Kritische Stimmen aus allen Fraktionen waren am Lengfurter Rathaustisch zu hören, als Bürgermeister Norbert Endres über die Zukunft des Seniorenwohnstifts „Generationen in Bewegung“ (GIB) der Ernst-Hohnerlein-Stiftung am Oberen Mainfeld in Trennfeld informierte. Die Anlage war im Sommer dieses Jahres bei großem Besucherinteresse eingeweiht worden.
Der Rathauschef hatte, nachdem es Diskussionen gegeben hatte, Ernst Hohnerlein um eine Stellungnahme gebeten und von ihm erfahren, dass die Stiftung derzeit im Gespräch mit einigen kirchlichen Einrichtungen sei, „die den Betrieb übernehmen können“. Er, Hohnerlein, wolle selbst den Betrieb nicht übernehmen und brauche „darüber hinaus eine Lösung, die nach meinem Ableben stabil weitergeführt wird“. Dies erreiche man nur mit etablierten Einrichtungen wie es etwa die Otto-Rauch-Stiftung in Freudenberg sei. „Die Gespräche laufen sehr gut und wir werden in den nächsten Wochen eine Lösung präsentieren können“, ließ Hohnerlein den Bürgermeister wissen, der Tenor der Gespräche sei vorwiegend positiv. Der Stiftungsgeber wörtlich: „Sie werden sicher eine Einrichtung bekommen, die uns Spaß macht.“
Hohnerleins Klarstellung („Die Leute reden, wenn sie nichts wissen“) veranlasste Klaus Scheller (Freie Bürger) zu der Bemerkung, dass er nach der Information des Bürgermeisters „in Harnisch geraten“ sei. Siegfried Geier (Freie Büger) aus Trennfeld merkte an, bestimmte Leute hätten gehofft, dass sie in das Wohnstift einziehen könnten. Vor dem Hintergrund der neuen Situation sei der Gemeinderat „betrogen worden“. Man habe, als der Grundverkauf und später die Baugenehmigung anstanden, „gegen etwas ganz anderes gestimmt“. Der Rettersheimer CSU-Gemeinderat Hubert Hofmann konnte mit dem von Ernst Hohnerlein genannten Begriff „etablierte Einrichtungen“ nichts anfangen („Das sagt mir nichts!“) und erinnerte daran, dass die Gemeinde beim Grundverkauf für eine „Sozialimmobilie“ gestimmt habe. Hofmann stellte die Frage, welche Möglichkeit nun der Gemeinderat habe, damit er bei der weiteren Entwicklung ein bisschen mitreden könne.
Bürgermeister Endres wollte die Diskussion nicht ausufern lassen und wandte sich gegen bloße Vermutungen, „so lange wir nichts wissen“. Man wolle nichts Falsches sagen, das Bestreben der Kommune sei es, „dass es in unser aller Interesse vorwärts geht“. Der Bürgermeister stellte weiter klar, dass nicht an einen Verkauf der Einrichtung gedacht sei.