststätte fanden sie eine sehr lustige Runde vor, zu der sie sich gerne gesellten. Sehr schöne Gelegenheiten gibt es auch heute noch für die Wirtsleute bei lustigen Stammtischabenden, Bierproben, Weinproben, mit Busgruppen und vielen Feiern von Privatpersonen und Vereinen.

    Früher gab es vier Gaststätten in Trennfeld

    Sehr schwierig war auch für das Gasthaus Sonne, die Corona-Zeit zu überstehen und zu überbrücken. Nur durch den Essensverkauf, durch Abholung und durch beruflich bedingte Übernachtungen war ein Überleben möglich. Schwierig ist es auch, Personal für den Gaststättenbetrieb und die Gästezimmer zu finden und die zunehmende Bürokratie erleichtert das Geschäft auch nicht gerade.

    Dennoch wollen Gerlinde Jeßberger und ihre Töchter Cornelia und Christine die Flinte nicht ins Korn werfen und positiv in die Zukunft schauen. Sie planen eventuell weitere Umbau- und Sanierungsmaßnahmen. "Aber das hängt von der Entwicklung der Gastronomie und der Wirtschaftslage ab", sagen sie. Für Trennfeld und ganz Triefenstein und Umgebung ist diese einzige Gaststätte in Trennfeld jedoch ungemein wichtig. Vor wenigen Jahrzehnten gab es in Trennfeld vier Gaststätten. Neben dem Gasthaus Sonne noch das Gasthaus Anker, den Hirschenwirt und das Gasthaus Gebhard. Heute ist die "Sonne" das einzige Gasthaus, das täglich – außer dem Ruhetag-Mittwoch – geöffnet hat. Zu Ausflugs-Zeiten am Sonntag ist auch die Gastronomie in der Fischerhütte am Klostersee geöffnet.

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