Am vergangenen Freitag konnte das Infrastrukturzentrum in Retzstadt offiziell von Pfarrvikar Thomas Wollbeck eingeweiht werden. Der stellte den Mut der Retzstadter in den Mittelpunkt und nannte den Umbau ein großes Werk. Es sei schön, dass die Geschichte dieses Klosters so weitergeführt würde. Er erbat Gottes Segen für alle Leute, die hier ein und aus gehen.
Die Gemeinde Retzstadt baute das ehemalige, im Jahre 1996 neu errichtete Klostergebäude der Gemeinschaft der Eucharistiner und von dieser Gemeinschaft im Jahre 2009 wieder aufgegebene Kloster mit einem Kostenaufwand von 997 000 Euro um. Die Gemeinde hatte sich damals im Vorfeld das Vorkaufsrecht gesichert.
Drei Jahre bis zur Fertigstellung
Über die Dorferneuerung steht eine Förderung in Höhe von 300 000 Euro im Raum und für die Einrichtung des Bürgertreffs im Erdgeschoss gibt es zu den Kosten von 100 000 Euro von der LAG (Lokale Aktionsgruppe) Wein -Wald-Wasser eine Förderung in Höhe von 40 000 Euro.
Vom Planungsbeginn im Jahre 2015 bis zur Fertigstellung vergingen drei Jahre, sagte Bürgermeister Karl Gerhard bei der Begrüßung der Gäste und der Planer, Architekt Karl Gruber ergänzte, dass im Herbst 2015 der Auftrag zur Planung erteilt wurde und diese im April 2016 genehmigt worden sei. Im Juni 2017 begann man mit dem Umbau und im August 2018 wurden die Arbeiten abgeschlossen. Die Nutzfläche beträgt 637 Quadratmeter.

Im Erdgeschoss ist der Bürgertreff eingerichtet, ein Ort der Begegnung von Jung und Alt mit den verschiedensten Veranstaltungen. Im ersten Obergeschoss gibt es eine Filialarztpraxis und im zweiten Obergeschoss ist das Betreuungsprojekt untergebracht. Diese Betreuungsgruppe steht unter dem Motto "Gemeinschaft macht Freude, erzählen, singen, bewegen, basteln", sowie "gemeinsam fröhlich und aktiv".
Eine mutigte Entscheidung seitens der Gemeinde
Außerdem sind im Infrastrukturzentrum zwei Wohnungen eingerichtet und im Erdgeschoss zusätzliche öffentliche Toiletten. Ferner befinden sich dort auch die Kellerräume für die beiden Wohnungen. Alle Etagen sind barrierefrei mit einem Aufzug zu erreichen.
Einig waren sich alle Gastredner, vom Architekten Karl Gruber, über Weinprinzessin Lena Müller, Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab, den Chef des Amtes für ländliche Entwicklung Ottmar Porzelt bis hin zum Vorsitzenden der LAG Wein-Wald-Wasser, Wilhelm Remling, dass es seitens der Gemeinde Retzstadt eine mutige Entscheidung war, das ehemalige Kloster dieser Umwandlung zu unterziehen. Nicht zuletzt auch, so wie es Retzstadts Weinprinzessin Lena Müller ausdrückte, hinsichtlich der Erhaltung des Dorfkernes und der neuen Nutzung für das Gemeinwohl Retzstadts.