Zahlreich waren die Mitglieder der hessisch-bayerischen Bürgerinitiative Pro Spessart (IPS) zur Jahresversammlung nach Marjoß gekommen, um sich über die jüngsten Planungen einer Bahn-Trasse zwischen Frankfurt, Fulda und Würzburg zu informieren. Seit Januar 2013, dem Startschuss der Neuplanungen, wird bei der IPS immer wieder deren neutrale und ergebnisoffene Prüfung aller Varianten angezweifelt, da bereits der Arbeitstitel „Mottgersspange“ einer Vorfestlegung gleichkomme, heißt es dazu in einer Pressemitteilung.
So waren denn auch die IPS-Aktivitäten in den vergangenen Wochen und Monaten laut dem Bericht des Vorsitzenden Rainer Schreiber angefüllt mit Kontakten zur Deutschen Bahn AG und zu hochrangigen Politikern bis hin zum Schulterschluss mit den Naturschützern und weiteren Verbänden der Region.
Zerstörung der Landschaft
Ferner nahm die IPS Stellung zum ausgelegten Bundesverkehrswegeplan, wobei immer eine mögliche Durchquerung des Nordspessarts durch eine ICE-Trasse abgelehnt wurde. Es seien neben wirtschaftlichen Gründen vor allem die immense Zerstörung der Landschaft und der intakten Natur sowie die hohen Risiken für die Wasserversorgung und die Heilquellen, die gegen eine Trasse vom Kinzigtal bis zum Sinntal mit Anbindung an die Strecke Fulda – Würzburg sprächen. Selbst eine Zeitersparnis sei nicht zu erkennen.
Dazu komme die Ablehnung von offizieller bayerischer Seite, da die Stadt und Industrieregion Aschaffenburg abgenabelt würde.
Infos beim Schachblumenfest
Die nächste öffentliche Info-Veranstaltung der Deutschen Bahn AG/Netz AG findet am 13. Mai im Forum des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen statt. Die initiative will zudem beim Schachblumenfest in Obersinn am 26. und 27. April die Besucher über die Bahnpläne informieren.
Bei den anschließenden Wahlen wurde Rainer Schreiber aus Burgjoß in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Seine Vertreterin ist wie bisher Lioba Zieres aus Obersinn. Kassierer bleibt Lorenz Treiber aus Bad Soden. Wiedergewählt wurden auch Helga Koch aus Bad Orb als Schriftführerin, Barbara Madre aus Obersinn als Stellvertreterin und Heinrich Schüßler aus Jossa als Beisitzer. Neu im Vorstand sind die Beisitzer Rainer Loos, Hans-Peter Fuss und Oliver Habekost, alle aus Altengronau. Kassenprüfer sind Josef Acker aus Biebergemünd und Norbert Ball aus Obersinn.
In den nächsten Monaten wird die IPS, die inzwischen 15 Jahre besteht, dem Verkehrsministerium in Berlin und dem neuen hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir jeweils Besuche abstatten sowie den von der DB AG angekündigten „Runden Tisch“ einfordern.